Schwestern. Elisa Scheer

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Schwestern - Elisa Scheer страница 7

Автор:
Серия:
Издательство:
Schwestern - Elisa Scheer

Скачать книгу

das ist eine gute Idee!“, rief Dani, „da hab ich schon die tollsten Sachen gefunden, Mutti! Weißt du noch, dieses krasse Bowlengefäß? Mit zwölf Henkelgläsern?“

      Mutti nickte unzufrieden, Katrin fragte: „Trinkt ihr echt so viel Bowle? Im Sommer ist das ja ganz lecker…“

      Dani winkte ab. „Ach wo. Georg ist gegen Erdbeeren allergisch. Und wann sitzen wir schon zusammen im Garten…“ Sie nahm einen großen Schluck Wein und griff nach der Flasche, um ihr Glas wieder aufzufüllen.

      Katrin schwieg; ihr lagen zwar zwei Kommentare auf der Zunge, aber weder die Frage, wozu Dani dieses Bowlengefäß dann eigentlich brauchte, noch die Bemerkung, sie habe doch eigentlich schon genug getrunken, wenn man bedenke, dass sie mit dem Auto da sei, würde die einigermaßen friedliche Stimmung erhalten. Verdammt, Dani war sechsunddreißig, die musste das doch wohl selbst wissen?

      „Mutti!“, quengelte Tanja, „Gibt´s denn keinen Nachtisch?“

      „Ach, entschuldige, Kind, natürlich! Erdbeereis mit Schokoladensauce und Schlagsahne, das magst du doch?“ Mutti ließ ihren Blick über ihre älteren Töchter gleiten, die beide resigniert nickten.

      „Aber für mich bitte ohne Sauce und Sahne“, bat Katrin.

      „Du bist so eine Spaßbremse!“, zeterte Tanja prompt los.

      „Ach, du hättest mehr Spaß, wenn mir davon schlecht würde? Warum eigentlich?“

      „Du tust doch bloß so! In Wahrheit willst du mir bloß den Appetit verderben!“

      „Du hast jetzt echt noch Appetit?“, erkundigte sich Dani hörbar erstaunt. „Hast du nicht praktisch alles alleine weggefuttert?“

      „Und du hast schon fast die ganze Flasche Wein weggepichelt!“

      „Kinder! Streitet doch nicht! Es ist wirklich genug für alle da!“

      Das war eigentlich nicht das Problem, fand Katrin, aber was hatte es denn für einen Sinn, etwas zu sagen? Ihre Schwestern schnappten nur wieder ein und Mutti verstand entweder nicht, was sie meinte, oder war ebenfalls beleidigt.

      Mutti hinkte schon in die Küche.

      „Du säufst ja!“, behauptete Tanja.

      „Und du wirst immer fetter“, schnauzte Dani zurück.

      Tanjas Augen füllten sich umgehend mit Tränen und Katrin verlor die Geduld. „Tanja, was erwartest du eigentlich, wenn du Dani so angehst? Ist doch klar, dass sie das kontert?“

      „Ihr seid so gemein zu mir, dabei geht´s mir doch eh so schlecht!“

      „Ach, ist dir doch schon schlecht?“, wollte Dani sie unbedingt missverstehen und Katrin konnte ein Prusten nicht unterdrücken.

      „Mutti!!“

      Mutti eilte herbei – mit einem Tablett voller Eisbecher, alle mit Erdbeereis, Schokosauce, Nougatwaffeln und einem Berg Schlagsahne üppigst gefüllt.

      Tanja hörte auf zu heulen und strahlte, als der größte Becher vor ihr landete.

      Dani bekam den zweitgrößten, Katrin den nächsten, den sie angewidert betrachtete. „Mutti, was war an keine Sahne eigentlich so schwer zu verstehen?“

      „Aber Kind, mit Sahne schmeckt es doch viel besser! Und du kannst es dir doch nun wirklich leisten!“

      Bevor Katrin darauf antworten konnte, fragte Dani: „Wenn man sich Sahne leisten können sollte, warum gibst du dann Tanja so einen Haufen davon?“

      Tanja stiegen wieder Tränen in die Augen, aber sie löffelte trotzdem fleißig weiter.

      „Mutti, es tut mir leid, aber mit Sahne ist das Ganze leider ungenießbar. Ich mag das Dreckszeug einfach nicht, davon wird mir übel. Hier Tanja, du schaffst den sicher auch noch.“

      „Bei dir ist es ja schon wurscht“, fügte Dani höhnisch hinzu.

      Tanja löffelte.

      Mutti seufzte. Grabesschwer.

      „Katrin, womit kann dir denn bloß eine Freude machen?“

      „Eigentlich nur damit, dass man mich ernstnimmt. Warum weißt du besser, wie mir Erdbeereis schmecken muss, als ich selbst? Du überträgst deine Vorlieben auf mich, aber ich mag nun mal andere Dinge. Obst, Gemüse, Salat, Huhn, wenn es bio ist.“

      „Aber die schönen Tischdecken wolltet du ja auch nicht?“

      Himmel, was hatte das eine bitte mit dem anderen zu tun?

      „Ich brauche keine Tischdecken. Und ich will nichts in der Wohnung haben, was ich gar nicht brauche. Das ist sinnloser Konsum.“

      „Also ich kaufe gerne schöne Sachen“, murmelte Dani, die sorgfältig um das Sahnehäubchen herum aß.

      „Und, kannst du sie auch immer gut gebrauchen?“, fragte Katrin sofort.

      „Ja, klar, sonst würde ich doch nicht – okay, manchmal nicht. Geht es dir nie so?“

      „Nein. Ich kaufe nur, was ich wirklich brauche. Einkaufslisten haben schon ihre Vorteile.“

      „Macht das so überhaupt noch Spaß?“ Das klang etwas abfällig, aber doch weniger maulig als sonst, fand Katrin.

      „Mir schon. Erst die gezielte Jagd nach dem idealen Teil, dann der Treffer – und schließlich die Freude, wenn es genau das ist, was in der Wohnung oder im Kleiderschrank noch gefehlt hat.“

      Tanja hatte ihre Eisportion verputzt und machte sich jetzt über Katrins Schale her. Essen und reden gleichzeitig war aber kein Problem für sie: „Ihr! Ihr könnt ja auch dauernd shoppen gehen, ihr verdient ja gut!“

      „Hast du denn gar nichts verstanden?“, entgegnete Katrin mit betonter Geduld, als sei Tanja etwas begriffsstutzig. War sie ja auch, fand sie. „Es geht doch nicht um dauerndes Shoppen – schon wieder sinnloser Konsum.“

      „Und dafür, dass du so wenig verdienst, können doch wir nichts!“, ergänzte Dani. „Wieso suchst du dir nichts Besseres?“

      „Mich will doch sonst keiner haben!“, klagte Tanja. „Die denken, ich bin dauernd krank, dabei stimmt das gar nicht.“

      „Warum sollen die das denken, wenn du gar nicht fehlst?“ Katrin verstand nicht ganz, was Tanja meinte.

      „Naja, manchmal geht´s mir schon nicht so gut, dann bleibe ich zu Hause – aber das machen die anderen doch auch! Und jemand bei einem neuen Job könnte das doch auch noch gar nicht wissen.“

      „Stimmt“, kommentierte Katrin friedlich.

      „Warum geht es dir denn nicht gut?“, erkundigte Mutti sich sofort besorgt. „Du bist doch hoffentlich nicht

Скачать книгу