Königreich zu verschenken. Nicole Gozdek

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Königreich zu verschenken - Nicole Gozdek

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Mrs. Winters erlitten habe. Noch nicht einmal auf den Welpen habe sie Rücksicht genommen, empörte sich Mr. Philipps, sie habe wahllos auf ihr hilfloses Opfer eingedroschen, dem es aber glücklicherweise gelungen war, den Welpen vor jedem Schaden zu bewahren.

       Selbst nach mehreren Anfragen der Polizei weigerte sich Mr. Philipps (Foto rechts) standhaft, die Identität des Opfers preiszugeben. Auch von den anderen Hotelangestellten ließ sich der Name des Opfers nicht erfahren. Sie weigerten sich des Weiteren, die Polizei zu dem Mann vorzulassen. Die Polizei erklärte den Fall daraufhin für eindeutig, nahm Mrs. Winter in Gewahrsam und führte sie ab. Mrs. Winter droht jetzt ein Verfahren wegen tätlichen Angriffs, schwerer Körperverletzung, Ruhestörung und Verleumdung.

       Auf Nachfrage durch einen Reporter erklärte der Sprecher der Polizei auch, warum sie den Mann für harmlos hielten. „Mal abgesehen davon, dass der junge Mann wohl kaum die alte Dame belästigt hätte und dazu noch mit einem Welpen auf dem Arm, wenn er mit einer jungen, hübschen Frau wie Miss Pears hätte ins Bett gehen können, meinen Sie?“, erwiderte er und verwies auf die Tatsache, dass mehrere Hotelangestellte unabhängig voneinander den Mann als schwul bezeichnet hatten.

      Peter starrte auf die Fotos.

      Oh, Scheiße!

      7

      „Sie glauben doch nicht, dass Sie mit dieser Unverschämtheit durchkommen!“, empörte sich Julien und machte zwei Schritte nach vorne. Eine Handbewegung. Julien machte zwei Schritte zurück.

      „Ich werde mich über Sie alle beschweren und glauben Sie nicht, dass Sie danach noch einen Job haben werden!“, fuhr er erbost fort und fuchtelte mit den Fäusten. Nach kurzer Überlegung unterließ er es aber dann doch lieber.

      Schweigen antwortete ihm. Frustriert und wütend starrte er den Mann vor ihm an. Wie konnte er es wagen? Glaubte er denn wirklich, dass sein Handeln keine Konsequenzen hatte?

      „Packen Sie endlich diese verdammten Dinger weg!“, befahl er.

      Die erste Reaktion seit zehn Minuten: „Nein.“

      „Was heißt hier nein? Sie haben wohl vergessen, wen Sie vor sich haben!“

      „Nein.“

      Langsam wurde es Julien zu bunt. Seine Selbstbeherrschung, die in den letzten Minuten schon arg gebröckelt hatte, kam ihm nun vollends abhanden. „Packen Sie endlich dieses Scheißding weg, Sie verdammter Mistkerl, oder Sie werden es bereuen, das verspreche ich Ihnen!“, brüllte er.

      Walter grinste nur und fuchtelte mit seiner Waffe vor Juliens Nase herum. „Meinen Sie etwa das hier?“, fragte er scheinheilig. „Warum sagen Sie das nicht gleich? Sie müssen sich deutlich ausdrücken, sonst versteht man Sie nicht!“, belehrte er ihn gönnerhaft.

      „Also, packen Sie sie jetzt weg oder nicht?“

      „Nein“, antwortete Walter und grinste erneut.

      Julien schwieg einen Moment ungläubig. Sein Tonfall wurde wieder ruhiger. „Hören Sie, ich weiß ja nicht, welche Probleme Sie haben, aber Sie haben keinen Grund, mich ständig mit Ihrer Waffe zu bedrohen! Überlegen Sie doch mal! Wissen Sie denn nicht, dass Ihr Verhalten Sie Ihren Job kosten wird und den der anderen noch dazu? Sie haben mich praktisch mit vorgehaltener Waffe entführt!“

      Walter schüttelte langsam den Kopf. „Ich denke nicht“, erwiderte er gleichmütig. „Ich habe strikte Anweisungen erhalten, die besagen, dass ich Sie schnellstmöglich hierherschaffen soll und dass ich jede Maßnahme ergreifen kann, die dazu nötig ist.“

      Julien schnaubte ungläubig. „Selbst wenn das stimmen sollte, was ich nicht glaube“, meinte er selbstsicher, „dann haben Sie fünf zwar nur Ihren Job getan, dafür geht es Ihrem Boss aber an den Kragen. Ist Ihnen klar, dass Sie mit Ihrer Aussage soeben Ihren Boss den Job gekostet haben? Wer ist das noch gleich? Ach ja, Piers. Wo steckt der Mann überhaupt? Im Flugzeug habe ich ihn nicht gesehen.“

      Walter zuckte desinteressiert mit den Schultern. „Keine Ahnung. Aber bis er kommt, habe ich das Kommando“, erklärte er genüsslich. „Und ich beabsichtige, meinen Befehlen nachzukommen. Und wenn Sie noch so wettern und fluchen, das ist mir egal.“

      „Ist es Ihnen auch egal, wenn ich meinem Großvater erzähle, was Sie getan haben und welche Befehle Sie von Piers bekommen haben?“, wollte Julien wissen.

      Walter grinste. „Die Befehle kamen nicht von Piers“, erklärte er langsam und ließ genüsslich jedes Wort auf der Zunge zergehen.

      Julien explodierte. „Ich habe es gewusst! Sie verdammter Scheißkerl! Das waren Sie! Das ist alles auf Ihrem Mist gewachsen!“

      Walter beobachtete ihn, wie man eine kleine Maus beobachtet, die einen anspringt, bevor man sie zertritt. „Die Befehle kamen von Ihrem Großvater.“

      „Was?“

      Julien stand, wie vom Donner gerührt, vor Walter und starrte ihn ungläubig an. Das konnte nicht sein! Das würde sein Großvater niemals tun! Nie hätte er Julien so demütigen lassen! Das hatte sich Walter ausgedacht, um ihn zu ärgern!

      Walter grinste schadenfroh. „Das können Sie mir ruhig glauben! Aber bitte, Sie können Ihren Großvater selbstverständlich auch fragen, wenn Sie es aus seinem Mund hören müssen.“

      „Aber, aber ... warum?“

      Julien dachte an den vorherigen Abend zurück. Wie er, einem Schwerverbrecher gleich, mit vorgehaltener Waffe und in Handschellen aus dem Hotel geführt worden war. „Schließlich müssen wir ja sicher sein, dass Sie uns nicht wieder abhauen, nicht wahr?“, hatte Walter grinsend gemeint und Juliens Empörung ignoriert. Zuerst hatte er es nicht glauben wollen, doch Julia Carpenters fassungsloser Blick hatte ihm klar gemacht, dass das doch alles die Wirklichkeit und kein besonders absurder Albtraum war. Sein Gesicht verzog sich verdrießlich. Bei ihr würde er sich nicht mehr blicken lassen können.

      Juliens Entrüstung über ein vermasseltes Rendezvous wich einem regelrechten Schock, als er Walters Antwort hören musste. „Weil Ihr Großvater die Nase voll von Ihnen, Ihren Launen und Mätzchen hat“, lautet seine brutale Entgegnung. „Ich habe gehört, dass Ihr Großvater ernsthaft daran denkt, Sie zu enterben und Ihre Konten zu sperren. Dann wäre es vorbei mit dem Faulenzen, den endlosen Frauengeschichten und den kostspieligen Reisen. Dann können Sie sich das nicht mehr leisten.“

      Das konnte nicht sein! Walters Worte hinterließen eine eisige Kälte in Juliens Innerem. Seine Worte konnten einfach nicht wahr sein! Würde sein Großvater tatsächlich so etwas Ungeheuerliches tun? Ungeachtet dessen, was seine Freunde und Bekannten zu diesem Schritt sagen würden?

      Aber natürlich, die steckten doch wahrscheinlich hinter dieser ganzen Sache! Das war alles ein abgekartetes Spiel, eine große Intrige von ein paar neidischen, alten Säcken, die es nicht verwinden konnten, dass Julien so viel Glück bei Frauen hatte! Jetzt wurde die ganze Geschichte klarer! Doch was konnte er bloß dagegen unternehmen?

      Julien starrte Walter an, der immer noch seine Waffe in der Hand hatte. Und der gehörte bestimmt auch dazu, so wie er grinste und sich über ihn lustig machte! Kein Wunder, dass er bei den Frauen keine Chance hatte! Er erinnerte Julien an einen ungelenken Bullen oder einen tapsigen, unbeholfenen Bären, viel Kraft, aber kein Gehirn, von Anmut oder Eleganz gar nicht erst zu reden! Ja, der Kerl steckte

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