Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Burgl, stellst du Fragen! Bin ich ein Chemiker? Kann ich die Zusammensetzung wissen? Wenn du wissen willst, aus was des Zeugs besteht, dann musst Jean fragen, aber der ist nur Zwischenhändler und auch kein Chemiker!«

      »Das ist keine Antwort, Hartmut, und das weißt du! Damit redest du dich bei mir nicht heraus, Hartmut. Ich packe jetzt meine Sachen und ziehe zur Meta. Ich nehme mir in der Pension ›Beim Baumberger‹ ein Zimmer, bis du hier den Saustall aufgeräumt hast, wie es unser Madl so treffend beschrieben hat.«

      »Burgl, des kannst net machen! Was sagen die Leut’, wenn sich des rumspricht?«

      »Des … des ist mir gleich! Auf mich fällt es net zurück! Da kannst du sicher sein.«

      »Burgl, sei vernünftig! Wie schaut des aus? Mei, vielleicht habe ich einen Fehler gemacht.«

      »Aha, des ist interessant! Endlich gibst du es zu!«

      »Ich gebe nix zu, höchstens, dass ich zu leichtgläubig dem Jean gegenüber war. Dem werde ich die Leviten lesen, wenn er kommt. Des sage ich dir!«

      »Ach, Hartmut, lass es gut sein! Auf so billige Erklärungen falle ich net rein. Ich suche mir außerhalb von Waldkogel ein Zimmer. Kannst mir eine SMS schicken, wenn die Sache glimpflich ausgegangen ist. Im anderen Fall kann ich in der Zeitung von den Skandalen in Waldkogel lesen. Pfüat di, Hartmut.«

      »Burgl! Bitte, bleibe hier! Lass uns reden!«

      Er stellte sich seiner Frau in den Weg.

      »Es gibt nix, über das ich im Augenblick mit dir reden möchte. Geh zur Seite, versperre mir nicht den Weg, sonst verliere ich noch den winzigen Rest an Verständnis, den ich… vielleicht noch für dich mit Not aufbringen kann.«

      Hartmut zuckte hilflos mit den Schultern und trat zur Seite.

      Burgl griff nach ihrem gepackten Koffer, der noch von dem Besuch bei ihren Eltern im Flur stand. Sie trug ihn zum Geländewagen und stieg ein. Hartmut braucht den Wagen nicht. Er hat hier genug zu tun, dachte sie und fuhr davon. Hartmut setzte sich auf die Eckbank und stützte den Kopf in die Hände. So sah ihn Lotti, als sie kurz darauf an der Küchentür vorbeiging.

      Sie trug ihre Wandersachen und hatte einen großen Rucksack auf dem Rücken. Hartmut hörte, wie Lotti ihr Auto anließ und vom Hof fuhr.

      Eine Welt brach für ihn zusammen.

      *

      Lotti fuhr zum Pfarrhaus. Sie stellte ihr Auto ab. Dann ging sie mit ihrem Rucksack in die Kirche. Sie wollte noch eine Kerze anzünden. Dort traf sie auf Pfarrer Zandler. Ein Blick genügte dem erfahrenen Geistlichen, um zu wissen, dass Lotti schon mit ihrem Vater geredet hatte.

      »Grüß Gott, Lotti! Gibt es dicke Luft daheim? Willst in die Berge?«

      »Ja, es ist nicht nur dicke Luft. Sie ist vergiftet. Ich will ein Stück den ›Pilgerpfad‹ wandern, es ist ein heiliger Weg. Das wird mir gut tun.«

      Lotti griff in ihre Hosentasche.

      »Hier nehmen Sie. Das sind meine Autoschlüssel. Ich habe das Auto vor dem Pfarrhaus abgestellt. Ihr Wagen muss doch zur Reparatur nach Marktwasen. Das wird bestimmt einige Tage dauern. Ich brauche mein Auto erst wieder nächste Woche. Nehmen Sie das Vehikel, wenn Sie es brauchen. Daheim wollte ich ihn net lassen.«

      »Danke, damit hilfst du mir sehr!«

      »Übrigens, meine Mutter ist stinksauer auf den Vater. Sie ist in Urlaub gefahren, alleine – so will ich es mal ausdrücken.«

      »Oh, oh, oh! Des hört sich net gut an. Wo ist sie hin? Hat sie eine Andeutung gemacht?«

      »Entweder zu einer Schulfreundin nach Kirchwalden oder sie ist wieder auf dem Weg zu ihren Eltern.«

      Lotti schaute Pfarrer Zandler trotz allem besorgt an.

      »Können Sie ein Auge auf dem Sturkopf haben?«

      Er lächelte Lotti an.

      »Ich werde nach deinem Vater sehen. Ich werde dem verirrten Schäfchen schon helfen, den richtigen Weg zu finden. Du kannst auf mich zählen, Lotti. Jetzt mache dir keine Sorgen mehr. Du hast das Richtige getan. Jetzt denke an dich. In den Bergen findest du Ruhe und dein Gleichgewicht wieder.«

      »Ja, das hoffe ich auch. Es kommt immer alles zusammen. Ich wollte mir eigentlich die Tage Zeit nehmen, um in Ruhe über etwas anderes nachzudenken. Warum kommen alle Sorgen immer auf einmal?«

      Pfarrer Zandler zuckte mit den Achseln.

      »Endgültig habe ich darauf auch keine schlüssige Antwort, Lotti. Ich weiß nur, dass immer noch die schwarze Wolke über dem Gipfel des ›Höllentor‹ steht.«

      »Ja, sie ist immer noch dort, des ist gruselig, ganz schlimm gruselig ist das. Ich habe richtig Angst, was noch geschehen könnte!«

      »Musst keine Angst haben. Schau einfach net hin. Musst nur zum ›Engelssteig‹ aufsehen. Das ist besser!«

      »Stimmt, Pfarrer Zandler!«

      »Über was hast du die Tage nachdenken wollen, Lotti?«

      »Ich könnte Karriere im Krankenhaus machen. Mir wurde die Stelle der Leiterin der Säuglingsstation und der Frühgeborenenstation angeboten.«

      »Mei, des ist ja wunderbar! Du bist für diese Aufgabe genau die Richtige.«

      »So, meinen Sie des auch?«

      »Was hast dagegen einzuwenden?«

      »Nix, ich habe nur nie daran gedacht. Ich dachte, ich arbeite einige Jahre, dann finde ich einen feschen Burschen, wir heiraten, bekommen Kinder und ich bin daheim bei unseren eigenen Kleinen. Aber dieses Glück scheint mir net zugedacht zu sein. Die Burschen wollen nix von mir wissen.«

      Pfarrer Zandler schmunzelte.

      »So ist des net ganz! Da kenne ich einen, der macht sich Sorgen um dich. Der war sogar heute Morgen bei mir im Pfarrhaus und hat gefragt, ob es dir gut geht.«

      »Das kann doch nicht wahr sein?«

      »Doch!«

      »Wer ist das?«

      »Der Sascha Schweiger hat mich gestern doch zu euch gefahren, weil mein Auto mal wieder den Geist aufgegeben hatte. Da sagte ich ihm, dass du mich angerufen hattest und es mir scheint, dir ginge es net so gut.«

      »Und dann ist er heute Morgen zu Ihnen ins Pfarrhaus gekommen, nur um nach mir zu fragen?«

      »Ja, das ist er! Du scheinst ihm net einerlei zu sein.«

      Lotti zuckte mit den Schultern. Sie konnte nicht verhindern, dass sie tief errötete. Verlegen trat sie von einem Fuß auf den anderen.

      »Der Sascha ist ein fescher Bursche. Er wohnt net weit vom Kirchner Hof. Es kann auch nur nachbarschaftliches Interesse gewesen sein«, sagte Lotti leise.

      »Mei, Madl, des denke ich net! Der Sascha ist ein bisserl ein Schüchterner.

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