Schweizerische Demokratie. Sean Mueller

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Schweizerische Demokratie - Sean Mueller

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align="left">75 Jahre und älter31221118513100Bildungsgradobl. Schule, Anlehre33122114515100Berufslehre43131015316100Tertiärausbildung21191221918100Einkommenbis 4 000321211226171006001–8000311391991910012 001 und mehr18271417717100Religionprotestantisch3119417722100katholisch28162416511100konfessionslos27143261119100Zivilstandverheiratet29171317519100alleinstehend27137221021100

      Quelle: Lutz 2016:12

      Die Tabelle 3.5 bestätigt zunächst den bekannten Unterschied in den Altersgruppen: Generell ist die Bereitschaft, zur Wahl zu gehen, bei den Jüngeren geringer als bei den Älteren. Ebenso bemühen sich Frauen weniger an die Urne als Männer. Erheblich fallen die Differenzen bei den sozioökonomischen Merkmalen wie Bildung und Einkommen aus. Drei Viertel der Nichtwähler kommen aus unteren bis mittleren Einkommensschichten. Diese und die unteren bis mittleren Bildungsschichten bleiben weitaus häufiger der Urne fern, während Personen mit hoher Bildung oder hohem Einkommen ihr Stimmrecht sehr viel stärker ausüben. Diese sozialen Unterschiede der Wahlbeteiligung sind aus demokratietheoretischen Gründen problematisch, da die Präferenzen bedeutender Bevölkerungsschichten nicht zum Ausdruck kommen und weil sie das Wahl- und Abstimmungsergebnis situativ zu beeinflussen vermögen (Lutz 2004).

NichtwählerWählerAlle Befragten
GeschlechtFrauen575052
Männer425048
Alter18–44563441
45+446659
Bildungtief/mittel624953
hoch385147
Einkommentief/mittel776972
hoch233128

      Quelle: Selects (2015); eigene Berechnungen

      Trotz sozialstatistischer Gemeinsamkeiten stellt sich die schweigende Mehrheit der Nichtwähler nicht als monolithischer Block dar. Vielmehr lassen sich unterschiedlichste Motive und Beweggründe der Enthaltung feststellen. Diese reichen von allgemeinem Desinteresse über Politikverdrossenheit und sozialer Isolation bis hin zu Inkompetenz, bewusstem Protest und zur Hinwendung zu alternativen Partizipationsformen (Bühlmann et al. 2003; Lutz 2016:9–10).

      Angesichts der langfristig zu erwartenden demografischen Überalterung wurden schon Befürchtungen laut, die Demokratie werde zur «Gerontokratie»: Der höhere Anteil älterer Stimmbürger könnte die Jüngeren ausbremsen, zumal sich Letztere weniger an Abstimmungen und Wahlen beteiligen. Möckli (2011) empfiehlt Entwarnung: Die Auswirkungen der demografischen Veränderung in Abstimmungen sind geringer als zumeist angenommen.

      b. Allgemeinpolitische Orientierungen und die Bewertung politischer Ziele

      Die Wählerschaft der verschiedenen Parteien unterscheidet sich nicht nur soziodemografisch, sondern auch hinsichtlich allgemeiner Werthaltung und Orientierung sowie in der Bewertung konkreter politischer Ziele.

      Tabelle 3.6: Allgemeinpolitische Orientierung und Bewertung politischer Ziele durch die Wählerschaft der Regierungsparteien 2015, Angaben in Prozent der Befragten

SPCVPFDPSVPAlle Wähler
Allgemeinpolitische Orientierung
Links84168335
Mitte830161116
Rechts854758649
Bewertung allgemeiner politischer Ziele
höhere Sozialausgaben6025191432
Schweizer EU-Mitgliedschaft361615217
Gleiche Chancen für Schweizer & Ausländer7342432047
Umweltschutz vor Wirtschaftswachstum7650404057
Steuererhöhungen aufhöheren Einkommen8560405564
Für Atomenergie820293520
Bewertung konkreter politischer Ziele
Erhöhung Rentenalter Mann und Frau (z. B. 67)3136443034
Bundesunterstützung

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