Firmung Jugendlicher im interdisziplinären Diskurs. Christian Lutz

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Firmung Jugendlicher im interdisziplinären Diskurs - Christian Lutz Studien zur Theologie und Praxis der Seelsorge

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und Praktische Theologie. Düsseldorf 1983, 166-168.

      34 Vgl. METTE, Art. Interdisziplinarität, 557-558.

      35 Vgl. METTE, Art. Interdisziplinarität, 558.

      36 FÖRST, Johannes, Empirische Religionsforschung und die Frage nach Gott. Eine theologische Methodologie der Rezeption religionsbezogener Daten. Berlin 2010.

      37 Vgl. FÖRST, Empirische Religionsforschung und die Frage nach Gott, 247 ff.

      38 Vgl. FÖRST, Empirische Religionsforschung und die Frage nach Gott, 226-230.

      39 FÖRST, Empirische Religionsforschung und die Frage nach Gott, 250.

      40 Vgl. KRIEGER, David J. / BELLIGER, Andréa, Einführung. In: DIES. (Hrsg.), Ritualtheorien. Ein einführendes Handbuch. Wiesbaden 42008, 7-34, hier 7 f.

      41 Vgl. KRIEGER / BELLIGER, Einführung, 7.

      42 WULF, Christoph / ZIRFAS, Jörg, Performative Welten. Einführung in die historischen, systematischen und methodischen Dimensionen des Rituals. In: DIES. (Hrsg.), Die Kultur des Rituals. Inszenierungen. Praktiken. Symbole. München 2004, 7-45, hier 7.

      43 Vgl. LANG, Bernhard, Ritualwissenschaft in der Theologie. Eine kleine polemische Fehlanzeige. In: ERWÄGEN. WISSEN. ETHIK 23 / 2 (2012), 201-203, hier 201.

      44 KRANEMANN, Benedikt, Einführung. Die modernen ritual studies als Herausforderung für die Liturgiewissenschaft. In: DERS. / POST, Paul (Hrsg.), Modern Ritual Studies as a Challenge for Liturgical Studies, Leuven 2009, 9-31, hier 31.

      45 KRANEMANN, Einführung, 14.

      46 Vgl. Kapitel 2.6 der vorliegenden Arbeit.

      47 Vgl. BRÄUNLEIN, Peter J., Zur Aktualität von Victor W. Turner: Einleitung in sein Werk. Wiesbaden 2012, 73.

      48 Vgl. SPICKARD, James V., A Guide to Mary Douglas’s Three Versions of Grid/Group Theory. In: SOCIOLOGICAL ANALYSIS 50 / 2 Thematic Issue: A Durkheimian Miscellany (Summer, 1989), 151-170, hier 151.

      49 VAN DER VEN, Johannes A., Praktische Theologie und Humanwissenschaften. In: HASLINGER, Herbert u.a. (Hrsg.), Handbuch Praktische Theologie. Band 1 Grundlegungen. Mainz 1999, 267-278, hier 273.

      50 BARZ, Heiner, Jugend und Religion. Bemerkungen zum religionssoziologischen Forschungsstand. In: Ethik & Unterricht Themenheft Religion Herbst 2003. Nach Internet: http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/fileadmin/Redaktion/Istitute/Sozialwissenschaften/BF/Jugend___Religion/Ethik_Unterricht_08-03.pdf (abgerufen am 27. Mai 2013), 11-13.

      1 Theologische Grundlegung des Sakramentes der Firmung

      Für eine interdisziplinäre Arbeit zur Firmung ist es entscheidend, die theologische Grundlegung des Sakramentes der Firmung darzustellen und zu diskutieren. in diesem Rahmen müssen Sachfragen, Sachthemen beziehungsweise Kriterien herausgefiltert werden, zu denen die Ritualwissenschaften und die empirischen sozialwissenschaften ebenfalls stellung beziehen können. in diesem Kapitel werden deshalb zunächst die Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils, die nachkonziliaren Neuregelungen des Firmritus und die Dokumente der nachkonziliaren synoden in Deutschland untersucht. Die Darstellung legt es nahe, Sachthemen wie Biographie, Gemeinschaft, Gottesbild, Gabe und Aufgabe, Glaubensleben, Kommunikation, Passageritual und Alter zu wählen. Im weiteren Verlauf des ersten Kapitels wird von verschiedenen Perspektiven ausgehend die Theologie der Firmung fokussiert. So geht bereits Thomas von Aquin in seiner Firmtheologie von der menschlichen Biographie aus. Die Firmtheologie Karl Rahners kann unter dem Ausgangspunkt des Glaubenslebens dargestellt werden. Hans Urs von Balthasars Theologie zum christlichen Leben kann unter dem Gesichtspunkt Gabe und Aufgabe entwickelt werden. Im vorletzten schritt werden theologische Entwürfe unter dem Ausgangspunkt Kommunikation gesammelt. Dazu gehören die Darstellungen der kommunikativen Theologie, Patrik C. Hörings Arbeit, die die Firmung als Zu- und Anspruch versteht und die Firmtheologie Lothar Lies’, der die Firmung mittels einer eulogischen Struktur erschließt. Ein weiterer Blick auf die Konfirmation zeigt Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu den Sachfragen zur Firmung auf. Nach jedem Unterkapitel werden die Theologien ausgehend von ihrem Ausgangspunkt hinsichtlich der Sachthemen befragt und die Ergebnisse in einer Tabelle dargestellt. Zum Abschluss des Kapitels werden die Ergebnisse gebündelt und die theologische Binnenlogik der einzelnen Sachfragen dargestellt.

      Josef Zerndl hat sich mit der Theologie der Firmung in den Dokumenten der Vorbereitungszeit des Zweiten Vatikanischen Konzils und in den Konzilstexten beschäftigt. Nach seiner Analyse ist die Firmung zu verstehen 1) als Teil der christlichen Initiation, die mit der Feier der Taufe beginnt und auf die Feier der Eucharistie hin ausgerichtet ist. Dadurch wird die Firmung 2) zu einem ekklesialen Heilszeichen, weil die Gläubigen tiefer in die Kirche eingegliedert werden und an der Sendung der ganzen Kirche teilnehmen. Die Firmung ist 3) außerdem „im Konzil das besondere Sakrament des Heiligen Geistes, der mit seinen Gaben die Gläubigen für ihre Aufgaben bestärkt und sie an der apostolischen Sendung der ganzen Kirche teilhaben läßt“51. Diese Systematisierung bietet einen einfachen Zugriff auf die Firmtheologie des Zweiten Vatikanischen Konzils. Sie wird deshalb dazu benutzt, um zu überprüfen, welche Kriterien aus theologischer Perspektive in eine interdisziplinäre Auseinandersetzung mit der Firmung eingebracht werden können.

      In der Konstitution über die Heilige Liturgie Sacrosanctum Concilium wird die Firmung in den Zusammenhang der „christlichen Initiation“52 gestellt. Das Wort Initiation wird allerdings nicht erklärt53. Die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung hat in der Instruktion zur ordnungsgemäßen Durchführung der Konzilskonstitution über die Liturgie aus dem Jahr 1994 erklärt, Taufe, Firmung und Eucharistie gehörten zur christlichen Initiation, und zwar im Unterschied zu Initiationsriten wie sie in Stammeskulturen praktiziert werden54. In der Konstitution selbst ist Wort Initiation nur ein weiteres Mal zu finden, wenn neben „den Elementen der [christlichen] Initiation“55 in Missionsländern auch Elemente aus dem kulturellen Leben von Stammesvölkern Verwendung finden können, wenn sie dem christlichen Ritus angepasst werden können. Der innere Zusammenhang der christlichen Initiation wird in SC 71 an den Textstellen, die sich mit der Firmung beschäftigen, stark betont. Bei den Ausführungen über Taufe und Eucharistie ist er in dieser Form aber nicht zu finden. Zerndl begründet dies damit, dass der Ritus der Firmung, der vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil rahmenlos und isoliert gestanden habe, in „den Gang der Eucharistiefeier“56 eingeordnet wurde und damit von dieser Feier seine Gestalt her finden sollte. Jesaja Langenbacher weist darauf hin, dass das Wort Initiation in den Texten des Zweiten Vatikanischen Konzils aufgegriffen wurde, um an die Theologie der Alten Kirche anzuschließen57. Wegweisend für die Herausstellung des zusammengehörigen Initiationsritus wäre die liturgische Erneuerung, so Langenbacher im Anschluss an Franz-Josef Nocke58. Auch Günter Koch erklärt, dass in den Texten des Zweiten Vatikanischen Konzils der Begriff Initiation aufgenommen wurde, während er im Neuen Testament kaum eine Rolle spielt, um die Abgrenzung von Initiationen in Mysterienkulte deutlich zu machen59. Bei der theologischen Deutung der Sakramente Taufe und Eucharistie und damit auch der Firmung –

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