Promise. Sarah L. R. Schneiter

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Promise - Sarah L. R. Schneiter Promise

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spielte ein überhebliches Grinsen, das es Natala schwerer machte, den Impuls zu unterdrücken, aufzustehen und ihm in den Kopf zu schießen; da er hinter Dan stand, hätte sie den Piloten ebenfalls erwischt. Hinter Nate traten weitere Leute aus seiner Bande aus dem Laderaum, die alle ihre Blaster auf sie angelegt hatten. Natala ging fieberhaft ihre Optionen durch; sie machte sich keine Illusionen, Nate wollte sie alle tot sehen, komme, was wolle.

      Der Gangster ließ Dan los, der sich nicht selbst auf den Beinen halten konnte und vor ihm in die Knie ging. Weiterhin den Blaster auf den Kopf des Piloten richtend, begann er mit einer rauen Stimme zu sprechen. „Natala und Stan, schön dass ich euch mal wieder treffe.“

      „Die Freude ist kein bisschen unsererseits“, konterte sie trocken im Versuch, eine möglichst ruhige Fassade zu wahren. „Was willst du?“

      „Na was wohl? Ich will, was mit zusteht. Ihr habt damals meine Fracht abgeworfen und schuldet mir dafür noch zwölftausend Lipos.“

      „Wir hatten keine Wahl, das weißt du genau! Ein Kreuzer der Systeme war hinter uns her und wir riskierten, bei einer Durchsuchung aufzufliegen.“

      „Das ist euer Berufsrisiko, nicht meins“, gab er ungerührt zurück. „Entweder ich kriege mein Geld, den ganzen Betrag, oder ich bringe die beiden Typen um, die für dich arbeiten, bevor ich dein Schiff und deine Fracht nehme. Ich fange mit dem Blonden hier an, ihr habt bis Sonnenuntergang, eure Schulden zu bezahlen. Den Dunkelhaarigen erledige ich morgen früh.“

      Ehe Natala etwas erwidern konnte, packte Nate seine Geisel an den Haaren und zerrte Dan gewaltsam ins Schiff. Als sich die Rampe hinter ihm schloss, herrschte über der Landebucht wieder Ruhe, die Luft in der Hitze flimmerte über dem staubigen Boden.

      „Wir haben ein Problem“, zischte Stanley frustriert. „Was nun?“

      Nani überlegte kurz. „Offenbar ist Anaata noch frei, er hat nur von Sven und Dan gesprochen. Wenn sie bald auftaucht, sind wir immerhin zu viert. Dafür sah Dan ziemlich übel aus, wir können also kaum darauf zählen, dass er sich wehren kann, falls wir sie rauszuholen versuchen. Keine Ahnung, wie es Sven geht, er ist wesentlich taffer.“

      Natala trat wütend gegen eine Frachtkiste, die ein tiefes, metallisches Hallen von sich gab. Sie atmete durch, um sich zu sammeln. „Das ist egal, wir können die Promise nicht stürmen. Die Typen haben die besseren Waffen als wir, sind in der Überzahl und haben zwei von uns als Geiseln. Flüchten könnten wir nur, wenn wir unsere Kameraden und die Promise zurücklassen, ich will verdammt sein, wenn ich auch nur eins von beidem tue. Plus: Wie sollten wir ohne Schiff überhaut weit kommen?“

      „Auch wenn mich das zur Miesmacherin macht: Wir haben keine zwölftausend Lipos“, ergänzte Nani.

      „Ich bin nicht bereit dazu, zwei meiner Leute im Stich zu lassen. Wir arbeiten zusammen, wir leben zusammen und sind schon fast sowas wie eine kleine Familie. Ich bin Captain der Promise, also bin ich verantwortlich dafür, ob es allen gut geht und ich bin verdammt nochmal loyal zu meiner Crew. Ich habe zwar noch keine Ahnung, wie, aber ich werde alles dafür tun, Sven und Dan zurückzuholen. Niemand zwingt euch, mitzukommen, wenn ihr aussteigen wollt, nur, ich werde nicht aufgeben, bevor wir unsere Leute von diesen Drecksäcken befreit haben oder dabei sterben!“ Natala starrte grimmig-entschlossen auf die Silhouette ihres Sternenschiffs. Dem Captain war klar, wie stur und drastisch ihre Ansprache geklungen hatte, doch für sie gab es noch Ehre unter Verbrechern. Man kümmerte sich um die Seinen, komme, was wolle.

      Stanley unterbrach ihren Gedankengang. „Du weißt genau, wir sind alle dabei, die Frage ist eher, wie wir das machen wollen. Rein statistisch stehen wir schlecht da.“

      „Zuerst brauchen wir Anaata“, überlegte Nani, „dann hätten wir zumindest eine Chance, ohne großes Blutvergießen zum Geld zu kommen, es hat seine Vorteile, eine Diebin als Passagierin mitzuschleppen. Ob es sich lohnt, auf Nates Ehrlichkeit zu hoffen, ist die andere Frage. Ihr kennt ihn besser als ich, was meint ihr?“

      Stanley schüttelte den Kopf. „Er wird uns auf jeden Fall umbringen, sobald er das Geld hat, soviel ist klar.“

      „Also müssen wir schneller sein als er“, schlug Natala vor. „Wir benutzen die Übergabe als Ablenkung und befreien in der Zeit Dan und Sven.“ Bevor sie fortfahren konnte, hörte Natala hinter sich leichte Schritte auf dem sandigen Grund. In einer fließenden Bewegung fuhr sie herum und zog den Blaster.

      „Hallo zusammen, sind wir bereit zum Abheben?“, ertönte Anaatas Stimme hinter ihnen. Sie trug in der einen Hand einen kleinen, alten Koffer, in dem wohl ihre Diebesbeute war und mit der anderen hielt sie einen mit ausgebleichten Farben bemalten papierenen Sonnenschirm. Ihre gelassene Haltung verschwand rasch, als sie die Waffe in Natalas Hand bemerkte. „Hey, schießt nicht auf meinen Sonnenschirm, der ist kitschig, aber auf dieser Welt verdammt nützlich! Und ich habe meine Passage bezahlt, also ruhig bleiben.“

      Stanley erklärte ihr rasch die Situation und schloss mit den Worten: „Wie du siehst, sind wir angeschmiert. Um ehrlich zu sein, wir denken, Nate will uns bei der Übergabe sowieso alle umbringen.“

      Anaata überlegte nahezu eine Minute, bevor sie vorschlug: „Ich kann bis am Abend die zwölftausend Lipos auftreiben, nur müsst ihr mir helfen, weil ich dabei Unterstützung brauche. Und wir rechnen am besten damit, gejagt zu werden, wenn wir so viel Geld stehlen. Außerdem bin ich kaum hilfreich bei der Übergabe, das ist euer Ressort, ich bin nicht so gut im Umgang mit Menschen.“

      Nani, die schon früher mit Anaata zusammengearbeitet hatte, musste über ihre letzte Bemerkung, die sie für die Untertreibung des Jahres hielt, grinsen. „Wie sehr du in deiner eigenen Galaxis lebst ist ein offenes Geheimnis.“ Sie wurde rasch wieder ernst, als Natala mit wegen dem hellen Sonnenlicht zusammengekniffenen Augen fragte: „Du willst uns in ein paar Stunden so viel Geld besorgen, obwohl du nur unsere Passagierin bist? Danke! Trotzdem befürchte ich, das dürfte hässlich werden.“

      „Natürlich, ist kein Ding. Und keine Sorge, ich bin ein kriminelles Meisterhirn.“

      „Na, auf Bescheidenheit wartet man bei dir wie üblich vergeblich“, kommentierte Stanley.

      Sie verzog nachdenklich das Gesicht. „Zumindest sage ich das immer; es klingt einfach so schön. Keine Angst, ich werde nie allzu überheblich und kenne meine Grenzen. Na ja, meistens.“

      Er nickte mit zufriedener Miene. „Gut, ich bin dabei.“

      „Wir lassen niemanden im Stich“, sagte Natala entschieden. „Ich werde verdammt wütend, wenn sich jemand in meinem Schiff verschanzt, unsere Crew als Geiseln nimmt und uns bedroht. Nani?“

      „Ich bin zwar noch relativ neu auf der Promise, aber wie du schon gesagt hast, man lässt seine Crew nie im Stich. Sogar die Passagierin sieht das so, also zeigen wir’s ihnen.“

      Ein Anflug von einem verwegenen Grinsen spielte um Natalas Lippen. „Gut, damit wäre das geklärt. Na dann, angebliche Meisterdiebin: Wie genau sollen wir zu so viel Geld kommen?“

      „Weißt du, wo genau Nate sein Hauptquartier hat?“ Anaata konnte sich einen kindlichen Ausdruck der Vorfreude nicht verkneifen. „Das sollte wohl hier in der Stadt sein.“

      Stanley starrte sie ungläubig an. „Du willst von ihm klauen und ihn mit seinem eigenen Geld bezahlen? Stehst du so sehr darauf, Gegnern deine Überlegenheit zu beweisen?“

      „Schon, ja“, gab die Diebin unumwunden zu, als sei das die größte Selbstverständlichkeit. „Plus: Von wem sonst wissen wir sicher, dass er so viel Geld

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