Die Pferdelords 05 - Die Korsaren von Umbriel. Michael Schenk

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Die Pferdelords 05 - Die Korsaren von Umbriel - Michael Schenk Die Pferdelords

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im Herbst über die Hochmark hereinbrachen, zusammenhielten.

      Zudem musste das Gehöft sauber gehalten und Mahlzeiten mussten zubereitet

      werden. Sattelzeug und Kleidung galt es auszubessern, und noch mancherlei

      Dinge mehr waren zu erledigen.

      Während sich Nedeam darüber Gedanken machte, beugte er sich

      unbewusst im Sattel vor und tätschelte den Hals seines Hengstes. Stirnfleck

      kam nun langsam in die Jahre und würde bald nicht mehr als Kriegspferd

      taugen. Er hatte schon Nedeams Vater Balwin gedient und war hervorragend

      ausgebildet. Im Kampf und bei der Herdenwache war er ein wirklicher

      Gefährte, denn er konnte die Rüstung eines Rundohrs mühelos mit den Hufen

      zertrümmern und reiterlos ein ausgerissenes Wolltier zur Herde zurücktreiben.

      Der große Hengst mit dem weißen Fleck an der Stirn scheute sich auch nicht,

      einen störrischen Bullen in die Flanke zu zwicken, und er war noch immer

      schnell genug, dem Stoß der Hörner auszuweichen. Aber inzwischen wurde er

      rascher müde, und Nedeam gestand sich ein, dass Stirnfleck es sich verdient

      hatte, seine letzten Jahreswenden friedvoll zu verbringen. Es würde dem

      jungen Pferdelord schwerfallen, sich an ein anderes Pferd zu gewöhnen, und

      er vermutete, dass auch der Hengst es nicht gerne sehen würde, wenn Nedeam

      den Rücken eines anderen Pferdes bedeckte. Früher oder später würde er sich

      ein neues Reittier wählen und es sorgfältig ausbilden müssen, aber er zögerte

      diesen Moment immer wieder hinaus.

      Der junge Pferdelord folgte den Schluchten und Tälern, die vom nördlich

      gelegenen Eternas zum südlichen Pass der Hochmark führten.

      Seit der Schlacht um Merdonan, vor über sechs Jahreswenden, herrschte

      Frieden in den Marken des Pferdevolkes. Seitdem die Legionen der Orks des

      Schwarzen Lords vor den Weißen Sümpfen vernichtend geschlagen worden

      waren, hatten sich keine Bestien mehr an den östlichen Grenzen gezeigt.

      Im Westen hielten die Clans des Wüstenvolkes einen eher brüchigen

      Waffenstillstand, denn ab und zu fielen kleine Gruppen von Jungkriegern in

      die Westmark ein, um sich im Kampf zu bewähren und so die Manneswürde

      zu erlangen. Aber es waren nur kleine Gefechte mit wenigen Opfern, und so

      nahm man die gelegentlichen Störungen hin, denn ein Krieg hätte für beide

      Seiten unnötige Opfer bedeutet. Die Überfälle hielten sich auch deshalb in

      Grenzen, da sich langsam ein, wenn auch eingeschränkter, Handel zwischen

      der Westmark und den Turiks des Wüstenvolkes entwickelte. Die Clans

      tauschten dabei das für sie wertvolle Holz und zunehmend auch Metall gegen

      ein Sekret ein, das von ihren Sandwühlern erzeugt wurde und bei den Frauen

      des Königreiches Alnoa sehr beliebt war. Für das Sandvolk war diese

      Ausscheidung zuvor eher ein Ärgernis gewesen, und es amüsierte sie, dass

      man den Gestank in Alnoa als Duft handelte.

      Im Süden wachten die Truppen des Königreiches Alnoa an den Pässen und

      Grenzen, die ins Reich des Schwarzen Lords führten, und auch dort herrschte,

      von kleineren Scharmützeln abgesehen, ein Zustand, der einem Frieden

      durchaus nahekam.

      Aber niemand war so naiv, die Gefahr durch die Legionen der Orks zu

      unterschätzen. Schon zweimal hatte der Schwarze Lord versucht, die

      menschlichen Reiche zu vernichten. Vor vielen Menschenaltern war ihm das

      Erste Bündnis aus Elfen und Menschen entgegengetreten und hatte ihn

      bezwungen. Dann, als Nedeam noch ein Knabe gewesen war, hatten die

      Legionen es erneut versucht und waren schließlich in der Schlacht vor der

      Stadt der weißen Bäume, der Weißen Stadt Alneris, abermals geschlagen

      worden. Die Schlacht von Merdonan war die letzte Begegnung mit den Orks

      gewesen. Zwar hatte der Schwarze Lord dabei viele Legionen verloren, doch

      geschlagen war er deshalb noch nicht. Er leckte seine Wunden und würde

      erneut seine Rundohren und Spitzohren in den Schleimbeuteln der Bruthöhlen

      heranzüchten. In den Schmieden würden Rüstungen und Waffen entstehen,

      und eines Tages würde sich der Feind aufs Neue erheben und die Reiche der

      Menschen berennen. Auf diesen Tag bereitete sich das Volk der Pferdelords

      vor, ebenso wie seine Verbündeten.

      Denn die Menschen waren nicht allein. Sie hatten Freunde.

      Etwa die Häuser der Elfen des Waldes und die Häuser der Elfen der See.

      Seit vielen Zeitaltern standen sie an der Seite der Menschen, aber es war

      ungewiss, wie lange dies noch der Fall sein würde. Das elfische Volk

      bereitete sich seit vielen Jahren auf seine geheimnisvolle Reise zu den Neuen

      Ufern vor. Kein Mensch vermochte zu sagen, wo diese neue Heimat der Elfen

      lag und wann diese Reise stattfinden würde. Aber die Elfen würden gehen

      und von der Seite ihrer menschlichen Verbündeten weichen, womit sie eine

      schmerzliche Lücke hinterlassen würden, denn die unsterblichen Wesen

      waren überragende Kämpfer.

      Doch das Pferdevolk hatte noch andere

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