Die Kinder Paxias. Laura Feder

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könnte keinen Schaden anrichten – und er würde es auch nicht, was du ja leider nicht zu glauben scheinst.

      Er ist keine Gefahr für den Wald und seine Bewohner.“

      „Ist das so?“ Die Aufmerksamkeit der Elfe richtete sich in einem Anflug von Interesse auf Kaeli. „Und wie hast du dich hierher verirrt, Reich des Meeres?“

      „Ich spare mir die Frage, woher du das weißt“, murmelte Kaeli, die sich daran erinnerte, dass auch Gareth und Sanjo keinerlei Schwierigkeiten gehabt hatten, ihre unterschiedlichen Herkunftsorte zu erkennen.

      Laut sagte sie: „Ich bin Kaeli, Tochter von Anameg und Sher-Qa. Und verirrt habe ich mich sicher nicht – keiner von uns. Wir sind in der Absicht hierhergekommen, mit Karna und Chaez zu sprechen, und hoffen, dass du uns zu ihnen führen kannst. Gareth und Sanjo aus Biran haben uns gesandt.“

      „Willst du mich tatsächlich glauben lassen, ihr seid mit Gareth’ Unterstützung hier? Das ist eine kühne Behauptung.“ Die Skepsis der Elfe war spürbar, doch die Art, wie sie sich mit untergeschlagenen Armen gegen einen Baum lehnte, nährte die Hoffnung, zumindest Gehör zu finden. Kaeli wollte diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen. „Nein, ist es nicht. Kühn nicht und eine Behauptung ebensowenig. Es ist schlichte Wahrheit.“

      Die Elfe musterte sie eindringlich, dann betrachtete sie nacheinander die Gefährten in unterschiedlicher Intensität. Über den zutiefst aufgewühlten Arn glitt ihr Blick achtlos hinweg, als wäre er nicht existent. Cecil wurde ausführlich begutachtet, und bei Sayas Musterung blitzte etwas wie Neugierde in ihren Augen auf. Aber sie sprach nicht, und nach einer Weile kehrte ihr prüfender Blick zu Kaeli zurück.

      „Ich kenne Anameg wie die meisten Elfen dieses Waldes. Sie war hier stets willkommen, für ihren Nachwuchs wird das gleichermaßen gelten“, begann sie endlich zögernd als ob sie versuchte, ihre Gedanken in Worte zu fassen. „Und ich glaube dir, dass ihr mit Gareth’ Legitimation hier seid. Du bist noch zu jung und unerfahren, um deine Gefühle so weit zu kontrollieren, dass deine Augen sie nicht widerspiegeln. Eine Lüge aus deinem Mund hätte ich in ihnen sofort erkannt. Es war sehr klug, dir die Rolle der Sprecherin zu überlassen, denn deine Gefährten …“, sie sah kurz zu Saya und Cecil, „sind erheblich schwerer zu lesen. Hätte einer von ihnen euer Anliegen vorgebracht, wäre ich in meinem Urteil nicht so sicher gewesen, das Dorf einem unnötig hohen Risiko auszusetzen.

      Aber ich vermute, das haben sie auch gewusst.“

      Natürlich lag die Elfe mit ihrer Annahme richtig. Saya war ausreichend diplomatisch gebildet, um Kaelis Fähigkeit, Vertrauen zu gewinnen, zu nutzen – vor allem bei Begegnungen mit anstehenden Entscheidungen. Da das Mädchen sie nach wie vor nie enttäuscht hatte, war es einfacher geworden, sich auf deren Mischung aus Unschuld und Sensitivität zu verlassen, die hervorragend geeignet war, Beschützerinstinkt und Aufgeschlossenheit zu wecken.

      Auch diesmal schien sie nicht zu versagen.

      „Ich werde euch also führen“, meinte die Elfe nun passend, um diesen Eindruck zu stärken.

      Die Gefährten atmeten innerlich auf.

      Doch …

      „… Wenn ihr auf die zündelnde Begleitung verzichtet.“

      Sprachlosigkeit.

      Die Einschränkung erfolgte so unerwartet, dass die Gefährten sich ratlos ansahen. Natürlich war diese Forderung indiskutabel. Aber wie sollten sie das wirksam in Worte fassen?

      Die Entschiedenheit in Stimme und Mimik der Elfe war von unzweifelhafter Festigkeit, und sie wirkte nicht, als würde sie ihre Beschlüsse leicht aufgeben.

      Oder sie nicht durchzusetzen verstehen.

      Zur Überraschung der Gefährten begründete sie sogar ihr Urteil.

      „Es mag sein, dass Gareth’ Aufforderung, Karna und Chaez zu besuchen, euch alle umfasste. Doch das darin implizite Wegerecht durch diesen Wald, hat nicht er zu verantworten, sondern ich.

      Und das kann ich nicht.

      Niemals würde ich solch einer Kreatur …“ Die Elfe brach abrupt ab, als wäre sie unterbrochen worden. Ihr Blick richtete sich nach innen.

      Die Gefährten sahen sich irritiert an, versuchten das Geschehen zu begreifen, bei dem die Elfe den Eindruck erweckte, intensiv zu lauschen. Aber so sehr sie sich ebenfalls anstrengten, nichts anderes als Blätterrauschen und der gelegentliche Laut einheimischer Tiere drang an ihre Ohren.

      Dann war es auch schon vorbei.

      Und es kam einem kleinen Schock gleich, was sie nun erwartete.

      „Folgt mir, ich führe euch ins Dorf. – Alle.“ Mit diesen eindeutig widerstrebenden Worten setzte sich die Elfe in Bewegung. Alles an ihrer Haltung dabei drückte Widerwillen aus. Sie erfüllte eine Aufgabe, die sie sich selbst niemals gestellt hätte, mit starrer Resignation.

      „Ich verstehe nicht … wie kann das sein?“ Kaeli eilte an ihre Seite, versuchte mit der hochgewachsenen Frau Schritt zu halten. Die anderen zogen es vor, zu schweigen und sie nicht aus den Augen zu verlieren, während sie die Verfolgung aufnahmen. Doch auch sie interessierten sich brennend für die Antwort.

      „Der Wald hat gesprochen. Ihr werdet ins Dorf eskortiert.“ Mehr war aus der Elfe nicht herauszubekommen.

      Kaeli versuchte es noch einige Male, erntete lediglich beharrliches Schweigen.

      Aber ihre angedeutete Erklärung hatte ausgereicht, dass die anderen diesen sonderbaren Meinungsumschwung begriffen, der in Wirklichkeit keiner war.

      Gareth hatte erwähnt, er hoffte, dass der Wald selbst ihnen den Zugang gewährte. Damit wären sie nicht vom Einverständnis der Hüter abhängig.

      Genau dies schien nun geschehen zu sein.

      Die schnell ausschreitende Elfe handelte auf Anordnung des Verbotenen Waldes. Sie gehorchte, obwohl allen klar war, wie überzeugt sie nach wie vor von ihrer ursprünglichen Form der Weigerung war.

      Ihr Schweigen war ihr Widerstand.

      Der Weg, den sie verfolgten verlief kreuz und quer und besaß keine ausgetretenen Pfade, die angedeutet hätten, dass vor ihnen bereits jemand diese Gebiete beschritten hatte.

      Er war dazu gedacht, sie die Orientierung verlieren zu lassen – und das tat er auch.

      Gründlich.

      Sie wechselten so oft die Richtung, dass es keinen gewundert hätte, wenn sie plötzlich wieder am Ausgang gestanden hätten. Die dichten Baumkronen ließen kaum Sonne durch, was zwar ein angenehmes Dämmerlicht erzeugte, aber nicht dazu gedacht war, ihnen bei der Navigation zu helfen. Um die Himmelsrichtung zu ermitteln, in die sie sich wirklich bewegten, hätten sie einen Baum erklimmen müssen, wozu keiner sich so einfach in der Lage sah. Nicht in der Geschwindigkeit, mit der sie sich fortbewegten. Selbst ein schneller Kletterer würde für Hinweg und Rückweg zu lange brauchen, um die Spur der Elfe wiederaufzunehmen. Sie wäre längst aus dem Blickfeld verschwunden.

      Saya erwog kurz, sie zu diesem Zweck zu fesseln, verwarf die Überlegung aber bei näherem Nachdenken. Der Wille zur Kooperation der Elfe war praktisch nicht vorhanden – eine derart offensive Tat würde ganz sicher nicht zum Erhalt dieses Nichtwillens beitragen.

      Wahrscheinlich

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