Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Till, mein Gast, Katja!«

      Sie gaben sich die Hand.

      »Dann will ich mal gehen! Ich kenne den Weg, Katja!«

      Till blieb am Auto stehen. Katja lud ihn zu einer Tasse Kaffee in die Küche. Er überlegte kurz und ging dann mit hinein.

      Pfarrer Zandler betrat das Krankenzimmer.

      »Grüß Gott!«

      Er schaute sich um. Konrad Küchler saß auf dem Bett. Er war angezogen. Vor dem Bett standen im Halbkreis Doktor Martin Engler, Luise und Katrin Küchler.

      Sie begrüßten den Pfarrer.

      »Was gibt es Martin?«, fragte der Geistliche.

      »Ich will, ich muss nach ärztlichem Ermessen den Küchler hierbehalten. Er weigert sich. Er weigert sich, sich behandeln zu lassen. Noch nicht einmal untersuchen darf ich ihn. Er ist ein Hornochse! Zandler, ich bin mit meinem Latein am Ende.«

      »Ich bleibe net! Mir geht es wieder gut! Der Martin übertreibt. Mei, mir war es ein bisserl schummrig. Des wäre schon längst vorbei, wenn die Luise net den Doktor gerufen hätte. So ein Schmarrn! Und wer macht jetzt die ganze Arbeit? Nix, da! Ich gehe!«

      Konrad Küchler rutschte vom Bett. Er torkelte und hielt sich am Nachttisch fest. Doktor Martin Engler stürzte auf ihn zu und hielt ihn fest.

      »Nimm deine Finger von mir, du Quacksalber!«, brüllte der Bauer.

      »Jetzt reicht es aber, Küchler!«, donnerte Pfarrer Zandler los. »Du legst dich jetzt hin und bleibst liegen. Und der Martin und ich, wir reden jetzt! Wir gehen vor die Tür und von dir will ich hier drinnen keinen Mucks hören, sonst werde ich böse. Des ist eine Sünd’, so mit seinem Leben zu spielen. Des Leben ist ein Geschenk Gottes und des musst sorgsam hüten. Versündige dich nicht, Küchler! Bist doch sonst so ein frommer Kirchgänger. Was ist los? Warum machst so einen Zirkus?«

      Pfarrer Zandler wusste genau, wie er Konrad Küchler anpacken musste. Dieser schaute ihn mit großen Augen an. Wortlos legte er sich aufs Bett und starrte zur Zimmerdecke.

      Pfarrer Zandler nickte Martin zu. Sie gingen zusammen vor die Tür.

      »Küchler war sehr verwirrt und torkelte auf dem Hof herum. Die Luise hat mich angerufen. Sie wusste sich nicht mehr zu helfen. Er hatte sie nicht erkannt und mit starren Augen angesehen, sagt sie. Als ich auf den Hof kam, war es dann schon etwas besser. Aber ich mache mir ernsthaft Sorgen. Ich muss ihm Blut abnehmen und untersuchen. Er verweigert alles, tobt herum und will nur heim. Aber Sie sehen ja selbst, wie es ihm geht. Er kann sich nur mühsam auf den Beinen halten. Ich vermutete, er ist ernsthaft krank. Es kann lebensgefährlich werden, wenn er sich nicht behandeln lässt.«

      Pfarrer Zandler rieb sich das Kinn.

      »Der Küchlerbauer ist und war schon immer ein Sturkopf. Er meint es net bös’, Martin. Des Leben hat ihm allerhand aufgebürdet.«

      »Ich kenne die Geschichte mit seinem Bruder. Aber wenn er sich nicht behandeln lässt, dann kann er sich bald gar nicht mehr um den Hof kümmern. Ich muss ihn dringend untersuchen und behandeln, aber auf mich hört er ja nicht.«

      Pfarrer Zandler legte die Hand auf Martins Schulter.

      »Ich werde allein mit ihm reden! Er muss mindestens zwei Tage bei dir bleiben, genügt das für den Anfang?«

      »Ja, bis dorthin habe ich eine Diagnose, dann sehe ich weiter. Zwei Tage sind ein Anfang!«

      Sie einigten sich, wie sie weiter vorgehen wollten. Pfarrer Zandler ging ins Krankenzimmer. Doktor Martin Engler wollte im Sprechzimmer ausführlich Luise und Katja befragen, ob ihnen an dem Patienten in letzter Zeit etwas aufgefallen war. Pfarrer Zandler riet Martin, sich mit Katrin und Luise einzeln zu unterhalten.

      »Das ist eine gute Idee. Die Katrin ist ein schlaues Madl. Aber sie wird nie im Beisein ihrer Mutter etwas sagen, was diese nicht weiß.«

      »Wie kommst du darauf?«

      »Katrin machte mir gegenüber leise eine Andeutung. Sie redete nicht weiter, weil ihre Mutter dazu kam.«

      »Dann sind wir auf einem richtigen Weg. Also packen wir es an!«

      Doktor Martin Engler rief Luise und Katrin aus dem Krankenzimmer. Er schickte Katrin in die Küche, während er ihre Mutter im Sprechzimmer befragte.

      *

      »Oh Katrin! Komm setz dich! Ich schenke dir einen Kaffee ein! Siehst nicht gut aus. Das ist auch verständlich!« Katja Engler kümmerte sich sofort um das Madl.

      Katrin setzte sich an den Tisch. Sie nickte Till zu, der auf der anderen Seite des Tisches saß. Katja, Martins junge Frau, stellte die beiden einander vor.

      »Ich hoffe, Ihrem Vater geht es bald wieder besser«, sagte Till.

      Katrin lächelte ihm kurz zu. Er gefiel ihr. Sie verweigerte sich aber jeden weiteren Gedanken. Die Sorge um ihren Vater überschattete alle anderen Gedanken. Sie errötete. Es war nicht zu übersehen, dass Till seine Augen nicht von ihr lassen konnte. Sie warf ihm einen Blick zu, der nicht gerade freundlich war und sagte:

      »Was starren Sie mich so an?«

      Till räusperte sich. Er stand auf.

      »Ich warte draußen beim Auto auf Pfarrer Zandler! Vielen Dank für den Kaffee, Frau Engler!«

      »Gern geschehen!«

      Wortlos ging Till hinaus und lehnte sich ans Auto. Er verschränkte seine Arme vor der Brust und schaute auf den Boden. In Gedanken war er in der Küche und schaute Katrin an. Sie gefiel ihm. War wohl der falsche Zeitpunkt, an dem wir uns begegnet sind, dachte er. Aber sie gefällt mir. Ich hoffe, ihrem Vater geht es bald besser.

      Tillmann überlegte, ob es sinnvoll wäre, länger in Waldkogel zu bleiben und zu versuchen, Katrin Küchler noch einmal zu sehen. Vielleicht ständen dann die Vorzeichen besser. Katrin füllte all seine Gedanken aus. Sein Herz war voller Mitleid und Zuneigung. Ich muss sie wiedersehen, dachte er. Eigentlich wollte er sich nicht lange in Waldkogel aufhalten, aber der Anblick Katrins hatte seine Pläne verändert.

      Drinnen im Krankenzimmer holte sich Pfarrer Zandler einen Stuhl und setzte sich an das Bett. Konrad Küchler richtete den Oberkörper auf und schob sich auf die Bettkannte. Sie schauten sich an. Pfarrer Zandler sah, dass Konrad Küchler feuchte Augen hatte.

      »Was ist los? Mit mir kannst du doch reden, Küchler. Wir sind zwar hier net im Beichtstuhl, aber du weißt, dass du mir alles anvertrauen kannst.«

      »Des ist leichter gesagt, als getan, Herr Pfarrer! Jeder hat sein Päckchen zu tragen und muss des bewältigen.«

      »Des ist schon richtig, aber man kann sich auch tragen helfen lassen. Vielleicht finden wir zusammen einen Weg?«

      »Des denke ich net! Mir kann niemand helfen. Des ist auch net nötig. In ein paar Jahren ist alles vorbei. Dann hab ich es geschafft und dann geht es mir auch wieder besser. Bis dorthin muss ich durchhalten. Es ist ja nimmer lang.«

      »Küchler, du wirst die paar Jahre nimmer erleben, wenn du dich vom Doktor net untersuchen und behandeln lässt.

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