Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Vor einiger Zeit, als mir klar wurde, du oder keine, habe ich wieder damit angefangen. Damals habe ich das Fenster eingebaut und die Tür. Meine Eltern haben umgebaut, und es war viel übrig. Ich sollte vielleicht die Wände noch streichen. Was meinst?«

      »Lasse die Hütte so, wie sie ist. Sie gefällt mir! Ich war sehr überrascht, als wir heute Nacht hier angekommen sind. Aber ich dachte, darüber können wir heute reden. Ich wollte die kostbare Zeit nicht mit Worten vergeuden, sondern dich lieben und geliebt werden.«

      »Das habe ich dir angesehen! Du hast gedacht, wir verbringen die Nacht im Freien, an unserem alten Platz?«

      »Ja! Hättest auch etwas sagen können, Sascha! Warum hast mir nichts davon erzählt? Wir haben doch gestern so schön in Erinnerungen geschwelgt.«

      »Ich wollte dich überraschen! Bevor du den Vorschlag machtest, hatte ich mir etwas anderes ausgemalt. Ich wollte die Hütte noch ein bisserl besser ausstatten und dich dann herbringen. Dann hätten wir auch kochen können. Aber du bist mir zuvorgekommen. Und weil ich dir keine Bitte abschlagen kann, konnte und wollte ich nicht ablehnen. Ich sehnte mich so nach dir, nach deiner Liebe.«

      »Die Überraschung ist dir perfekt gelungen!«

      Sascha küsste Lotti.

      »Wir sollten jetzt langsam gehen! Was meinst du?«

      »Ja, wir haben heute noch einiges vor.«

      Sie standen auf und zogen sich an. Dann gingen sie Hand in Hand durch das kleine Wäldchen, das zum Grundstück von Saschas Eltern gehörte.

      Lothar und Gretel Schweiger saßen im Garten und waren beim Frühstück.

      »Grüß Gott! Mutter, wir brauchen noch zwei Gedecke. Eines für mich und eines für die Lotti! Und du kannst jetzt öfters für die Lotti decken. Sie gehört zu mir!«

      »Bub, hast dein Madl endlich? Dem Himmel sei Dank!«

      Gretel schlug ihre Hände zusammen und warf einen Blick hinauf zum blassblauen Morgenhimmel.

      Saschas Vater lächelte. Er stand auf und ging auf Sascha zu. Er legte ihm eine Hand auf die Schulter.

      »Gut, Bub!«, sagte er ergriffen.

      Dann begrüßte er Lotti. Lothar Schweiger machte nicht viele Worte. Er schüttelte Lotti die Hand und sagte leise:

      »Schön, dass du da bist! Bist uns willkommen!«

      Dann stürzte sich Saschas Mutter auf Lotti und umarmte sie.

      »Madl, Lotti, endlich! Du kannst dir ja net vorstellen, wie oft der Sascha von dir gesprochen hat. Wie einen lahmen Gaul habe ich ihm zugeredet, er soll dich drüben mal besuchen. Aber er hat es net gemacht. Stattdessen hat er still vor sich hin gelitten. Wenn ich dir sage, dass er die ganzen Jahre in dich verliebt gewesen war, dann wirst es mir net glauben. Aber ich kann es beweisen.«

      »So, Mutter, mit was, durch was willst des beweisen?«

      »Des ist einfach! Du hast die Hütte in unserem Wald gebaut. Die musst du sehen, Lotti!«

      Lotti lachte und errötete.

      »Die habe ich schon gesehen!«

      »So, hast du? Was du net sagst.«

      Sascha grinste.

      »Halt dich zurück, Mutter! Jetzt haben wir Hunger und Durst. Wir müssen uns stärken. Wir haben heute noch viel vor. Machst du uns Eier? Wir gehen duschen!«

      »Des sagst du so einfach, Sascha! Vielleicht will die Lotti keine Eier, vielleicht hätte sie gerne ein Wurstbrot.«

      »Nein, keine Wurst – und die Eier bitte ohne Speck. Ich habe im Augenblick meine Schwierigkeiten mit allem, was vom Schwein kommt.«

      »Krank bist aber net, Madl?«, fragte Saschas Mutter sofort besorgt.

      »Naa, ich bin net krank. Ich hab’ nur eine ... entschuldigt bitte alle, aber ich muss meinem Herzen jetzt Luft machen. Ich habe eine saumäßige Wut im Bauch. Bei Wurst und Fleisch muss ich an meinen Vater denken. Wenn ich kein Madl wäre, dann hätte ich mich sicherlich mit ihm geprügelt. Ich hätte ihm eine Abreibung gegeben, die er sein Leben lang net vergessen würde. Mei, ich könnte platzen vor Wut!«

      Saschas Eltern schauten verwundert.

      »Ja, die Lotti hat Streit mit ihrem Vater. Ich hoffe, des gibt sich wieder«, erklärte Sascha.

      »Mei, der Kirchner wird doch nix dagegen haben, dass du die Lotti …«

      »Mutter, ziehe keine voreiligen Schlüsse. Er kann nix dagegen haben, weil er es nicht weiß«, unterbrach Sascha seine Mutter.

      Und Lotti fügte sofort hinzu:

      »Meine Mutter werde ich später anrufen. Sie ist im Augenblick nicht auf dem Hof. Sie hat sich auch geärgert und ist ausgezogen.«

      »Aber, Madl, des hört sich nicht gut an!« Saschas Mutter schüttelte betroffen den Kopf.

      Sie öffnete den Mund und wollte zum nächsten Satz ansetzen.

      »Mutter, kein Wort! Das ist allein Lottis Angelegenheit.«

      »Ach, ich dachte doch, dass man vielleicht helfen kann.«

      »Mutter, ich will jetzt nix mehr davon hören. Es gibt Schöneres zu bereden. Wir wollen bald heiraten. Du sollst uns helfen, zusammen mit Lottis Mutter, die Dienstwohnung so schnell wie möglich einzurichten.«

      »Das mache ich gerne! Dann wollt ihr bald heiraten?«

      »Ja, sobald die Wohnung fertig ist, nächste Woche, dachten wir.«

      »So schnell?«

      »Ja, Mutter, wir wollen schnell heiraten, nachdem wir so lange gebraucht haben, uns zu finden. Und jetzt mache uns die Eier!«

      »Wie soll ich die machen, ohne Speck. So schmecken sie nicht!«

      »Gretel, jetzt rede nicht so viel. Machst die Rühreier mit viel Butter, dann schmecken sie auch«, sagte Lothar.

      Er blinzelte seinem Sohn zu.

      »Komm, Lotti!« Sascha zog Lotti ins Haus.

      Als sie nach einer Weile zum Frühstückstisch kamen, schnitt Gretel das Thema nicht mehr an. Sie redeten über die Wohnung und verabredeten sich für den Nachmittag zum Einkauf vor dem großen Möbelgeschäft in Kirchwalden. Saschas Vater war Musiklehrer. Er wollte nach dem Unterricht dort mit ihnen zusammentreffen.

      *

      Pfarrer Zandler und Dr. Brand, die Tierärztin, telefonierten mehrmals an diesem Tag. Beide wollten wissen, ob sich vielleicht Hartmut Kirchner bei dem anderen gemeldet hatte. Aber weder Beate Brand, noch der Pfarrer hatten etwas von ihm gehört. Den ganzen Nachmittag lief Pfarrer Zandler im langen Flur des Pfarrhauses unruhig auf und ab. Helene Träutlein, seine Haushälterin, sah ihm zu und schüttelte mehrmals den Kopf. Als die Sonne langsam unterging und Pfarrer Zandler immer noch hin und her ging, wurde sie ärgerlich.

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