SILBER UND STAHL. Nicole Seidel

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SILBER UND STAHL - Nicole Seidel

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verfluchen lassen. Das kann ich nicht vergeben." Das Mädchen kniete sich erneut am Leichnam ihres Liebsten nieder und weinte bitterlich.

      Die Liebe zu dem Jüngling Lukan hatte wohl ausgereicht, dass er Rosalea selbst in der furchtbaren Gestalt einer Striege hatte aus ihrem Zauberschlaf erlösen können.

      Geralt ließ sie zurück und wandte sich an Diederic von den Rosen. "Die Striege ist tot, der Fluch aufgehoben. Ihr habt eure Schwester zurück. Ich erwarte nun meinen Lohn, dass ich meiner Wege ziehen kann."

      Sichtlich von dem blutverschmierten, von Dornen zerrissenen, in Rüstung gekleideten Hexer angeekelt, griff der junge Herzog nach einem Beutel mit Münzen und warf sie ihm entgegen. "Verschwindet schnell von hier, Hexer."

      Kommentarlos fing Geralt den prallgefüllten Beutel auf und verstaute ihn achtlos an seinem Gürtel. Dann säuberte er sein Schwert an einem seiner zerfetzten Hemdsärmel und steckte es in die Lederscheide am Rücken zurück. Mit grimmigem Blick marschierte er wortlos an dem alten Herzogpaar vorbei, die sich zögerlich ihrer erlösten Tochter näherten und ihm keinerlei Beachtung mehr schenkten. Am Burgtor bildeten die Stadtwachen und Bewohner Hengfors eine Gasse, durch die der weißhaarige Hexer schritt.

      Erst als er außer Hörweite und bei seinem Pferd Plötze, das er unterhalb der Burgruine am Tag davor angebunden hatte, angekommen war, entfuhr ihm ein schmerzvolles Stöhnen und er quälte seinen zerschlagenen Leib in den Sattel. Er riss sich mehrere Streifen aus seinem eh schon kaputten Hemd und umwickelte damit sein verstauchtes Handgelenk, dann lenkte er sein Reittier auf einen nahes Gehöft zu, auf dem die Familie seines Reisegefährten Aryan wohnte.

      Der Hexer hoffte, dort seine Kleidung ausbessern, Proviant für die Weiterreise und ganz wichtig, seinen zerschundenen Körper stärken und heilen zu können.

      Ende

      V - Iorweth

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      Wer ist Iorweth?

      (Notiz von Rittersporn)

      Es heißt, alle Elfen seien schön, sie würden so geboren. Bei Iorweth hatte jemand beschlossen, das zu ändern, und ihm das Gesicht entstellt. Ein Teil der hässlichen Narbe verbarg der Elf unter einem scharlachroten Tuch. Er war eine lebende Legende, der ungreifbare Anführer einer Elfentruppe (=die Freiheitskämpfer "Scoia'tael"), die nicht daran dachte, die Waffen niederzulegen, sondern den Krieg gegen die Menschen in aller Härte fortführten. Die Geschichten über Iorweths Taten und seinen Hass auf die Dh'oine (=Menschen) ließen ihn eher als rächenden Geist, denn als Person aus Fleisch und Blut erscheinen.

      Es gab Hinweise, daß Iorweth mit dem Königsmörder (=Letho) und den jüngsten Ereignissen in Verbindung stand, doch die erste Begegnung mit ihm brachte Geralt von Riva nur einen tödlichen Pfeilhagel als Antwort ein. Es sah nicht aus, als könnte der Hexer andere Antworten gewärtigen.

      Aus Sicht von Leuten wie Vernon Roche oder Bernard Loredo (=beides Temerische Kommandanten) war Iorweth ein ordinärer Bandit mit dem Blut Unschuldiger an den Händen. In der Tat, die Zahl der von ihm "im Kampf um die Freiheit" Erschlagenen kann ohne weiteres mit der Anzahl der Stücke in meinem Repertoire mithalten.

      Iorweth war sehr gefährlich, aber ein blutrünstiges Ungeheuer war er nicht. Seine Pläne verfolgte er stets mit Vorsicht, und als er die Chance sah, Lethos Loyalität auf die Probe zu stellen, nutzte er sie, in dem er sich eine Zeitlang mit Geralt verbündete. Ein gemeinsamer Kampf Schulter an Schulter, und das Eis brach: Iorweth schätzte die Zuverlässigkeit des Hexers, und eine weitere Zusammenarbeit war möglich.

      Iorweth Vision ließ ihn in einem anderen Licht erscheinen. Der Plan des Anführers der Scoia'tel war entweder ziemlich kühn oder schlicht verrückt,. Er brauchte Verbündete. Fand er keine, war er jedoch auch bereit, seinen Plan allein ins Werk zu setzen.

      Mangel an Loyalität gegenüber denen, die ihm vertrauten und denen er vertraute, konnte man Iorweth nicht vorwerfen. Nach der Befreiung der Gefangenen hatte er umso mehr Respekt vor Geralt und zögerte nicht, sich für dessen Hilfe zu revanchieren.

      Als Iorweth für ein freies Pontartal zu kämpfen beschloss und Saskia den Treueschwur leistete, stand er plötzlich auf einer Seite mit den Menschen, die Vergen verteidigten,. Nur wenige glaubten an diese Wandlung des Erzfeindes der Dh'oine, der für manches abgebrannte Dorf und reichlich zu betrauernde söhne verantwortlich war. Saskia jedoch vertraute dem Anführer der Eichhörnchen und das war das Ende der Diskussion.

      Das Verhältnis zwischen Vernon Roche und Iorweth war ziemlich kompliziert. Der Scoia'tael hasste den Anführer der Blauen Streifen (=eine Spezialeinheit unter König Foltest) aus tiefster Seele und wollte ihn zweifellos tot sehen. Allerdings zeigte er angesichts der Fähigkeiten und der Entschlossenheit des Temeriers auch einen Anflug von Achtung. Die Tatsache, dass der Elf seinen ärgsten Feind würdigte, sprach für Iorweth, meine ich.

      Die Frage ob Iorweth nach all den Jahren voller Blutvergießen und Hass noch wusste, wofür er kämpfte, war offen,. Zweifel hegten auch jene, die ihn länger kannten.

      Als Iorweth nach Saskias Vergiftung verschwand, erwartete niemand, ihn sobald wiederzusehen. Es wurde gemunkelt, er stehe hinter dem Anschlag oder habe schlicht seinen Kampfmut eingebüßt. Auch an die Elfenschützen, von denen er gesprochen hatte, glaubte keiner. Es würde sich zeigen, was seine Versprechen wert waren. Iorweth hatte ein hervorragendes Gespür für den richtigen Moment und für Dramatik. Sein Entsatz konnte nicht passender kommen, und die Verteidiger, meine Wenigkeit eingeschlossen, packte die reine Euphorie. Iorweth hatte bewiesen, dass sein Wort nicht in den Wind gesprochen war und er seine Verbündeten nicht im Stich ließ. Falls ich noch Zweifel gehegt hatte, was ihn betraf - mit dem Kampfesrauch von Vergen waren sie verflogen.

      Iorweth war finster entschlossen, Saskia zu retten und mit den Zauberinnen abzurechnen. Geralt und er machten sich nach Loc Muinne auf und schickten sich an, das letzte Kapitel dieser Geschichte zu beschließen.

      Vor Ort trennten sie sich - Iorweth ging Zauberin Philippa Eilharts Quartier suchen, und Geralt bleib eine Weile ohne jede Nachricht von ihm. Man darf dennoch annehmen, dass der Anführer der Scoia'tael die Zeit nicht müßig vertat.

       (Entnommen aus der Charakterbeschreibung des PC-Spiels "The Witcher 2 – Assassins of King")

      V.I - Schönheit ist vergänglich

       Eine Art selbsterfundene Vorgeschichte zu „Der Königsmörder“ und erzählt die Jugendjahre Iorweths.

      Als die Menschenrasse sich über die nördlichen Länder des mystischen Kontinents ausbreitete, erstickten sie alles bis dahin dagewesene und für sie fremde unter ihren eisenbewehrten Schwingen von Habgier, Neid und Abscheu. Sie eroberten das Land und nahmen keine Rücksicht auf die Bewohner, die vor ihnen da waren und teilten es unter ihren machthungrigen Königen auf.

      Besonders das edle und langlebige Elfenvolk - die Aen Seidhe - sollten unter dieser menschlichen Niedertracht und Eroberungswut leiden.

      Anfangs empfing das alte Volk der Aen Seidhe die Menschen mit Neugier und Offenheit - denn so waren sie auch den Zwergen, Halblingen und anderen Wesen dieser Welt begegnet. Ihre Weisheit brachte Güte

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