BESESSENHEIT. Kiki Abers

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BESESSENHEIT - Kiki Abers

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von der Mutter Vernunft und Beherrschung, wenn sie ihn nicht verlieren wollte.

      Zum ersten Mal im Leben, kam es zwischen ihnen zu einem heftigen Streit.

      -Du wirst dich noch selbst davon überzeugen, dass die Mutter Recht hatte! Ich wollte dich davor schützen aber wie ich sehe du hast ganz den Verstand verloren! Mein Sohn kommt in eine Familie von solchen Bauern! – sie schrie und verlor ganz die Beherrschung.

      - Mein Vater stammt auch nicht vom Adel! – schrie er noch lauter als sie.

      - Wie kannst du es wagen sie mit deinem Vater zu vergleichen! – Sophie verschluckte sich vor Empörung – Viktor war damals schon Arzt, als er mich um meine Hand bat! Und das Persönchen ist nichts! Ohne Ausbildung! Ein Model! Macht blöde, unsittliche Mienen vor der Kamera! Bringt dir nur Schande! In welcher Gesellschaft verkehrt sie denn! Dieser ihr Freund, Starfriseur, Perverser, und vielleicht auch dazu noch rauschgiftsüchtig, stößt mich nur ab! Früher bei uns musste der Friseur einen Eingang für Bedienstete benutzen und heute so Einer oder zum Beispiel ein Koch, was noch schrecklicher ist, gehört zu der Prominenz und gibt Interview im Fernsehen! Die Welt steht auf dem Kopf! Johanna wäre für dich die richtige Frau! Obwohl sie ein großes Talent hat, ist sie bescheiden und stammt aus guter Familie. Aber du willst lieber so ein schrilles Nichts! Mein Sohn, komme zu Besinnung! Sie hat dich verhext! In unserer Familie gab es nicht solche Mesalliance!

      Alexander schwieg die ganze Zeit aber jetzt hielt er es nicht mehr aus.

      -Ich werde mir nicht länger diese beleidigenden Worte anhören!

      Wenn du dich gegen Maja stellst, dann stellst du dich auch gegen mich! Wir haben uns nichts mehr zu sagen! – zischte er durch die Zähne, was bei ihm immer ein Zeichen von beherrschter Wut war.

      Er knallte die Tür hinter sich zu und ging weg.

      14.Kapitel

      Maja und Alexander heirateten wie geplant.

      Zuerst im Standesamt und am nächsten Tag haben sie sich die ewige Liebe und Treue in der Altstadt Kathedrale geschworen.

      Sie waren ein sehr schönes Paar, sie in einem von sich entworfenen und geschneiderten, weißen, romantischen Kleid, und er in einem tiefdunkelblauen Frack.

      Die Kathedrale war von Menschen überfüllt, weil die Fußgänger, die sie vor der Kathedrale sahen, gingen neugierig herein und flüsternd fragten wer das Brautpaar sei.

      Sophie engagierte großartige Musiker und Sänger, der Priester war jung und sah gut aus, also die Hochzeitzeremonie war wunderschön, die Stimmung war gehoben und über Majas Wangen flossen die Rührungstränen.

      Es haben zwei Hochzeitspartys stattgefunden, eine nach der standesamtlicher Trauung bei Majas Eltern, in einem kleinen Kreis (Sophie war nicht gekommen) und zweite nach der kirchlichen Trauung in einem eleganten Restaurant, in das viele Gäste eingeladen wurden. Johnny kam mit der Kamera und mit seinem ganzen Team.

      -Darling, du siehst wunderschön aus! – er schaute sie mit Anbetung an und postierte sie für ein Foto.

      Alexander wehrte sich, wollte nicht posieren, ging an die Seite, womit er Johnny zu Verzweiflung brachte.

      -O nein, ich bekomme gleich wieder Migräne! Alex, Darling, entspanne dich, weil sonst niemand glauben wird, dass du freiwillig geheiratet hast. Umarme sie, lächle sie an, und jetzt küsse sie!

      Als er schon genug Fotos gemacht hat, lächelte er zufrieden, zwinkerte mit dem Auge zu Sophie, die daneben stand und mit Abneigung zugeschaut hat. Er klopfte mit dem Finger gegen die Kamera und sagte zu ihr:

      -Darling, weißt du, wie viel das wert ist?

      Als sie das hörte, fiel sie beinah in Ohnmacht und mit unsicheren Schritten begab sie sich zu Toilette. Sie musste erst zu sich kommen. Sie zitterte vor Empörung am ganzen Körper. Der fürchterliche Mensch, der dieselbe Art zu sprechen wie der Friseur besaß, hat es gewagt sich an sie per du zu wenden! Na, aber was konnte man von den Leuten, die zu dieser verdorbenen Welt gehörten, erwarten! Und mit solchen Individuen muss jetzt ihr Sohn verkehren, der Nachkomme der polnischen Grafen. Sie genässte die Finger mit kaltem Wasser und befeuchtete sich damit die Schläfen.

      -Sophie, - sprach sie zu ihrem Spiegelbild – du wirst nicht tatenlos auf den Verderb deines Sohnes schauen. Er muss sich von ihr so schnell wie möglich scheiden lassen!

      Die Feier ist sehr gut gelungen und noch lange danach haben sich die Gäste gern an sie erinnert.

      Alex wollte nicht, das mit solcher Mühe wiedererlangtes Familienhaus verlassen also zog Maja zu ihm.

      Sie hat nichts in der Wohnung verändert, nur die Bettwäsche schien ihr nicht genug romantisch zu sein und sie kaufte andere. Auf den Boden stellte sie Pflanzen in großen Keramikgefäßen. Sie wollte im Salon ein von ihr gemaltes Portrait des Mario aufhängen aber Alexander war von dieser Idee nicht begeistert und das Werk wurde an der Wand im Flur aufgehängt. Maja hoffte sich mit der Schwiegermutter irgendwie zu einigen. Sie wohnten doch oben und hatten separaten Eingang.

      Sophie meinte, die ungewollte Schwiegertochter in Allem belehren zu müssen und mischte sich in Alles ein. Als Maja dem Nervenzusammenbruch nah war, führte sie mit Alexander ein ernstes Gespräch und sagte fest entschlossen:

      -Entweder sie, oder ich!

      Alexander stellte sich an die Seite seiner Frau.

      Es war für ihn nicht so einfach. Er hat früher nicht mit der Mutter gestritten, die er sehr liebte und war jetzt von der Situation sehr niedergedrückt. Er war immer ein guter Sohn, verbrachte gern die Zeit bei langen Gesprächen mit ihr, mochte es wenn sie ihm von seinen aristokratischen Ahnen erzählte. Er hörte ihr zu und versetzte sich dann in die Welt der Jagden, Kutschen, langen Krinolinen und wunderschönen Bällen. Als er kurz nach seinem Studium nach Deutschland gefahren war und dort fast zwei Jahre in einem Krankenhaus arbeitete, sehnte er sich sehr nach den Eltern und oft am Telefon mit der Mutter lange Gespräche führte.

      Der Vater arbeitete als Kardiochirurg und Chefarzt einer Klinik viel und meistens war er nicht zuhause. Die Mutter legte so ihre Termine fest, dass sie Zeit ihren Sohn in der Fremde zu besuchen hatte. Sie war einige Male bei ihm in Deutschland und flog auch nach Boston. In Boston lernte Alexander in einer Klinik, von der Besitzer und Chef, ein Studienkollege seines Vaters, Professor Weizmann, war. Er war ein berühmter plastischer Chirurg und das Praktikum bei ihm, das Assistieren bei komplizierten Operationen war für ihn die beste Schule. Er sah dabei viel Menschliches Leiden. Vielleicht war er für diesen Beruf zu sensibel. Oft konnte er nicht danach essen und schlafen. Einst wäre er beinah in Ohnmacht gefallen, als er eine mit dem Krankenwagen gebrachte, entsetzlich verbrannte Inderin sah. Es war ein junges Mädchen, das die Schwiegermutter mit Benzin übergossen hatte und anzündete. Sie wollte sie loswerden, damit ihr Sohn eine Andere, reiche heiraten konnte.

      Alexander war sehr von ihrem Schicksal ergriffen, saß oft an ihrem Bett, tröstete sie und sagte, sie wäre jetzt in guten Händen, dass der Professor Wunder täte und nach paar Operationen würde er aus ihr wieder ein schönes Mädchen machen.

      Es mussten leider viele Operationen durchgeführt werden, aber nach einem Jahr durfte sie sich im Spiegel anschauen. Er freute sich zusammen mit ihr und bewunderte sie, mit welcher Demut sie ihr Los ertrug. Auf ihre Bitte, erzählte er ihr viel von Polen, von seinen Eltern und Freunden. Langsam verband sie eine

      Eigenartige

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