Mythologie für Dummies. Christopher W. Blackwell

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Mythologie für Dummies - Christopher W. Blackwell

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des Odysseus, Flaschenhalter gibt.

       Mythen, die man am Hals tragen kann

      Der symbolische Wert von Mythen beschränkt sich natürlich nicht nur auf Autos. Die meisten Touristen, die den Südwesten der USA besucht haben, werden sicherlich mit mindestens einem T-Shirt nach Hause zurückkehren, das mit der indianischen Mythengestalt Kokopelli bedruckt ist, einer flötenspielenden, listigen Gestalt. Sie symbolisiert die frühe Kunst und Kultur dieser nordamerikanischen Region, die von einem Geist lebendiger Unabhängigkeit von allem Konventionellen und Einengenden geprägt war. Mit der Zeit wandelte sie sich zu einem allgemein bekannten Symbol für diesen Landesteil insgesamt.

       Mythen, die man mit bloßem Auge sehen, aber doch nicht anfassen kann

      Der Himmel ist dicht gepackt mit Mythen. Die griechischen und römischen Götter lebten im Himmel (oder zumindest hoch oben auf dem Berg Olymp), ebenso wie diejenigen Sterblichen, die sich durch ihre Leistungen auf Erden dieses Privileg verdient hatten. Was lag näher, als dass die Menschen auf der Erde versuchten, ihre Götter und Helden in den Konstellationen der Sterne ausfindig zu machen?

       Die göttlichen Sternenkonstellationen

      Selbst nüchterne Astronomen von heute schauen auf den Sternenhimmel und sehen die alten, mythische Namen tragenden Sternbilder. Man findet dort oben zum Beispiel Pegasus, das geflügelte, aus dem Blut der schrecklichen Medusa entstandene Pferd; oder auch den Centaur, das Wesen, das halb Mensch, halb Pferd ist. Auf der nördlichen Hemisphäre ist im Winter eines der auffälligsten Sternbilder Orion, der mächtige Jäger und Sohn des Poseidon. Man kann es leicht an seinem Gürtel, drei hell strahlenden, in einer Linie aufgereihten Sternen in der Mitte des Bildes erkennen. In der griechischen Mythologie starb Orion nach dem Biss eines Skorpions. Am Firmament aber ist er sicher vor dem Skorpion, da Orion im Südosten aufgeht, gerade wenn das Sternbild Skorpion im Nordwesten untergeht. Weiter im Süden kann man am Himmel das Sternbild Argo erkennen, benannt nach jenem Schiff, mit dem Jason und die Argonauten nach Kolchis gesegelt sind, um das Goldene Vlies zu stehlen. (Mehr zu dieser Geschichte in Kapitel 6.)

      Alle Planeten unseres Sonnensystems sind nach griechischen und römischen Göttern benannt (eingeschlossen die Erde, die den Griechen als Gaia bekannt war): Mercurius, der Götterbote; Venus, die Göttin der Liebe; Mars, der Kriegsgott; Jupiter, der höchste Gott der Römer, Herr über Blitz und Donner; Saturn, römischer Gott des Ackerbaus; Neptun, der Meeresgott und Uranus, der Himmelsgott. Weiter außen gibt es noch den Zwergplaneten Pluto, benannt nach dem Gott der Toten. (Mehr zu diesen Göttern finden Sie in Kapitel 4, 5 und 10.)

       Die Sterne waren aber nicht nur griechisch

      Eine leicht erkennbare Sternenkonstellation (oder genauer ein »Sternhaufen«, da es sich nicht im eigentlichen Sinne um ein Sternbild handelt) sind die Pleiaden oder »Sieben Schwestern«. Für die Griechen symbolisierten sie die Töchter des Atlas: Alkyone, Merope, Kelaino, Taygete, Maia, Elektra und Sterope.

      Die Griechen besitzen allerdings nicht das Monopol auf Mythen, genauso wenig wie auf Sternbilder. Den Ägyptern waren diese sieben Sterne ebenfalls ein Begriff. Manche Ägyptologen sind der Ansicht, dass die sieben Kammern der »Großen Pyramide« mit diesen sieben Sternen in enger Verbindung stehen. Bei den Schwarzfußindianern Nordamerikas war dieser Sternhaufen bekannt als die »Sechs Brüder« (einer der sieben Sterne leuchtet nur schwach). Die Geschichte, die dieser Indianerstamm dazu erzählt, handelt von sechs Jungen, die zu arm waren, sich schöne, warme Decken aus Büffelfell zu leisten. Als ihre Freunde sie deswegen auszulachen begannen, sagten sie ihnen, sie sollten sich gefälligst um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern. Anschließend stiegen sie zum Himmel empor und sind noch heute dort zu sehen. Im Südpazifik wiederum sind die Pleiaden den Polynesiern als Mata-riki bekannt, was übersetzt »Kleine Augen« bedeutet.

      Auch die NASA ist in Mythologie vernarrt

      Nachdem nun schon der gesamte Sternenhimmel mit mythologischen Namen übersät war, beschloss die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA, auch für ihre Raumfahrtprogramme und Raketen Namen zu verwenden, die der Mythologie entstammen. Das erste Raumfahrtprogramm betitelte man »Mercury«, benannt nach dem römischen Götterboten Mercurius.

      

Der Name war kein Zufall, sollte er doch der Sowjetunion »eine Botschaft senden«, nämlich dass die USA den Wettlauf im All aufgenommen hätten. Die Mercury-Kapseln (mehr zu Mercurius in Kapitel 10) wurden mit einer Trägerrakete namens Atlas (vergleiche Kapitel 3) ins All befördert, einer Rakete also, die nach der Titanengestalt benannt war, die den Himmel auf ihren Schultern trug.

      Das Gemini-Projekt folgte im Anschluss an Mercury. Namensgeber waren hier die Zwillinge Castor und Pollux (vergleiche Kapitel 6). Im Lateinischen heißt Zwillinge gemini. Der Grund für diese Namenswahl war der Umstand, dass die Gemini-Kapseln zwei Astronauten befördern konnten. Die Kapseln saßen auf der Spitze einer Rakete mit Namen Titan. Dem Mondraketenprogramm gab man schließlich den Namen Apollo, benannt nach dem griechischen Gott Apollon, Sohn des Zeus und Gott der Weissagung. Die Astronauten des Apollo-Projekts wurden mit der Saturn-Rakete ins All befördert. Saturn war einer der Titanen (ein Name, der für diese wahrhaft gewaltige Rakete nur allzu passend erscheint). Und wenn demnächst die erste Frau auf dem Mond landen wird, dann unter dem Namen »Artemis« – Apollons Zwillingsschwester.

      Wenn die Menschen in früheren Zeiten sich der Malerei widmeten oder Plastiken anfertigten, so nahmen sie dabei gewöhnlich ihre eigene Mythologie als Vorlage. Als die Menschen lernten, die Schrift zu benutzen, fingen sie als Erstes an, ihre Mythen auf Papier, Papyrus oder Stein festzuhalten. Wie schon erwähnt, sind Mythen langlebig. Selbst die Mythen der Antike tauchen bis heute immer wieder in der Kunst und Literatur auf.

       Kunst ohne Mythen? Unmöglich!

      Mythen griechischer und römischer Herkunft werden nun schon seit 3000 Jahren von Malern und Bildhauern überall auf der Welt immer wieder aufgegriffen. Nach dem Untergang

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