Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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des ist sie! Ein Madl aus unserer Nachbarschaft! Aber behalte es für dich, Toni! Ich will net zum Gespött werden, wenn es schiefgeht. Noch werbe ich um sie.«

      Toni überlegte.

      »Du kannst nur von der Lotti Kirchner reden, oder? Sonst gibt es kein Madl in deiner Nachbarschaft. Ist es die Lotti?«

      Sascha errötete.

      »Ja, es ist die Lotti! Wir kennen uns seit der Kindheit. Seit wir damals hergezogen sind und meine Eltern das kleine alte Haus mit dem Waldgrundstück gekauft haben. Ich war damals vier Jahre, als mein Vater die Stelle als Musiklehrer am Gymnasium in Kirchwalden bekommen hat. Als Kinder haben wir fast täglich zusammen gespielt und sind dann einige Jahre sogar in die gleiche Klasse gegangen. Dann trennten sich unsere Wege. Sicher sieht man sich, so als Nachbar. Man redet einige Worte, so dies und das, ver­stehst?«

      Toni nickte. Sascha seufzte.

      »Aber die Lotti ist sehr brav, so will ich es mal sagen, und sehr zurückhaltend. Sie ist ein ernster Typ. Seit sie im Krankenhaus in Kirchwalden arbeitet, sehe ich sie kaum. Außerdem bin ich auch beruflich sehr eingespannt. Meistens komme ich erst heim, wenn es schon dunkel ist.«

      »Was machst du genau?«

      »Ich habe Tierpfleger gelernt und habe die Leitung des Tierheims in Kirchwalden, seit fast einem Jahr.«

      »Dann hast du richtig Kariere gemacht, meinen Glückwunsch!«

      »Danke, Toni! Es ist eine schöne Aufgabe. Nebenbei mache ich noch einen Fernkurs zum Tierheilpraktiker. Ich mache in einigen Wochen meine Prüfung.«

      »Himmel, wann schläfst du? Du musst ja vierundzwanzig Stunden arbeiten und lernen.«

      »So schlimm ist es nicht, Toni. Ich wohne noch daheim und kann die Füße unter Mutters Tisch strecken. Sie nimmt mir viel ab. Um die täglichen Angelegenheiten muss ich mich nicht kümmern. Ich kann mich ganz auf meine Zukunft konzentrieren.«

      »Dir bleibt dann auch wenig Zeit, um der Lotti hinterherzusteigen.«

      »Toni, wie du des sagst? Mei, mei! Aber so ist es nicht. Ich sehe sie am Sonntag in der Kirch’. Dann gehen wir zusammen heim. Sie erzählt von den Säuglingen und ihrer Arbeit und ich vom Tierheim.«

      »Des ist ja alles schön und gut. Aber ihr solltet über die Liebe reden.«

      »Des ist net so einfach, Toni. Ich kann sie doch net überfallen, sie bedrängen. Ich hab’ sie schon ein paarmal eingeladen, mich im Tierheim zu besuchen. Aber sie will wohl net. Sie ist nie gekommen.«

      »Sie wird auch wenig Zeit haben und viel arbeiten.«

      »Es kann aber auch sein, dass sie kein Interesse an mir hat.«

      Toni deutete auf das Handy.

      »Trotzdem erwartest du, dass sie dich anruft? Also, mich verwundert des schon.«

      »Ich erwarte keinen Anruf von der Lotti. Des net! Ich erwarte einen Anruf von jemand, der genau weiß, wie es der Lotti geht. Er hat mir hoch und heilig versprochen, mich zu informieren und mir zu sagen, wenn er etwas weiß. Verstehst?«

      »Naa! Du wartest auf einen Anruf von einem anderen Burschen? Mei, hast keine Angst, dass sich dieser selbst um die Lotti bemüht? Des wird er wohl, woher sollte er sonst genaue Einzelheiten über ihr Wohlbefinden herhaben.«

      Sascha brach in lautes Lachen aus.

      Toni sah ihn überrascht an.

      »Toni, ich hab’ mich vielleicht eben ein bisserl ungeschickt ausgedrückt. Ich erwarte einen Anruf von Pfarrer Zandler. Ich bin heute schon bei ihm gewesen und hab’ mich nach der Lotti erkundigt. Er hat mir da eine Geschichte angedeutet, die es in sich hat. Die Lotti hat in ihrer Verzweiflung sich gestern Abend an den Zandler gewandt und ihn auf den Hof gerufen. Und Hochwürdens Auto hatte mal wieder den Geist aufgegeben. Ich war zufällig früher auf dem Heimweg. So hab’ ich den Zandler aufgelesen und beim Kirchner Hof abgesetzt.«

      »Ah, so wird ein Schuh daraus.«

      »Ja, so wird ein Schuh daraus. Der Zandler hat mir versprochen, mich anzurufen, wenn er etwas Neues weiß. Er kümmert sich um die Sache, hat er gesagt. Aber er meint auch, dass es der Lotti gut tun würde, einen Freund an ihrer Seite zu haben. Er weiß ja, dass wir als Kinder viel zusammen waren.«

      Sascha lächelte still vor sich hin.

      »Es sind schöne Erinnerungen. Noch heute denke ich gern daran zurück.«

      Sascha fing an zu erzählen. Er wusste, dass er Toni vertrauen konnte.

      »Wir spielten meistens in den Feldern zwischen unseren Höfen oder im Mischwald dahinter. Im Wald hatten wir uns aus Steinen und Zweigen einen Unterstand gebaut. Das war unser Haus. Lotti übernahm die Rolle der Hausfrau und Mutter und ich war der Mann und Vater. Lotti brachte ihre Puppen mit und ich meine Kaninchen und unseren Hund, das waren unsere Kinder. Wir machten sogar oft heimlich ein kleines Feuer und kochten Suppe aus Beeren oder Pilzen, die wir gesammelt hatten. Es war ja streng verboten, Feuer zu machen. Wir vergruben anschließend die Asche. Ich schleppte immer mehrere Kanister und Eimer mit Wasser vom Bergsee heran, damit wir im Notfall löschen konnten.«

      Toni trank einen Schluck Bier.

      »Und jetzt träumst du davon, dass aus dem Spiel der Kindheit Wirklichkeit werden könnte?«

      Sascha lächelte verlegen und trank ein Schluck Bier.

      »Musst dich für deine Träume und Sehnsüchte nicht schämen, Sascha. Bist eben verliebt in des Madl.«

      »Ja, das bin ich. Aber warum ist sie bis jetzt keiner meiner Einladungen gefolgt?«

      »Die Frage kann dir nur die Lotti beantworten. Frage sie einfach!«

      »Ist des net zu forsch?«

      »Sascha, mei, mach es doch net zu kompliziert! Du hast sie eingeladen, und sie kommt net. Also tust sie fragen. Des ist doch völlig normal. Es gibt verschiedene Möglichkeiten: Erstens, sie hat keine Zeit. Zweitens, sie hat kein Interesse an einer Besichtigung des Tierheimes.«

      »Des nehme ich net an. Lotti mag Tiere. Des weiß ich! Es kann auch einen anderen Grund geben. Sie will nicht, weil sie einen anderen Burschen hat.«

      »Hat die Lotti sich über deine Einladung gefreut?«

      »Ja, ich denke schon. Sie interessierte sich für meine Arbeit und stellte Fragen. Es kann auch nur höfliches Interesse gewesen sein.«

      »Sascha, ich will dir jetzt mal ehrlich sagen, was ich denke.«

      Toni schaute ihn ernst an.

      »Du darfst mir die offenen Worte aber net verübeln.«

      »Red’ schon, Toni!«

      »Ich denke, dass du Angst hast, bei der Lotti abzublitzen. Du hast Angst, dass sie dich net will. Deshalb bist so zurückhaltend und machst dir zu viele Gedanken. Stattdessen solltest du offen mit ihr reden. Mei, so schwer ist des doch net! Du hast doch einen guten Anknüpfungspunkt, eure gemeinsamen Erinnerungen, die Spiele eurer Kindheit. Des ist doch

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