Das Geheimnis des Gedenksteins. Hans Nordländer

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Das Geheimnis des Gedenksteins - Hans Nordländer

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erwiderte Cornelia lächelnd. „Ich hatte hier ein paar Unterlagen liegenlassen, ohne die ich nicht weiterkam. Da wurde es mir in Weidlingen zu langweilig.“

      „Ach so, na das kann passieren.“

      Er beugte sich zu Cornelia hinab und gab ihr einen Kuss.

      „Oh, woher hast du denn diese Schramme?“, fragte Theo. Erst jetzt hatte er die kleine Wunde in ihrem Gesicht entdeckt.

      „Ach, sie ist nicht der Rede wert“, erwiderte sie abwiegelnd. „Ein kleines Andenken an meinen Spaziergang im Wald. Ein tiefhängender Ast. Ich war ein wenig unaufmerksam.“

      Er grinste und ging ins Bad. In Cornelia sträubte sich manches, ihm zu erzählen, was in Weidlingen Unheimliches passiert war.

      „Hast du noch einen Kaffee fertig!“, rief er durch die Tür. „Nach der langen Fahrt könnte ich jetzt einen gebrauchen.“

      „In der Kanne neben der Spüle!“, erwiderte sie.

      Er kam mit der Kanne und einer Tasse zurück. Cornelias Tasse stand noch auf dem Stubentisch.

      „Du auch?“

      Sie nickte und er goss ihre Tasse voll, dann setzte er sich zu ihr aufs Sofa und legte einen Arm um sie.

      „Wie war dein Job?“, fragte Cornelia.

      Theo lehnte sich zurück.

      „Irgendwie sinnlos“, meinte er niedergeschlagen. „Irgendwann möchte ich einmal eine richtig gute Story schreiben.“

      „Du meinst, eine, die dich bekannt macht.“

      Er lächelte.

      „Ist das nicht der Traum eines jeden Journalisten.“

      „Also einen echten Skandal aufdecken, wie zum Beispiel einen zweiten Watergate-Skandal.“

      „Bescheiden bist du nicht, oder?“, meinte Theo.

      „Du hast damit angefangen.“

      „So hoch wollte ich eine »gute Story« gar nicht hängen. Es würde mir schon reichen, aus den Niederungen der Lokalpolitik herauszukommen. Wen interessiert denn wirklich, ob irgendwo in der Provinz ein Windrad aufgestellt werden soll und es möglicherweise das Wohlbefinden der Viecher des örtlichen Taubenzüchtervereins beeinträchtigt?“

      Cornelia lachte.

      „Jeder fängt klein an. Außerdem, du kannst ja in deinen Artikel beiläufig einfließen lassen, welch brisantes Material die Brieftauben transportieren.“

      Theo blickte Cornelia betont erschrocken an.

      „Glaubst du wirklich, dass so etwas passiert?“

      „Es ist auf jeden Fall unauffällig und schwieriger zu überwachen als eine E-Mail.“

      „Da hast du eigentlich Recht“, meinte Theo und nickte nachdenklich. „Da bleibe ich dran. Ich glaube, mein Opa hat noch ein Schrotgewehr. Damit werde ich jede Taube, die mir begegnet, vom Himmel holen und nachschauen. Da muss doch eine Story drin sein?“

      „Du willst was?“

      „Deinem Rat folgen. Na, du weißt schon, Verschwörungen aufdecken und so weiter.“

      „Bist du jetzt ....?“, sie unterbrach sich, als Theo anfing, lauthals zu lachen.

      „Du hast mir das doch nicht etwa geglaubt, oder?“, fragte er.

      „Natürlich nicht“, meinte Cornelia entschieden. „Wer würde dir einen solchen Blödsinn abnehmen.“

      „Eben, außer dir bestimmt keiner - aua!“ Cornelia hatte mit einer leeren Blumenvase ausgeholt und drohte, mit ihr nach ihm zu werfen. Seine Schmerzensäußerung und die abwehrend erhobenen Arme waren rein vorbeugende Maßnahmen. Er nahm ihr die Vase aus der Hand und küsste sie besänftigend. „So, und morgen schreibe ich einen total langweiligen Artikel über Taubenzüchter und Windmühlen. Zufrieden?“

      „Das ist auch vernünftiger.“

      „Und dann gehe ich auf die Suche nach der wirklich großen Story“, setzte er nach.

      „Dann mach `mal.“

      „Und wie war dein Wochenende in Weidlingen?“, wechselte er schließlich das Thema.

      „Unspektakulär“, log Cornelia, die immer noch nicht darüber reden wollte. „Aber ich habe zum ersten Mal in meinem Leben einen Jäger kennengelernt.“

      „Ach so“, meinte Theo. „Wie das?“

      „Es war sogar ein unerwartet netter Jäger. Er heißt Pestacker, Ferdinand Pestacker, und hat mir das Leben gerettet.“

      „Ein richtiger Held also. Ein Held mit einem allerdings wenig heldenhaften Namen.“

      „Im Hinblick auf deinen eigenen Namen solltest du dich vielleicht nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen“, bemerkte Cornelia mit verhaltenem Spott.

      „Wie gemein von dir“, erwiderte Theo gekränkt. „Wie war er denn?“

      „Charmant, jedenfalls so charmant, wie jemand sein kann, den man im tiefsten Wald trifft.“

      „Ich verstehe kein Wort. Wie kann jemand, der Pestacker heißt, charmant sein? Und was treibst du dich im tiefen Wald herum? Wie alt ist er überhaupt?“

      Cornelia gab ihrem Theo einen Kuss und meinte verschmitzt: „Älter als du. Wie alt weiß ich nicht, aber er ist glücklich verheiratet -.“

      „Behauptet er.“

      „Und ich glaube ihm das. Er hat mir auch keine Avancen gemacht, wenn du das befürchtest. Du brauchst also nicht eifersüchtig zu sein.“

      „Dann bin ich beruhigt. Hat er gesagt, wo er herkommt?“

      „Er war einfach da.“

      „Nein, das meine ich nicht. Wo wohnt er?“

      „Irgendwo in Hannover. Mehr weiß ich auch nicht. Warum? Willst du ihn zur Rede stellen?“

      Theo überlegte.

      „Warte `mal. So ein Kleiner mit kräftiger Figur und einem graumelierten Vollbart. So Mitte fünfzig.“

      „Kennst du ihn?“

      „Kennen nicht, aber ich glaube, ich weiß, wer es sein kann. Erinnerst du dich noch an den Steintor-Mord im letzten Jahr.“

      „Es wurde ja oft genug darüber berichtet. Ach so, du meinst den Kommissar, dem die Aufklärung des Falles gelang.“

      „Genau. Ich meine, der hieß auch Pestacker.“

      „Wie blöd von mir. Da hätte ich auch selbst drauf kommen können. Die Beschreibung jedenfalls passt. Wie ein Polizist kam er mir aber nicht vor.“

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