Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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bin kein Bauer, ich habe keine Ahnung von Landwirtschaft.«

      »Des ist auch nicht notwendig. Wirst auf dem Hof nicht alleine sein. Die Bäuerin ist den ganzen Tag daheim und am Abend kommt die erwachsene Tochter von der Arbeit aus Kirchwalden. Es wird kein perfekter Landwirt erwartet. Wenn es keine Not gäbe, würde ich dich nicht fragen. Viel wirst du nicht verdienen. Die Leut’ haben nicht viel Geld.«

      »Mir geht es nicht um Geld. Das habe ich Ihnen schon gesagt.«

      »Stimmt! Ich bin mir sicher, dass die Bäuerin dich aufnimmt. Du kannst ein Zimmer haben und Essen. Ich kann das so für dich vereinbaren. Willst des machen? Willst helfen?«

      Till steckte die Hände in die Hosentaschen. Sie gingen weiter. Nach einer Weile sagte Till: »Ich kann es ja mal versuchen. Aber die Arbeit auf einem Hof ist eine andere Tätigkeit, als Hecken schneiden oder einen Garten umgraben.«

      »Das weiß ich! Lass uns schnell weitergehen. Du kannst heute Abend schon anfangen. Es ist ein ganzer Lastwagen voller Heuballen abzuladen. Und morgen und übermorgen kannst du mit dem Heuernter auf die Wiesen. Das lernst du schnell.«

      Pfarrer Zandler sah Till in die Augen.

      »Ich glaube, du hast eine gute Schulbildung und lernst schnell. Wirst dich auf dem Hof gut einleben, denke ich.«

      »Ich kann es probieren. Wenn es mir allerdings nicht gefällt, dann gehe ich wieder. Ich sagte Ihnen doch, dass mir Freiheit wichtig ist. Wenn ich zusage, dann tue ich es erst einmal, um Ihnen zu helfen, damit sie jemand anderem helfen können.«

      »Dann will ich dir etwas über den Hof erzählen. Es ist der Küchler Hof. Konrad Küchler ist der Patient von Doktor Engler, wegen ihm hatte er mich rufen lassen. Er bleibt beim Doktor, unter der Bedingung, dass ich jemanden besorge, der die Arbeit auf dem Hof in der Zwischenzeit macht oder besser dabei helfen tut.«

      »Mmm!«, räusperte sich Tillmann. »Frau Engler hat mir in der Küche einen Kaffee gegeben. Es kam eine junge Frau dazu, eine Katrin Küchler. Ist das…«

      »Des ist des Madl, die Katrin«, unterbrach ihn der Geistliche. »Dann hast sie ja schon kennengelernt. Des Madl ist ganz unglücklich, dass ihr Vater zusammengebrochen ist. Mei, ist das schön, dann muss ich euch net einander vorstellen. Des fügt sich gut zusammen, besser könnte es nicht sein.«

      »Katrin war sehr abweisend. Deshalb habe ich bei Ihrem Auto gewartet.«

      »Abweisend, sagst? Mei, so kenne ich die Katrin nicht. Aber das kommt sicherlich von den Sorgen, die sie sich um den Vater macht. Doch des gibt sich. Außerdem wird jede helfende Hand gebraucht. Du gehst nicht wegen der Katrin auf den Hof, sondern wegen der Arbeit.«

      Pfarrer Zandler bemerkte, wie verlegen Till wurde.

      »Ich werde sehen, Herr Pfarrer! Ich kann es ja mal probieren.«

      »Des ist die richtige Einstellung! Dann lass uns gehen!«

      *

      Till holte seine Tasche und seinen Rucksack aus dem Pfarrhaus. Dann ging er mit Pfarrer Zandler zum Küchler Hof.

      »Grüß Gott!«, rief Pfarrer Zandler laut. »Schaut aus, als hättet ihr den Wagen schon abgeladen.«

      Katrin und ihre Mutter Luise Küchler kehrten den Hof.

      »Grüß Gott, Herr Pfarrer! Ja, wir sind vor zehn Minuten fertig geworden. Als wir heimkamen, hatten junge Burschen aus der Nachbarschaft schon zugepackt und damit begonnen.«

      Pfarrer Zandler strahlte.

      »Des ist mein Waldkogel! Da sieht jeder, wo es beim anderen fehlt und packt zu. Dann habt ihr des schon mal geschafft.«

      Pfarrer Zandler drehte sich zu Till um.

      »Der junge Bursche hier ist die Hilfe, die ich euch versprochen habe. Er ist auf der Durchreise und ist bereit, eine Weile zu helfen.«

      »Das ist schön! Ich bin die Bäuerin, Luise Küchler!«

      »Till!«

      Sie gaben sich die Hand.

      »Till und wie noch?«

      Pfarrer Zandler räusperte sich.

      »Der Bursche ist der Till und sonst nix! Frage net so viel, Bäuerin. ›Wer viel fragt, der geht viel irr‹, sagt der Volksmund. Ich denke, der Bursche ist in Ordnung. Er arbeitet für Kost und ein einfaches Zimmer. Viel Erfahrung hat er nicht in der Landwirtschaft. Also hab’ ein bisserl Geduld mit ihm.«

      »Wenn Sie des so sagen, Herr Pfarrer, dann probieren wir es!«

      Die Bäuerin drehte sich nach ihrer Tochter um.

      »Katrin, komm! Zeig dem Till mal eine der Kammern oben unterm Dach.«

      »Naa, Mutter! Er kommt mir net ins Haus. Des Altenteil ist leer. Da kann er gut unterkommen!«

      Katrin warf ihrer Mutter frostige Blicke zu. Hocherhobenen Hauptes ging sie an ihr vorbei über den Hof. Sie machte die Tür zum Altenteil auf.

      »Hier können Sie ihre Sachen hinein tun. Schauen Sie sich kurz um. Dann kommen Sie und fegen Sie den Hof zu Ende.«

      Tillmann ließ Katrin nicht aus den Augen. Er nickte, ging hinein und stellte seine Sachen ab. Sofort kam er heraus, griff nach dem Besen und fegte weiter den Hof.

      »Was bist so garstig, Katrin?«, fragte ihre Mutter.

      »Ich bin net garstig! Ich bin nur vorsichtig. Was soll ich von jemanden halten, von dem man nur den Vornamen kennt?«

      Katrin warf einen Blick zu Pfarrer Zandler.

      »Danke für die Hilfe, aber wir wären auch so mit der Arbeit fertig geworden.«

      »Was bist so bös’, Katrin? Der Herr Pfarrer meint es doch nur gut. Dem Vater geht es schlecht. Ich bin froh für jede helfende Hand. Wie kannst du nur so ablehnend sein?«

      »Ich lehne niemanden ab! Er ist ein Fremder! Basta!«

      Katrin ging ins Haus. Die Bäuerin zuckte mit den Schultern.

      »Ich verstehe des Madl net. Seit wir beim Doktor waren, ist sie so sonderbar. Sicher ist sie besorgt um den Vater. Aber beim Martin ist Konrad in guten Händen. Ich verstehe die Katrin nicht. Dabei habe ich jetzt genug Sorgen, da mein Konrad schwer krank ist. Was muss mir des Madl jetzt auch noch Kummer machen?«

      »Das gibt sich wieder, Küchlerbäuerin. Jeder Mensch verarbeitet einen Schock auf seine Art und Weise. Und dass die Katrin über den Zusammenbruch des Vaters erschrocken ist, des steht ja wohl fest. Ich denke, dass die Härte, die sie im Augenblick zeigt, eine Art Selbstschutz ist. Sie verkriecht sich dahinter.«

      »So wird es sein, Herr Pfarrer. Ja, das kann zur Katrin passen. Bei dem Madl wusste man nie, woran man ist. Sie zeigt nie viel Gefühl. Da kommt sie ganz nach ihrem Vater. Der Konrad ist auch so einer, der sein Herz versteckt. Er freut sich nie richtig und geht nie aus sich heraus.«

      »Mei, er hat auch ein schweres Schicksal zu tragen,

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