Das kleine Paradies. Ida Uhlich

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Das kleine Paradies - Ida Uhlich

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nur weiter so und ich werde es vielleicht noch tun... nach der Ohrfeige.«

      Ihr Lächeln allerdings überzeugte ihn, dass sie es nicht ernst meinte. Trotzdem stand er mit ihr auf, höflich wie er war, und wartete mit dem sich wieder Hinsetzen, bis sie hinter der Tür verschwand. Kaum saß er, kam Adam zu ihm. Neugierig und kurz vor dem Platzen fragte er: »Wer ist sie? Wo hast du sie kennen gelernt? Erzähl schon, ansonsten muss ich sie fragen.«

      Kevin war darauf gefasst. Schließlich kannte er Adam gut genug um das vorauszusehen. Er holte tief Luft und sagte lächelnd: »Oh man Adam, ich kenne sie wirklich erst seit zwei Stunden. Ich habe nur Jack einen Gefallen getan und sie vom Flughafen abgeholt. Sie wird für eine Woche für Jack arbeiten. Dass sich das so entwickelt hat, ist reiner Zufall.«

      Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und sprach weiter.

      »Es ist so einfach mit ihr zu reden. Sie sieht mich als Mensch. Sie bringt mich zum Lachen. Und... sie bringt mich total aus der Fassung, wenn sie mich so ansieht wie sie mich ansieht.«

      Es bildeten sich wieder die Falten auf seiner Stirn. Verlegen blickte er zu Adam. Der legte wieder väterlich die Hand auf seine Schulter und sagte ohne Umschweife: »Sie ist eine reizende Person. Ich mag sie schon deshalb, weil ich dich schon lange nicht mehr so unbeschwert habe lachen hören. Sie vermag etwas, was uns allen bis jetzt nicht gelungen ist. Ich bin froh, dass du es zulässt.«

      »Hmmm. Ich bin selber überrascht, dass es mir bei ihr so leicht fällt. Ich dachte nämlich am Anfang, dass sie wieder eine von diesen Frauen ist, die ich Jack zu verdanken habe. Aber gleich von der ersten Sekunde an, spürte ich, dass sie anders war.«

      Kevin sah von der Seite, dass Julia auf den Tisch zusteuerte. Schnell sagte er zu Adam: »Bitte lass dir nichts anmerken. Ich möchte nicht, dass sie ihre Natürlichkeit ablegt. Denn gerade das ist es, was ich so faszinierend an ihr finde.«

      Bevor er ging flüsterte er Kevin zu: »Versprochen!«

      Sie setzte sich und Kevin beugte sich wieder nach vorne, um ihr näher zu sein.

      Aufgeregt erzählte sie: »Von dem Toilettenfenster aus, hat man einen sagenhaften Ausblick. Hast du ihn schon mal gesehen?«

      Kevin musste kichern. Sie blickte ihn düster an.

      Er hob zur Entschuldigung die Hände.

      »Hey, ich kann nichts dafür. Du bringst mich immer wieder zum Lachen.«

      »Was hab ich denn jetzt schon wieder lustiges gesagt?«

      »Na ja, ich war natürlich noch nie auf der Damentoilette. Aber wenn du es unbedingt möchtest, dann....«

      Sein kichern war unerträglich, fand sie. Aber sie musste ihm Recht geben. Die Frage war blöd und musste deshalb ebenfalls lachen.

      »Herrje, du musst denken, ich habe sie nicht mehr alle. Aber weißt du, diese Landschaft bringt mich noch um den Verstand. Überall ist es hier so wunderschön.«

      Er konnte sie gut verstehen, auch er liebte Schottland für die Schönheit, die es hervorbrachte.

      »Ich verstehe dich. Nach dem Essen, gehen wir raus. Von dort aus kannst du alles überblicken... siehst du den kleinen Felsen dort rechts?«

      Er zeigte mit der Hand zum Fenster. Erst jetzt viel ihr auf, dass es eine Terrassentür gab.

      »Ja.«

      »In diesem Felsen sind zwei Namen eingemeißelt. Sophie und Ryan.«

      »Was bedeuten sie?«

      »Sie waren zwei junge Menschen, die sich sehr geliebt haben, aber es nicht durften.«

      »Irgendwie hört sich das traurig an, obwohl es doch etwas Schönes ist, wenn sich zwei Menschen lieben.«

      »Ja, es ist eine traurige Geschichte. Möchtest du sie hören?«

      »Wenn es dich nicht stört, dass ich heule? Ich bin nämlich eine Heulsuse.«

      Er schüttelte mit dem Kopf.

      »Dann ist es besser, wenn ich sie dir nicht erzähle. Adam würde wütend werden, wenn er sieht, dass ich dich zum Weinen bringe.«

      Bevor sie antworten konnte, kam Adam mit dem Essen und es roch appetitlich. Er stellte die Teller ab und sagte zufrieden: »Lasst es euch schmecken!«

      Beide bedankten sich und Julia fügte hinzu: »Das sieht ja köstlich aus.«

      Grinsend ließ er die beiden wieder alleine. Sie aßen eine Weile schweigend. Doch Kevin hatte noch so viele Fragen. Er befürchtete, dass er später keine Zeit mehr dafür haben würde, um sie zu stellen. Also stellte er sie jetzt.

      »Hast du ein Haustier?«

      »Nein! ...Geht das Verhör weiter?«

      Er nickte.

      »Magst du keine Tiere?«

      »Doch. Aber ich habe keine Zeit für Tiere. Hast du ein Tier?«

      »Ja, einen Hund und er heißt Max.«

      Diesmal schob sie beide Augenbrauen zusammen. Auch das sah süß aus, fand er.

      »Max? Nicht Mäx ausgesprochen?«

      »Ähm, ich fand Max schon immer lustiger als Mäx.«

      »Aber das ist ein deutscher Name. Wieso?«

      Verdammt, dachte er. Sollte er ihr jetzt gestehen, dass er einen deutschen Großvater hatte, der ihm Deutsch beibrachte? Dass sein Großvater früher einen Schäferhund hatte, der ebenfalls Max hieß? Nein. Das war nicht der richtige Augenblick. Er befürchtete, dass er dann doch noch die Ohrfeige bekam und dass sie verschwand.

      »Irgendwie passt das zu meinem Hund«, versuchte er zu erklären.

      »Hmm. Was für eine Rasse?«

      »Labrador. Er hat kurzes, dunkelbraunes Fell und hellbraune Augen. Er ist wirklich sehr süß. Du wirst ihn mögen.«

      »Wieso, ist er auch hier?«

      »Er bleibt immer bei Jack... ich habe, wie du weißt, auch kaum Zeit. Er ist hier bestens aufgehoben. Er hat hier viel Auslauf und ist gleichzeitig ein Wachhund für Jack.«

      »Woher kennst du eigentlich Mr. John?«

      »Wir haben zusammen in Harvard studiert.«

      Sie schaute ihn mit großen Augen an und legte ihre Hand an die Stirn.

      »Was?«, fragte er erschrocken.

      »Harvard? ....Respekt! Oh Gott, und da gibst du dich mit mir ab? Wie peinlich ist das denn? Und ich dachte, es gibt heute keine Steigerung an Peinlichkeiten mehr.«

      Er nahm ihre Hand (es war wieder eine Gelegenheit danach zu greifen) und drückte sie sanft auf den Tisch.

      »Bitte hör auf damit!

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