Afrikanische Märchen auf 668 Seiten. T. von Held
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Das Ichneumon trank den Krug voll Bier.
Die Sonne durchbrach die Wolken, als der Hase
aus dem Hause heraustrat. Die Leute kamen von allen
Seiten herausgelaufen, um ihn zu sehen. Er aber holte
sich Maniok, röstete ihn und sprach:
»Das war ein Stück Arbeit, all die Körbe voll Speisen
aufzuessen! Jetzt habe ich aber Hunger!«
Und er heiratete jenes schöne Mädchen.
Warum der Löwe und der Leopard vor dem
Hyänenhunde fliehen.
Naosage.
Ein Hyänenhund bekam vier Junge, und ein Leopard
warf drei Junge. Der Hyänenhund ging hin, suchte
sich eine Höhle und legte seine Jungen darein. Da
kam der Leopard und sprach:
»Komm' laß uns unsere Jungen zusammenlegen!«
Der Hyänenhund weigerte sich und sprach:
»Nein; denn du wirst meine Jungen dem Menschen
verraten!«
Der Leopard entgegnete:
»Keineswegs! Sondern wenn ich ein Tier greifen
werde, dann werde ich es im Maule heimtragen!«
Da gab der Hyänenhund seine Zustimmung. Sie
legten ihre Jungen zusammen und gingen aus, um zu
jagen. Der Hyänenhund fing ein Tier, trug es in die
Höhle, gab es seinen Jungen und ging wieder fort.
Der Leopard erbeutete eine Antilope; er versuchte sie
zu tragen, vermochte es aber nicht und zog sie daher
nur bis zur Höhle. Dann ging er wieder fort.
Als nun Menschen vorbeikamen und sahen, daß ein
Leopard ein Tier bis zur Höhle geschleppt hatte, sprachen
sie:
»Kommt, wir wollen den Spuren nachgehen!«
Das taten sie denn auch, bis sie die vier jungen
Hyänen und die drei Leoparden fanden. Sie schlugen
die Jungen und töteten drei Hyänen und zwei Leoparden;
darnach gingen sie fort.
Der Hyänenhund kam hinein und sah, daß drei seiner
Jungen getötet waren. Danach kam auch der Leopard.
»Du hast Schuld daran,« schimpfte nun der Hyänenhund,
»sieh', was du angestellt hast; meine Kinder
hast du den Menschen verraten.«
»Keineswegs!« verteidigte sich der Leopard, »ich
habe keine Schuld; ich habe ihnen nichts verraten.«
Da wurde der Hyänenhund zornig und rief alle
Tiere zum Gerichte zusammen. Es erschienen dazu
der Löwe, der Elefant, das Nashorn, der Büffel und
viele andere Tiere.
»Seht an,« begann der Hyänenhund, »was der Leopard
getan hat! Ich suchte mir einen Platz, um meine
Jungen unterzubringen; da kam der Leopard, brachte
seine Jungen und sprach: Komm', wir wollen sie zusammenlegen.
Ich aber weigerte mich und sprach:
Lege du deine Jungen wo anders hin, damit du die
meinen nicht den Menschen verrätst. Er aber bat und
sagte: Ich werde sie nicht verraten, sondern ihnen
Essen zutragen. Aber er schleppte ein Tier vor die
Höhle, und nun haben die Menschen meine Jungen
gefunden und getötet. Er ist schuldig.«
Der Leopard leugnete und sprach:
»Ich bin nicht schuldig. Die Menschen sind zufällig
zu der Höhle gekommen. Sagt nun eure Meinung,
ihr Weisen!«
Der Löwe fürchtete den Leoparden, deshalb sprach
er:
»Er ist nicht schuldig!«
Auch die übrigen fürchteten ihn und schwiegen
still.
Da stand die Schildkröte auf und sprach:
»Hyänenhund, du hast die Wahrheit gesprochen.
Der Leopard ist schuldig. Aber die anderen haben
Furcht vor ihm; darum ist ihr Urteil nicht gerecht.
Wohlan, geh' deines Weges, Hyänenhund! Aber wenn
ihr zusammenkommt, du oder der Löwe und der Hyänenhund,
dann wird der Löwe fliehen, und wenn der
Leopard mit dem Hyänenhund zusammenkommt, so
wird er fliehen und auf die Bäume klettern, sobald er
seine Stimme hört.«
Darauf ging die Versammlung auseinander.
Mit jenem Tage fliehen der Löwe und der Leopard
vor dem Hyänenhunde.
Ein kluger Richter.
Hottentottenfabel.
Ein Affe suchte sich eines Tages, wie es Art der Affen
ist, unter Steingeröll seine Nahrung. Ein besonders
großer Block erregte seine Aufmerksamkeit und Begier.
In der Hoffnung, unter ihm leckere Infekten zu
finden, schob er ihn mit großer Kraftanstrengung zur
Seite und hob ihn ein wenig hoch. Statt der erwarteten