Das Erbe der Ax´lán. Hans Nordländer

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Das Erbe der Ax´lán - Hans Nordländer

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darauf meldete sich eine Frauenstimme auf osonisch:

      „Hier spricht Wissenschaftsoffizierin Scilla. Bereitet schon `mal das Abendessen, wir haben Hunger.“

      Ein grenzenloser Jubel erfüllte die Ortungszentrale. Wie immer sie es angestellt hatten, sie hatten ihre Freunde aus der Vergangenheit zurückgeholt.

      Wie sich bald herausstellte, handelte es sich bei dem kleinen Raumschiff um ein Spezialschiff der Tibaner, des Volkes von Tjerulf, mit dem Namen THULA. Weitere Erklärungen würden später erfolgen. Sie erfuhren nur so viel, dass die gesamte verschollene Gruppe von Tjerulf gerettet worden war. Nach wenigen Minuten dockte die THULA an der Seite der ZETRIS an und kurz darauf wurden Tjerulf, Scilla, Durhad, Elemaris, Fintas sowie Dalmo Branis Alen, die Kommandantin der THULA, auf der ZETRIS in Empfang genommen. Das unverhoffte Wiedersehen löste eine überschwängliche Freude aus und besonders herzlich nahmen sich Scilla und Gnee in die Arme.

      Die Geretteten waren weitgehend unversehrt, obwohl ihnen deutlich die Strapazen der vergangenen Tage anzusehen waren. Nachdem sie die erbeuteten Dokumente aus der ax´lánischen Forschungsstation an die Schiffsführung übergeben hatten, wurde ihnen für einige Zeit Ruhe verordnet. Währenddessen kamen Dalmo Branis Alen, Kommandant Hermissen, Neneema, Taligh und Héth-Béckûs zu einer Besprechung zusammen.

      Die Kommandantin der THULA hatte schon einiges durch Tjerulf und seine Gruppe erfahren, so auch, dass die festgestellten Veränderungen Elverans nicht zufällig eingesetzt hatten, aber ob es bereits mit diesem mysteriösen Kristall zu tun hatte, der dabei erwähnt wurde, konnten sie ihr auch nicht sagen. Natürlich waren die Oson brennend an den Fähigkeiten der THULA interessiert, denn was sie beobachtet hatten, sprengte jeglichen Rahmen dessen, was ihnen an Raumschiffsleistung bisher bekannt war. Dalmo Branis Alen lächelte zufrieden, als sie die Bewunderung der Oson für ihr Schiff bemerkte.

      Die THULA war, wie sie erfuhren, ein besonderes Raumschiff und bisher hatten die Tibaner erst ein weiteres Schwesterschiff gebaut. Obwohl sie nur von unscheinbarer Erscheinung war, was ihre Ausmaße betraf, die ZETRIS besaß die dreifache Größe, waren sie die bisher schnellsten und stärksten Schiffe der Tibaner. Branis Alen nannte einpaar beeindruckende Leistungsdaten, von denen Kommandant Hermissen nur träumen konnte, obwohl sein Schiff alles andere als eine lahme Ente war.

      Die THULA konnte verschiedenen Arten von Kraftfeldern erzeugen, die, wie die Oson festgestellt hatten, eine außerordentliche Stärke und fast physische Dichte erreichte. Die THULA war kein Kriegsschiff, wenn ihre Kraftfelder auch einen besonderen Schutz gegen Beschuss boten, sondern ein Forschungsschiff, das speziell für die Erforschung von Sonnen konzipiert war. Aufgrund ihrer geringen Größe und ihrer energetischen Macht konnte sie tief in bestimmte Arten von Sonnen eindringen, um dort Messungen vorzunehmen. Außerdem galten die THULA und ihr Schwesterschiff als die schnellsten der tibanischen Flotte. Die Oson hatten bisher kein gleichwertiges Schiff gebaut.

      Bei ihren verschiedenen Forschungsflügen hatte die Besatzung der THULA festgestellt, dass die Stärke der erzeugten Kraftfelder einen gewissen Einfluss auf die Zeit hatte. Weite Zeitsprünge waren ihnen zwar noch nicht gelungen, aber anscheinend konnte sich das Schiff etwa jeweils eine Woche in die Zukunft oder in die Vergangenheit bewegen. Dabei schien es unbedeutend zu sein, ob es sich im Flug befand oder die Kraftwerke in einer stationären Position auf die notwendige Leistung hochgefahren wurden. Welche Möglichkeiten sich daraus ergaben, war noch nicht abschließend erkundet. Doch eines war klar, unter diesen Umständen konnte Tjerulfs Gruppe wirklich von Glück reden, dass ihre Einwirkung die ax´lánische Zeitmaschine zerstört hatte, bevor sie weiter als eine tibanische Woche in die Vergangenheit versetzt wurden. [Das war natürlich nichts anderes als der Beginn von Zeitexperimenten. Aber erstens gehörten die Tibaner nicht zum Zivilisationsrat, brauchten also auch die Zeitpolizei nicht zu fürchten. Und zweitens hätte die Besatzung der ZETRIS in diesem Fall wohlwollend darüber hinweggesehen, wenn die Tibaner den Gesetzen des Bündnisses unterworfen gewesen wären].

      Ein weiterer glücklicher Umstand fügte, dass die THULA innerhalb von zehn Lichtjahren Entfernung zu Elveran stand, als sie den Notruf Tjerulfs empfing. Es war ihm gelungen, in eine ax´lánischen Forschungsstation vor der Küste der Seemark ein Fernfunkgerät so einzustellen, dass er einen Funkspruch absetzen konnte. Innerhalb von sieben Tagen hatte die THULA Elveran erreicht. Aufgrund der mitgeteilten Koordinaten fiel es den Tibanern nicht schwer, den Ort in der Seemark ausfindig zu machen.

      Aus dem Notruf ging hervor, dass es eine Zeitverschiebung gegeben hatte, aber Tjerulf wusste nicht, um wie viel. Allerdings hatten er und seine Leute festgestellt, dass es sie in die Vergangenheit verschlagen hatte. Die Besatzung musste sich mit dem besonderen, zeitwirksamen Kraftfeld an sie herantasten. Sie hatten die Verschollenen erreicht, als die Ruine der Seefestung sichtbar wurde. Die Gruppe wurde von der THULA aufgenommen und schließlich zur ZETRIS gebracht.

      „Wir haben euren Funkruf zwar aufgefangen“, erklärte Branis, „aber die Zeit drängte im Sinne des Wortes, deshalb mussten wir uns zuerst um die Zeitgefangenen kümmern.“

      „Eine unglaubliche Geschichte“, fand Kommandant Hermissen. „Und wenn wir es nicht selbst gesehen hätten, hätten wir sie nur schwerlich geglaubt.“

      Branis lächelte.

      „Es war ein besonderer Einsatz, das gebe ich zu, aber wir sind mit dem Ergebnis voll und ganz zufrieden. Er hat uns selbst in dem Verständnis unserer Möglichkeiten weitergebracht.“

      Natürlich durften die Berichte von Tjerulf, Scilla, Durhad, Fintas und Elemaris nicht fehlen, denn selbst die tibanische Kommandantin hatte bisher nur wenig über die Ereignisse in dem Zeitfeld gehört. Sie war besonders an den Erlebnissen interessiert, denn die Erfahrungen der Gruppe konnten für zukünftige Experimente mit ihrem Schiff von Bedeutung sein.

      Es war dunkel, es war kalt und es gab keinen Anhaltspunkt, wo er sich befand. Das Letzte, woran sich Tjerulf erinnerte, war dieser mörderische Sog, der ihn in die glühende Kugel befördert hatte. Jetzt war alles Licht um ihn herum erloschen. Immerhin spürte er keine Schmerzen. Aber das konnte auch die Taubheit sein, die dem Einsetzen sehr starker Schmerzen oft voranging. Er versucht seine Gliedmaßen zu bewegen und stellte erleichtert fest, dass er anscheinend noch ganz war.

      Vorsichtig richtete er sich auf. Seine Hand berührte einen Arm. Als sie weggezogen wurde, wusste er, dass noch Leben in ihm steckte.

      „Durhad?“, fragte er.

      „Fast“, erwiderte eine jugendliche Stimme. „Ich bin Fintas.“

      „Gut. Wie geht es dir?“

      „Ich glaube, nicht so schlecht, wie ich befürchten sollte. Wo sind die anderen?“

      „Weiß ich nicht. Das müssen wir wohl erst noch herausfinden.“

      Etwas zerrte an seiner Schulter, und als er es entfernen wollte, stellte er fest, dass es seine Tasche war. Wo seine Tasche war, da war auch ihr Inhalt nicht fern. Und dazu gehörte bis zu diesem Unfall auch eine Stablampe. Sie war auch noch da.

      Sie hatten diese merkwürdige Reise tatsächlich gemeinsam gemacht, denn er entdeckte jetzt auch Scilla, mit offenen Augen ins Licht starrend und Durhad, der sich gerade zu regen begann. Elemaris fand er erst auf den zweiten Blick. Er stand ein kleines Stück entfernt an der Wand. Seine Augen hatten wieder diese unnatürliche und unter diesen Bedingungen etwas erschreckende Größe und Blässe angenommen.

      „Hast du schon irgendetwas entdeckt, das darauf hinweisen könnte, wo wir sind?“, fragte Tjerulf.

      „Noch nicht“, erwiderte Elemaris. „Ich habe eben gerade erst angefangen, mich umzuschauen.“

      „Umschauen?“,

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