Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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ich dachte nur, du würdest dich auch gut dafür eignen, ein Eheanbahnungsinstitut oder eine Partnerschaftsagentur zu leiten. Vielleicht solltest du auf der Berghütte so eine Firma aufmachen.«

      »Jetzt tust spinnen, Leo!«, rief Toni hart.

      »Mei, man wird doch noch einen Scherz machen dürfen oder? Also, ich kümmere mich gleich darum.«

      »Danke, Leo!«

      »Schon gut, nix zu danken und grüße mir die Anna! Pfüat di, Toni.«

      »Mache ich. Pfüat di, Leo!«

      Toni steckte sein Handy ein.

      »Du hast es gehört, Sascha.«

      »Danke, Toni!«

      Anna richtete Proviant. Sie war noch nicht damit fertig, als Leos SMS mit der Handynummer von Lotti ankam.

      »Hier, Sascha! Jetzt hast keine Ausrede mehr!«

      Sascha lächelte und tippte die Nummer in den Speicher seines Handys ein. Er verstaute den Proviant in seinem Rucksack.

      »Bis zum Abend, Toni! Dir auch einen schönen Tag, Anna, und net so viel Arbeit.«

      »Es wird schon, und die Arbeit ist schön, Sascha!«

      Sascha schulterte seinen Rucksack und ging fort.

      Toni und Anna unterhielten sich über Leonhards Vorschlag, zusätzlich ein Ehevermittlungsbüro auf der Berghütte zu eröffnen. Sie lachten und witzelten.

      »Also, der erste Bursche, den ich unter die Haube bringen würde, wäre der Leo selbst. Der sucht doch schon seit Jahren ein Madl und hat kein Glück.«

      »Vielleicht gelingt es dir einmal, deinem Freund zur Liebe zu verhelfen. Du könntest im Wirtsraum ein Schwarzes Brett anbringen. Dort hängst einen Zettel auf, Toni. Der Text könnte lauten: Zuverlässiger, gut aussehender Bursche, echter Naturtyp, mit Hubschrauberpilotenschein, möchte fesches Madl dauerhaft aus der Einsamkeit retten! Wie klingt das, Toni?«

      Sie lachten.

      »Ich werde dem Leo vorschlagen, dass er den Text als Anzeige in die Zeitung setzt. Des wird einen Spaß geben! Bin gespannt, was da für Briefe kommen.«

      Sie lachten und unterhielten sich noch weiter, wer von Tonis Freunden immer noch des Madl fürs Leben suchte. Doktor Martin Engler, einer von Tonis Jugendfreunden, hatte kürzlich geheiratet. Er hatte die Liebe seines Lebens gefunden.

      »Anna, wir sollten eine Liste aller ledigen Madln in Waldkogel aufstellen und sie zum nächsten Hüttenabend einladen.«

      »Die kommen doch ohnehin alle, Toni. Aber wir könnten im Herbst, wenn es auf der Berghütte leerer wird, spezielle Hüttenabende für einsame, alleinstehende Herzen anbieten. Wir könnten in der Zeitung in Kirchwalden inserieren. Das wird bestimmt lustig.«

      »Mei, Anna, bist im Grunde deines Herzens doch noch ein bisserl die sehr geschäftstüchtige Bankerin. Lässt nix aus, den Umsatz der Berghütte zu steigern.«

      Toni nahm Anna in den Arm und küsste sie.

      »Exbankerin! So etwas will ich nimmer hören! Es war doch nur ein Witz!«

      »Naa, des war eigentlich eine gute Idee! Ich werde ernsthaft darüber nachdenken!«

      »Tue das, aber jetzt holst mir Holz. Nun gehe schon!«

      Sie lachten.

      Toni eilte zum Holzplatz hinter die Berghütte und füllte den Holzkorb mit Scheiten. Er hatte sich schon einige Mal überlegt, einen Herd für die Berghütte zu kaufen, den man mit Propangas betreiben konnte. Aber Anna war strikt dagegen gewesen. Sie wollte es auf keinen Fall. Sie behauptete, dass Kuchen und Brot nicht mehr so gut schmecken würden und das Holzfeuer im alten Herd einfach zur Berghütte gehörte.

      So hatte Toni den Gedanken verworfen. Er war nicht betrübt über Annas Ablehnung. Sie betrieben die Berghütte traditionell. Alles Neue würde einer Anpassung an die Moderne gleichkommen, und das wollte Toni nicht. Auf der anderen Seite sah er, wie schwer Anna arbeitete und wollte ihr die Küchenarbeit erleichtern.

      *

      Die Sonne versank im Westen hinter den Bergen. Die Gipfel, Schneefelder und Gletscher leuchteten in verschiedenen Gelbtönen und Rosa bis Glutrot. Der Himmel war wolkenlos. Es wehte eine kühle Prise.

      Lotti hatte mehrere Stunden geschlafen. Sie stand auf und streckte sich.

      »Bin ich ein Dussel und leichtsinnig dazu. Ich renne in die Berge ohne Proviant und was noch schlimmer ist, ohne Wasser! Lotti, das war sehr leichtsinnig!«, schimpfte sie mit sich selbst.

      Gleichzeitig übte sie Nachsicht mit sich. Wer in meiner Lage hätte das nicht vergessen, sagte sie sich. Der Gedanke, in die Küche zu gehen und sich etwas einzupacken, war in ihrem Gedächtnis ausgelöscht worden, in dem Augenblick, als sie ihren Vater am Küchentisch hatte sitzen sehen.

      Lotti hatte Durst und verspürte Hunger. Sie schaute sich den Notfallproviant in der Schutzhütte an. Er war, wie der Name schon sagte, für Notfälle gedacht. Ich bin kein Notfall, beschloss Lotti. Bis zur Berghütte ist es nicht mehr weit. Sie schaute auf ihre Armbanduhr. In einer halben Stunde könnte sie die Berghütte erreichen, und bis dorthin hielt sie Durst und Hunger aus. Lotti fand in einer der Außentaschen ihres Rucksacks ein Bonbon, ein Überbleibsel ihrer letzten Bergtour, und lutschte es genussvoll. Sie schulterte ihren Rucksack und lief los.

      Der Wind blies ihr ins Gesicht. Nach dem heißen Tag verhieß er Abkühlung und vielleicht auch Regen. Bald erreichte Lotti die Abzweigung und bog auf den schmalen Pfad ein, der sich eng zwischen zwei Felswänden hindurchschlängelte.

      Plötzlich stand Sascha vor ihr.

      »Hoppla!«, rutschte es Lotti heraus.

      Sie errötete. Sie errötete noch mehr, als sie seine strahlenden Augen sah.

      »Mei, Lotti! Des ist ja ein Überraschung.«

      »Ja, das ist es! Da wohnen wir ganz in der Nähe voneinander und sehen uns dort nicht. Jetzt laufen wir uns hier über den Weg.«

      »So ganz stimmt des net! Wir haben uns heute Morgen gesehen. Du bist mit dem Auto an mir vorbeigefahren. Hast es ziemlich eilig gehabt!«

      Lotti seufzte.

      »Ja, und jetzt habe ich es auch eilig. Ich will zur Berghütte. Habe Hunger und Durst!«

      »Hast du deinen ganzen Proviant schon aufgezehrt? Man hat in den Bergen immer mehr Appetit.«

      Lotti antwortete nicht. Sie fragte stattdessen:

      »Wo willst du hin?«

      »Ich war wandern und eigentlich auf dem Weg zurück.«

      »Du kommst von dorther! Die Berghütte liegt hinter dir und nicht vor dir.«

      »Ich weiß. Ich bin unterwegs umgedreht. Es sind noch so viele Tagesgäste auf der Berghütte, ein ziemlicher Trubel. Das mag ich nicht so.

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