Politische Justiz. Otto Kirchheimer
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17 James Stephen: A History of the Criminal Law of England, Band II, London, 1883, S. 283.
18 Eine ausführliche Darstellung des kläglichen Verlaufs dieses kurzlebigen Vorspiels zur späteren amerikanischen Aufruhrgesetzgebung findet sich bei James Morton Smith: Freedom’s Fetters. The Alien and Sedition Laws and American Civil Liberties (in der Schriftenreihe: Cornell Studies in Civil Liberties), Ithaca, New York, ohne Jahr {Copyright 1956}, insbesondere S. 159 ff.
19 Über die Entwicklung der Verratsgesetzgebung in den Vereinigten Staaten siehe Willard Hurst: »Treason in the United States«, in: Harvard Law Review, Jahrgang LVIII, S. 226-272 (Heft 2, Dezember 1944), S. 395-444 (Heft 3, Februar 1945) und S. 806-857 (Heft 6, Juli 1945). Sogar in der äußersten Notlage der Bürgerkriegszeit zeigte die amerikanische Rechtsprechung ein nicht geringes Geschick darin, Landesverratskonstruktionen aus dem Wege zu gehen; siehe James Garfield Randall: Constitutional Problems under Lincoln, neubearbeitete Auflage, Urbana (Illinois), 1951, S. 91.
20 Zum Teil lässt sich diese Entwicklung an Hand der Darstellung von Ritter: Verrat und Untreue … (siehe oben Anmerkung 14), verfolgen.
21 Seit Ende des 19. Jahrhunderts als Hochverrat bezeichnet und damit – wenigstens im deutschen Sprachbereich – auch terminologisch vom Verrat an der äußeren Sicherheit des Staates abgehoben.
22 Siehe die Schlussansprache Pennefathers an die Geschworenen in John E. P. Wallis (Hg.): Reports of State Trials, N.F., Band V, London, 1893, S. 622 (Queen v. O’Connell and others); vergleiche Robert Brendan McDowell: Public Opinion and Government Policy in lreland, 1801-1846 (Studies in Irish History, Band V), London, o. J. (Copyright 1952).
23 Betont wurde das Fehlen »spezifischer Straftaten«, und außerdem bemängelten die law lords Unregelmäßigkeiten bei der Aufstellung der Geschworenenliste; siehe McDowell: a.a.O., S. 94.
24 Vergleiche Mark Hovell: The Chartist Movement, edited and completed by T. E. Tout, London/New York, 1918.
25 Das zeigte sich vor allem im berühmten Fall der Bull-Ring-Versammlung in Birmingham 1839; siehe Queen v. Collins in John Macdonell (Hg.): Reports of State Trials, N.F., Band III, London, 1891, S. 1150.
26 Vergleiche F. C. Mathers: »The Government and the Chartist«, in: Asa Briggs (Hg.): Chartist Studies, London, 1919, Kapitel XII, S. 372-405, insbesondere 384, 395.
27 Das italienische Strafgesetzbuch von 1889 (als Kodex Zanardelli bekannt) hebt diese Unterscheidung hervor, indem es im Rahmen des Abschnitts, der sich mit Verbrechen gegen die Staatssicherheit befasst, zwei Komplexe, delitti contro la patria und delitti contro i poteri dello stato, gesondert behandelt; zitiert nach: Progetto del Codice Renale per il Regno d’Italia, presentato alla Camera dei Deputati, Rom, 1888, S. 258 und 268.
28 Vergleiche P{olydore-Jean-Étienne} Fabreguettes: Traité des Délits politiques et des Infractions par la parole, l‘écriture et la presse, Band 2, Nr. 407, Paris, 1901, S. 745 ff.
29 Vergleiche Albert Friedrich Berner: Lehrbuch des deutschen Strafrechts, 15., verbesserte und vermehrte Auflage, Leipzig, 1888, S. 362 ff. Über die außerordentliche Schärfe der überaus persönlichen Angriffe auf die französischen Präsidenten und Regierungschefs in den neunziger Jahren und die Erfolglosigkeit ihrer Verfolgung vor Geschworenengerichten berichtet eingehend Maurice Garçon: Histoire de la Justice sous la IIIième République, Band 3: La Fin du Régime, Paris, 1957. Seitdem sind sowohl die Beleidigungsdelikte als auch die gesamte gerichtliche Überwachung der Druckerzeugnisse der Zuständigkeit der Schwurgerichte entzogen und den Tribunaux Correctionnels, denen keine Laienbeisitzer angehören, übertragen worden; vergleiche Roger Pinto: La Liberté d‘Opinion et d‘Information. Contrôle jurisdictionnel et contrôle administratif, Paris, ohne Jahr {1955}, S. 182 f.
30 Karl Birkmeyer und Fritz von Calker (Hg.): Vergleichende Darstellung des deutschen und ausländischen Strafrechts. Vorarbeiten zur deutschen Strafrechtsreform. Besonderer Teil, Band I, Berlin, 1906, S. 587.
31 Justus Olshausen {Senatspräsident am Reichsgericht}, Kommentar zum Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich {zuerst 1879 - 1883}, Band I, 8., umgearbeitete Auflage, Berlin, 1909, Teil II, Abschnitt 2, Erläuterungen zu § 95, S. 405.
32 Der Justizminister der österreichischen Monarchie, der renommierte Strafrechtslehrer Julius Glaser, Kleine Schriften zum Strafrecht, 2., umgestaltete Auflage, Wien, 1883, S. 805 f., meinte allen Ernstes, Majestätsbeleidigungsverbrechen dürften – ähnlich wie Gotteslästerungsdelikte – nicht als politische Straftaten angesehen werden und müssten demnach der Zuständigkeit der Schwurgerichte entzogen bleiben.
33 Vergleiche Friedrich Meinecke: Die Idee der Staatsräson in der neueren Geschichte, Zweites Buch, München/Berlin, 1924, Fünftes Kapitel: »Friedrich der Große«.
34 Besonders anschaulich ist die Zweideutigkeit einer Situation, in der die alten Werte zerfallen und neue Werte sich noch nicht durchgesetzt haben, von Ernst B. Haas: The Uniting of Europe. Political, Social and Economic Forces, 1950 - 1957, Stanford (Californien), 1958, insbesondere S. 352 ff., herausgearbeitet worden.
35 Morton Grodzins: The Loyal and the Disloyal: Social Boundaries of Patriotism and Treason, Chicago, 1956; namentlich in Kapitel 2 (S. 20-39) werden die Komponenten der nationalen Treuehaltungen untersucht.
36 Eine Zusammenstellung amtlicher deutscher Urkunden aus dieser versunkenen Zeit ist vor einigen Jahren in der DDR veröffentlicht worden: Walter Nissen: »Quellenmaterial«, in: Leo Stern (Hg.): Die Auswirkungen der ersten Russischen Revolution von 1905 -1907 auf Deutschland, Bd. 2/I der Reihe: Archivalische Forschungen zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung {Ost-} Berlin, 1954, S. 204-222, 262-277.
37 Verordnung Nr. 60-529 vom 4. Juni 1960 in: Journal Officiel de la République Française, Jahrgang 92, S. 5107-5119 (Nr. 132, 8. Juni 1960). Über die weite Auslegung der einschlägigen Begriffe in der Rechtsprechung der Militärgerichte siehe Pinto: La Liberté … (siehe oben Anmerkung 29), und die umfangreiche polemische Literatur um den Fall Henri Martin, zum Beispiel Jean-Paul Sartre und andere: L‘Affaire Henri Martin, 8. Auflage, Paris, 1953. Die mangelnde Präzision der Beschuldigungen und die Abgabe allzu vieler Fälle