Die Pferdelords 02 - Die Kristallstadt der Zwerge. Michael Schenk

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Die Pferdelords 02 - Die Kristallstadt der Zwerge - Michael Schenk Die Pferdelords

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den gelblichen Zähnen auszuweichen versuchte. Kormund überritt

      derweil das sterbende Rundohr, machte eine Drehbewegung mit der Lanze

      und löste sie so aus dem Körper des Orks. Der neben ihm reitende Dorkemunt

      ignorierte das zur Abwehr erhobene Schlagschwert einer anderen Bestie und

      ließ seine Axt durch den Helm des Rundohrs in dessen Schädel sausen.

      Auch die anderen Pferdelords brachen kraftvoll in die Linien der Orks ein,

      und der Rausch des Kampfes erfasste Menschen, Pferde und Orks

      gleichermaßen. Staub wirbelte auf, als die Reiter sich in blutige Zweikämpfe

      verwickelten. Auch wenn die Gruppe der Orks klein war, standen doch

      wenigstens fünf von ihnen gegen jeden der Menschen. Aber diese Menschen

      waren Pferdelords und erfahren im Kampf. Einer der Reiter krümmte sich

      aufschreiend im Sattel, während über seinen gebeugten Rücken hinweg die

      Lanze eines anderen Pferdelords in das aufgerissene Maul eines Rundohrs

      stach. Einer der Reiter schleuderte seine Lanze in die Brust eines Angreifers,

      dann zog er mit einer gleitenden Bewegung sein Schwert aus der Scheide und

      stieß einen triumphierenden Schrei aus. Blut bespritzte die Kämpfer, und

      meist war es das schwarze Blut der Bestien.

      Von der Flanke her sprangen drei Orks einen der Reiter an und zerrten ihn

      aus dem Sattel. Der Pferdelord hieb fluchend mit der Klinge um sich und

      tötete zwei der Angreifer, bis ein Schlagschwert ihm beinahe den Kopf vom

      Rumpf trennte. Ein anderer Ork versuchte Dorkemunt aus dem Sattel zu

      ziehen. Die orkischen Schlagschwerter wirkten mit ihrer langen breiten

      Klinge zwar plump, doch konnte man sich mit deren hakenförmigen Spitzen

      an einem Reiter festklammern und diesen vom Pferd reißen. Dorkemunts

      Wallach schien die Gefahr zu spüren. Er drehte sich ein wenig, und die Hufe

      seiner Hinterhand trafen die Brust des Rundohrs, dessen metallene Rüstung

      eingedrückt wurde und der Bestie einen qualvollen Erstickungstod bescherte.

      Der aufwirbelnde Staub nahm den Kämpfenden zunehmend die Sicht, bis

      Freund und Feind nur noch als Schemen zu erkennen waren. Die Orks

      orientierten sich daran, dass nur, wer auf dem Pferd saß, auch ein Feind war,

      und Dorkemunt machte sich dies zunutze. Er sprang von seinem Pferd und

      schwang seine langstielige Axt in weit ausholenden Bewegungen. Mortwin

      folgte seinem Beispiel. Er glitt vom Pferd, nahm seinen Rundschild und trat

      Rücken an Rücken zu Dorkemunt.

      Der Kampf war so überraschend schnell vorbei, wie er begonnen hatte.

      Noch eine Weile hörten die Pferdelords das wütende und klagende Gebrüll

      einiger vereinzelter Orks, die es vorgezogen hatten, den Klingen der

      Menschen zu entfliehen. Dorkemunt schrie ihnen Schmähungen hinterher und

      forderte sie auf, stehen zu bleiben und zu kämpfen, aber sie zogen sich

      zurück.

      Langsam begann sich der Staub zu legen, und statt des Kampfgelärms

      waren nur noch das Schnauben der Pferde und das Stöhnen der Verwundeten

      zu hören. Dorkemunt legte seine bluttriefende Axt an die Schulter und

      bemerkte den abgebrochenen Schaft des Pfeils, der im Stiel seiner Waffe

      steckte. Während er sich auf dem Kampfplatz umsah, brach er den

      Pfeilstumpf heraus und warf ihn grimmig fluchend von sich.

      Der Boden der Schlucht war über und über mit den Leichen der Orks

      bedeckt. Ihr Blut hatte Boden und Felsen getränkt. Die dicken Rüstungen der

      Rundohren hatten ihre Träger nicht vor den Lanzen und Schwertern der

      Pferdelords schützen können. Auch drei Pferdelords waren am Boden, doch

      nur einer von ihnen würde sich nie wieder erheben.

      Dorkemunt verweilte nur kurz bei dem Toten und ging dann zu den beiden

      Verletzten hinüber. Einem von ihnen klaffte eine Pfeilwunde an der Schulter,

      dem anderen hatte ein orkisches Schlagschwert das Bein aufgerissen. Auch

      zwei der Pferde waren verletzt worden, eines von ihnen so schwer, dass es

      wohl nicht zu retten war. Auf dem Weg zu den Verwundeten bemerkte

      Dorkemunt die schwache Bewegung eines verletzten Rundohrs, und in einer

      wie beiläufig wirkenden Geste schwang er die Axt von der Schulter herunter

      und schlug sie in die Brust des Orks.

      »Überprüft die Bestien«, sagte Kormund heiser. »Einige könnten sich nur

      tot stellen.« Er steckte die Wimpellanze in den Boden. Das dreieckige Tuch

      war mit Orkblut besudelt. »Zeige deine Wunde, Haronem. Sie sieht übel aus.«

      Der am Bein Verwundete verzog das Gesicht. »Nicht viel mehr als ein

      Kratzer.«

      »Ein recht großer Kratzer, wie mir scheint«, entgegnete Kormund, als er

      das Bein genauer untersuchte. »Aber die Klinge hat tatsächlich keines der

      großen Blutgefäße durchtrennt. Du hast Glück gehabt, Haronem. Wirst du

      reiten können?«

      »Ich werde es schaffen«, versicherte der Pferdelord und begann mit seinem

      Dolch einen breiten Tuchstreifen von seinem Umhang abzutrennen, um damit

      sein

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