Weil du mich wärmst. Elle Brownlee

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Weil du mich wärmst - Elle Brownlee BELOVED

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»Wir sollten wahrscheinlich Nummern austauschen?«

      »Wäre eine gute Idee, wenn es hier draußen verlässlichen Empfang gäbe.« Karl verlagerte sein Gewicht, griff in seine Tasche und gab Dan sein Handy. »Trotzdem eine gute Idee. Hier.«

      »Es ist nicht gesperrt?«

      »Wozu die Mühe?«

      Dan zuckte mit den Schultern. »Stimmt.« Er fügte seine Nummer zu Karls Kontakten hinzu und schickte eine schnelle Nachricht an sein Handy. Wie Karl gesagt hatte, konnte sie nicht abgeschickt werden. Er würde sie in der Station noch einmal schicken.

      »Ich hab dir im Postamt ein Sandwich besorgt.« Karl deutete auf die weiße Papiertüte zwischen den Sitzen und lächelte, sah jedoch nicht herüber. »Der Postmeister macht ganz Gute.«

      Dan starrte auf die leere Wasserflasche und wünschte sich, er hätte noch etwas, um die Scham wegzuspülen, die seine Brust füllte. Aus irgendeinem verdammten Grund stiegen die Tränen, die vor der enttäuschenden Ruine von Axes Hütte nicht gekommen waren, in ihm auf und drohten überzufließen. Er öffnete sein Fenster und hielt das Gesicht in den Wind.

      Ein leises Heulen erklang in der Ferne vor ihnen. Dans Puls beschleunigte sich und seine Muskeln spannten sich erwartungsvoll an. Er sah zu Karl, der ihm zunickte und das Gaspedal durchdrückte. Geröll stob unter den Reifen auf und der Jeep neigte sich unsicher in die Kurve, blieb aber auf der Straße.

      Der SAR-Alarm.

      Kapitel 3

      Dan sprang aus dem Jeep und Karl hielt neben ihm Schritt. Er spürte weder die Abschürfungen noch die blauen Flecken, nur den Drang, Leistung zu bringen. Sie ließen alles zurück und rannten in die Station. Lang, Scobey und Gent gesellten sich zu ihnen, als sie den Besprechungsraum betraten. Jameson wartete eine halbe Sekunde, während sie sich setzten.

      »Wir haben ein Fischereiboot, das um medizinische Evakuierung für einen aus der Besatzung ansucht. Er hat eine ernste Fleischwunde am linken Arm – der Knochen ist sichtbar und sie machen sich Sorgen um einen Sehnenschaden, da seine Hand nicht reagiert. Anscheinend haben sie ihn verbunden und er ist stabil, aber er braucht mehr Versorgung, als sie an Bord leisten können. Und sie sind noch weit von ihrem Umschlag entfernt.« Jameson zog eine der vielen Karten über das Whiteboard herab und zeigte auf eine Stelle mitten im Meer.

      »Umschlag?«, flüsterte Dan zu Lang.

      »Unser Wort dafür, dass sie noch nicht lange genug draußen sind, um alle ihre Netze eingeholt zu haben oder was auch immer, und nicht umdrehen wollen, wenn sie nicht unbedingt müssen.« Lang zuckte mit den Schultern. »Ist ziemlich normal hier oben, aber nichts Schlimmes – nur Fischer, die sich ihren Lebensunterhalt verdienen.«

      Dan machte sich eine Notiz. »Verstehe. Danke.«

      »Wir haben leichten Seitenwind und die Sturmböen, die für diese Gegend vorausgesagt sind, stehen weit im Westen des Bootes. Sollte ein einfacher Fall von Hinfliegen und Hochziehen werden. Sobald der Patient gesichert ist, bringen wir ihn direkt ins Krankenhaus.« Jameson rollte die Ausdrucke zusammen und schlug damit in seine Handfläche. »Gut. An die Arbeit.«

      Dan grinste – er konnte nicht anders – und wollte wie die anderen beherrscht, aber schnell den Raum verlassen.

      Jameson hielt ihn mit der Papierrolle auf. »Viel Glück dort draußen. Leg einen guten ersten Einsatz hin. Okay?«

      Dan nickte. »Das werde ich.« Er rannte zu seinem Spind, zog sich um, verstaute den Zettel und Schlüssel und rannte hinaus in den Regen zum Helikopter.

      Karl schaffte es irgendwie, mit Checkliste in der Hand vor ihm dort zu sein. Dan stieg ein, setzte sich auf die Bank und ging seine eigenen nötigen Checks vor dem Abflug durch. In wenigen Minuten hatten Lang und Scobey den Heli gestartet und er beobachtete, wie die Welt unter ihnen wegkippte und die Nase sich dem Meer zuwandte. Adrenalin durchströmte ihn und seine Nerven vibrierten so stark, dass er erwartungsvoll herumzappelte. Allerdings war er nicht abgelenkt oder ängstlich, sondern eher ungeduldig, wollte endlich loslegen.

      Er verfolgte ihren Weg über das Wasser auf der Seekarte, die er an Bord mitgenommen hatte. Er wirkte, als wäre er ein guter neuer Mitarbeiter und wollte schnell lernen, worauf es ankam, aber eigentlich achtete er gar nicht auf ihr Endziel. Stattdessen folgte er der geschwungenen Linie, die der Helikopter an dem Tag beschrieben hatte, an dem Axe verschwunden war. Als sie diesen Weg verließen, starrte er angestrengt in die Ferne, wo der Ozean dunkler und tiefer wurde, und sah dann zur Küste zurück. Sie waren so weit draußen, dass kein Land in Sicht war.

      Dan fügte das zu seiner geistigen Liste hinzu, bevor er die Karte zusammenfaltete und wegsteckte. Zeit, sich auf die Aufgabe vor ihm zu konzentrieren. Er atmete gleichmäßig und ging seine Schritte und den Ablauf der Mission durch. Er stellte sich die Rettung immer wieder vor, visualisierte sie ganz deutlich, damit er automatisch handelte, sobald sie dort ankamen.

      Karl sah ihn schief an und Dan erkannte die Frage in seinen dunklen Augen. Er zeigte einen erhobenen Daumen, aber Karl beobachtete ihn weiterhin mit fragend hochgezogenen Brauen und Dan lächelte eifrig, um ihn zu beruhigen. Er schüttelte den Kopf und Karl nickte scheinbar zufrieden und ging wieder an die Arbeit. Dans Lächeln verschwand nicht ganz und er ignorierte die Wärme, die sich bei Karls Sorge in seiner Brust ausgebreitet hatte.

      Nach etwa dreißig Minuten kündigte Lang an, dass sie sich dem Schauplatz näherten. Dan horchte kaum auf das Gerede über ihre Ankunft, die Koordinaten, die Wetterlage und das Boot unter ihnen. Karl winkte ihn zur Winde und er huschte geduckt hinüber. Mit automatischen und geschickten Bewegungen hängte er seinen Gurt an das Seil und schwang sich hinaus. Dann war er in der Luft und sank tiefer.

      Der Wind von den Rotoren wirbelte Gischt auf und bespritzte ihn damit, aber Dan nahm es kaum wahr. Er konzentrierte sich auf das Ziel unter ihm, während Karl arbeitete, um ihn dorthin zu lenken. Als er sich dem Boot näherte, steuerte er mit Händen und Beinen. Das Boot wippte in den riesigen Wellen auf und ab und er behielt die alles überragende Brücke in der Mitte, und die Galgen auf Steuerbord, die wie krumme Finger in den Himmel stachen, im Auge.

      »Nur die Ruhe.« Karls Stimme über Funk klang selbstsicher und beherrscht. »Halt still. Wir warten eine Minute, bringen dich in Position und lassen dich dann runter.«

      »Verstanden.« Dan verschränkte die Arme, das Seil pendelte und führte ihn an den Aufbauten des Boots vorbei. Er beobachtete ohne Angst, wie er zur erhöhten Brücke geschwenkt wurde. Die Drehung fühlte sich nicht stark genug an, um ihn damit kollidieren zu lassen. Als er so ruhig in der Luft hing, wie es nur möglich war, machte er ein Handzeichen.

      »Das fühlt sich gut an.«

      »Gut?«, vergewisserte sich Karl.

      »Ja. Ich würde sagen, ich bin stabil und kann runter.«

      »Pass auf, dass du nicht in der großen Luke mitten auf dem Deck landest. Und achte auf die Bojen hinter dir. Durch den Wind von den Rotoren spielen die ziemlich verrückt.«

      »Verstanden. Danke.« Dan hinterfragte weder die Information, noch ärgerte er sich darüber. Karl war nicht ohne Grund im Heli und kontrollierte die Rettungsaktion.

      Er berührte das Deck, ging in die Knie und passte sich den Bewegungen des Boots an. Als er sicher stand, löste er das Seil und gab der Crew im Heli Bescheid. Er hielt die Schließe, bis sie hoch über seinem Kopf war, und konzentrierte sich dann ganz auf das Boot.

      »Hallo.

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