Das kleine Paradies. Ida Uhlich

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Das kleine Paradies - Ida Uhlich

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lass uns sofort gehen. Du vergisst, dass ich mit ihm nicht befreundet bin, sondern für ihn arbeiten soll.«

      Flehend schaute sie ihn an. Kann man(n) bei so einem Blick ablehnen? Nein... konnte er nicht!

      »Schon gut! Ich zahle nur noch, dann gehen wir.«

      In derselben Sekunde stand Adam wieder am Tisch. Kevin wollte bezahlen, aber Adam hob die Hände, als wenn er ihn im Kampf abwehren würde. Empört sagte er: »Kevin, willst du mich beleidigen? Ihr ward selbstverständlich meine Gäste.«

      Kevin lächelte, er war es gewöhnt und nahm es dankend an. Julia jedoch fand das gar nicht so selbstverständlich.

      »Oh nein, das kann ich nicht annehmen.... Kevin...?«

      Nun hob Kevin abwehrend die Hände hoch. »Oh nein. Gegen Adam komme ich nicht an. Du hast ihn noch nicht wütend gesehen.«

      »Aber...«, begann sie wieder.

      Adam versuchte böse zu schauen, es gelang ihm aber nicht.

      »Julia, bitte beschämen Sie mich nicht. Ich habe mich so gefreut, dass Kevin mich mal wieder besucht hat. Sie sind immer ein willkommener Gast. Und glauben sie mir, sie müssen etwas Besonderes sein, ansonsten hätte er sie nicht hierher gebracht.«

      Verschmitzt schaute er zu Kevin. Kevin verdrehte die Augen und schnaubte: »Super Adam! Genau das hat mir gefehlt.«

      Adam drehte sich um und lief eilig davon. Er bereute nichts! Er freute sich viel zu sehr darüber, dass Kevin endlich wieder mit einer Frau lachen konnte.

      Julia kicherte und fragte: »Hey was hast du? Das war doch nett von Adam.«

      Er überlegte kurz und sagte dann sanft: »Stimmt! Du bist wirklich etwas Besonders! ...und sehr natürlich!«

      Nun war sie verlegen.

      »Oh, ich bin natürlich?«

      »Ja, das ist sehr angenehm und etwas Besonderes für mich.«

      »Hmmm. Leider ist die Natürlichkeit verflogen, wenn ich mich verliebe«, platze sie heraus und bereute es auch gleich. Sie nahm die Hände vors Gesicht. Sie konnte nicht glauben, was sie gerade gesagt hatte.

      Er grinste.

      »Du bist auch sehr ehrlich«, fügte er leise hinzu.

      Sie behielt die Hände dort wo sie waren und nuschelte: »Ja, das verfluche ich oft!«

      »Du kannst sie jetzt wieder runter nehmen. Ich verstehe dich sonst nicht.«

      Sie schüttelte den Kopf.

      Lachend sagte er: »Das wird aber ein wenig eigenartig aussehen, wenn du so durchs Restaurant läufst.«

      Sie schlug die Hände sanft auf dem Tisch und sagte entrüstet: »Mein Gott, deine Ehrlichkeit ist fast noch schlimmer als meine. Wie kannst du nur so hart sein?«

      Er nahm ihre Hand, schon aus Gewohnheit, und zog Julia sachte hoch.

      Immer noch lachend schlug er vor: »Lass eine Hand vor deinem Gesicht und ich führe dich hinaus, okay?«

      Sie entzog ihm die Hand und zischte leise, während sie hinter ihm herlief: »Ich verstehe gar nicht, warum ich dir so viel erzähle. Ich kenn dich kaum. Wie machst du das? Hast du eine Gehirnwäsche bei mir durchgeführt?«

      »Nein. Jedoch musst du mit mir irgendetwas angestellt haben. So gut wie heute habe ich mich schon lange nicht mehr amüsiert.«

      »Na, da bin ich ja froh, dass ich zu deiner Belustigung beitragen konnte«, zischte sie wieder.

      Sie liefen zur Tür, wo bereits Adam für die innige Verabschiedung bereit stand.

      Er umarmte Kevin und sagte freundlich: »Grüße bitte deine Eltern von mir. Es war schön, dass du hier warst.«

      Er wandte sich zu Julia und drückte sie herzlich.

      »Bitte kommen sie bald wieder.«

      Er zeigte auf Kevin. »Und ihn können sie gerne wieder mitbringen.«

      Sie musste lachen und schaute zu Kevin, der Adam gegen die Schulter buffte.

      »Vielen Dank! Es hat mich auch sehr gefreut, sie kennen gelernt zu haben. ...und wenn er nicht mehr so frech ist, dann bringe ich ihn vielleicht mit, versprochen!«

      Adam grinste und schloss sie nochmals in die Arme.

      Beim Hinausgehen, Kevin hielt ihr natürlich wieder die Tür auf, flüsterte Adam ihm zu: »Sie ist eine Perle, verliere sie nicht.«

      Mit faltiger Stirn verließ er das Restaurant. Wenn er nur wüsste wie, dachte er. Am liebsten hätte er sie in eine Schatulle gepackt und in den Safe geschlossen. Er schaute sie an und verwarf den Plan.

      Es hatte angefangen zu regnen und sie rannten zum Auto. Er hielt ihr die Tür auf.

      »Das kann ich alleine.«

      »Da bin ich mir sicher!«

      Kopfschüttelnd setzte sie sich hinein.

      Schmunzelnd ging er um das Auto herum. Er fuhr langsam an und Julia fragte sich wieder, ob dieses Auto überhaupt einen Motor hatte. Sie schwiegen. Dabei wollte er noch so viel über sie wissen. Außerdem wusste er nicht, ob er wirklich die ganze Woche noch in Schottland bleiben konnte. Das war gleich das erste, was er klären würde. Bevor Jack ihn in die Mangel nehmen konnte und ihn bis zur Besinnungslosigkeit ausfragen würde. Es graulte ihm davor.

      »Woher kannst du so gut Englisch?«

      »Ich war in meinen Schulferien immer bei einer Pflegefamilie in London.«

      »Hast du noch Kontakt zu ihnen?«

      »Nur zu meiner Pflegeschwester Kelly. Allerdings lebt sie jetzt in Alaska. Sie ist ein Jahr älter als ich. Leider sind ihre Eltern geschieden. Es wurde für mich immer schwerer, die Besuche gerecht aufzuteilen.«

      »Scheidungen sind immer schlimm.«

      »Sind deine Eltern noch zusammen?«

      »Ja und ich bin überzeugt, dass sie sich auch noch lieben.«

      Bei dem Wort Liebe blickte er zu ihr hinüber. Sie sah sehr ernst aus.

      »Was ist?«

      »Ich glaube, meine Eltern... na ja, meine Eltern würden sich auch bestimmt noch lieben, wenn sie noch leben würden.«

      Ihre Stimme klang traurig.

      »Hey«, sagte er fast zärtlich, »das wäre auch so. Glaube fest daran.«

      Sie blickte verstohlen zu ihm und traf auf seinen sanftmütigen Blick. Es war ein seltsamer Moment. Er hätte sie jetzt gerne in die Arme genommen, doch er traute sich nicht. Er verkrampfte seine linke Hand um das Lenkrad und lehnte sich mit der rechten Schulter gegen die Tür. Der Abstand zwischen ihnen wurde größer.

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