Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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stand ein großer Lastwagen. Lotti und seine Frau Burgl liefen hin und her. Aber das waren nicht die einzigen. Hartmut erkannte Sascha und seine Eltern. Sie trugen Kartons, Koffer und kleinere Möbelstücke in den Lastwagen.

      »Himmel, die Weiber machen ernst!«, flüsterte er leise vor sich hin.

      Hartmut lehnte sich an die Wand und musste erst einmal die Augen schließen. Sein Herz klopfte.

      Plötzlich fing ein Hund an zu bellen, der im Lastwagen auf dem Sitz saß. Hartmut spähte um die Ecke. Der Hund streckte seinen Kopf aus dem offenen Autofenster.

      »Sascha, was hat der Hund?«, hörte Kirchner seine Tochter Lotti rufen.

      »Er wird mal müssen oder er verbellt jemanden. Der Hund trägt seinen Namen Kommissar net umsonst. Schließlich ist er ein ausgebildeter Polizeihund, auch wenn er auf Grund seines Alters keinen Dienst mehr macht.«

      Sascha hatte den alten Hund zu sich genommen. Er öffnete die Wagentür des Lastwagens.

      Der große Schäferhund sprang mit einem Satz heraus und rannte bellend los.

      Nur Sekunden später stellte der Hund Hartmut Kirchner auf seinem eigenen Hof. Er saß vor ihm, gab Laut und knurrte Kirchner bei jeder noch so kleinen Bewegung böse an.

      »Da muss ein Fremder auf dem Hof sein!«, bemerkte Sascha.

      »Mache du weiter, Sascha!«, rief Lotti.

      Lotti und ihre Mutter suchten den Hund. Als sie Hartmut mit erhobenen Händen, sich ängstlich an die Wand drückend vorfanden, brachen sie in lautes Gelächter aus. Sie konnten es nicht unterdrücken. Lotti rief den Hund zurück.

      »Was ist hier los?«, stieß Kirchner hervor.

      »Du bist also wieder hier. Martin hat angerufen und gesagt, dass er dich entlassen hat. Hast lange gebraucht für den Heimweg«, bemerkte Burgl.

      »Bin über die Felder gegangen!«

      Sogar im Mondlicht erkannten sie, dass Kirchner errötete.

      »Ziehst jetzt ganz aus, Burgl? Muss des sein? Mei, bleib doch! Lass uns reden. Es tut mir leid!«

      »Ich ziehe net aus. Des sind net meine Sachen!«

      »Sind es meine Sachen? Wirfst mich raus, Burgl?«

      Mei, hat der eine Angst, dachte Burgl. Sie warf Lotti einen Blick zu.

      »Verdient hättest du es, Vater! Wie hast des machen können? Und sich dann fast mit der Sauferei umzubringen, des ist … des ist … dafür fällt mir kein Wort ein!«

      An Lottis Stimme war unschwer zu erkennen, wie ärgerlich sie war.

      »Ja, Lotti, hast recht! Ich habe eine Dummheit gemacht und des gleich in mehrfacher Weise. Ich werde damit aufhören und alles wiedergutmachen. Ich weiß auch net, wa­rum mich der Teufel so geritten hat. Ich … ich gehe jetzt sofort zur Beate und rede mit ihr. Sie hat mir doch Hilfe angeboten.«

      »Des kannst lassen«, sagte Lotti. »Die Sache ist schon behoben. Aber hingehen und dich bedanken, des musst du, beim Pfarrer Zandler auch und bei allen, die geholfen haben.«

      »Ich verstehe net!«

      »Des glaube ich dir gern! Es ist eine Menge geschehen!«

      »Du kannst mir nicht verzeihen, Lotti, wie?«, fragte ihr Vater.

      »Mei, ich bin so sauer auf dich gewesen. Aber der Sascha hat mir ins Gewissen geredet. Du kannst dich bei ihm bedanken und auch bei seinen Eltern. Sie wissen es!«

      »Mei, des ist ja schlimm! Ich kann denen nimmer unter die Augen treten.«

      »Des wirst aber müssen, Vater! Du kannst gleich mit ihnen reden. Sie sind hier!«

      Hartmut schaute um die Ecke.

      »Ja, sie helfen, Sachen in den Lastwagen laden. Wessen Sachen sind des?«

      »Des sind meine Sachen, Vater!«

      »Dann ziehst aus!«

      Hartmut Kirchners Herz verkrampfte sich. Lotti wollte ausziehen, das schmerzte ihn.

      »Ja, ich ziehe nach Kirchwalden.«

      Kirchner machte eine hilflose Ges­te.

      »Dann bist mir doch böse, wenn du fortgehst.«

      Lotti unterdrückte ein Grinsen. Sie schaute unter sich und schwieg eine Weile. Ihre Mutter stand neben ihr und sagte auch nichts. Ein bisserl sollte Hartmut Kirchner noch schmoren.

      Dann sahen sie, wie ihm stumm die Tränen die Wangen herunterliefen. Lotti räusperte sich.

      »Ich zieh aus, erst mal jedenfalls … weil … nun, es kann sein, dass wir im nächsten Jahr … oder vielleicht ein bisserl später … wieder herkommen … Ich meine, für Kinder ist es besser, auf dem Hof aufzuwachsen.«

      Ihr Vater starrte sie sprachlos an. Er begriff nicht, was sie damit sagen wollte. Er war er war total verwirrt.

      Lotti konnte sich nicht länger zurückhalten.

      »Mei, Vater! Der Sascha und ich, wir haben uns endlich gefunden. Wir heiraten am Samstag! Wir ziehen erst mal für eine Weile in Saschas große Dienstwohnung nach Kirchwalden.«

      »Wirklich? Mei, wie kommt des? Ich hab’ net gewusst, dass du und Sascha ... dass ihr ein Liebespaar seid. Ich dachte immer, ihr seid nur Freunde.«

      In diesem Augenblick kam Sascha hinzu. Er legte ganz selbstverständlich seinen Arm um Lotti.

      »Grüß dich, Kirchner! Was sagst dazu, dass sich Lotti und ich endlich gefunden haben? Und wir wollen dich im nächsten Jahr zum Großvater machen.«

      »Wenn es net so schlimm wäre, würde ich sagen, des Zeugs hat dann doch auf die eine oder andere Weise gewirkt. Net so, wie ich es geplant hatte, aber so ist es besser!«

      »Es geht ihm wieder gut, Sascha! Vater hat seinen trockenen Humor wiedergefunden. Die Alkoholvergiftung hat keine Schäden hinterlassen.«

      Lotti lächelte ihren Vater an.

      »Dann wollen wir Frieden schließen. Komm her und lass dich umarmen! Ich bin so glücklich. Ich habe keinen Platz für Groll in meinem Herzen.«

      Vater und Tochter lagen sich in den Armen. Dann nahm Hartmut seine Burgl fest in den Arm. Sie schauten sich in die Augen. Sie waren viele Jahre verheiratet. Es bedurfte keiner großen Worte. Sie verstanden auch so, was der andere sagen wollte.

      Hartmut hieß Sascha willkommen.

      Dann gingen sie nach vorne. Hartmut begrüßte verlegen Saschas Eltern. Doch diese erwähnten mit keinem Wort die schlimme Geschichte. Bevor Hartmut beim Packen half, rief er Pfarrer Zandler und Beate an. Er machte auch da reinen Tisch und bedankte sich für deren Hilfe.

      *

      Die ganze Woche war vollgepackt mit Hochzeitsvorbereitungen.

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