Geduld als Ressource. Bettina Siebert-Blaesing
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• Problem 3: F 3.1 und F 3.2.
Die Forschungsfragen werden im Folgenden formuliert und geben zugleich die grundlegende Struktur für die Untersuchung und die Ergebnisdiskussion der vorliegenden Studie vor.
1.3.1 Forschungsfrage 1: Wissenschaftlicher Überblick zum Thema Geduld
Um zu ermitteln, wie Geduld in der der sozialwissenschaftlichen Entwicklung sowie in der aktuellen Forschung gesehen wird und als Ressource in der Lösung komplexer (sozial-)pädagogischer Problemlagen berücksichtigt wird, werden folgende Forschungsfragen formuliert:
• F 1.1 Welche historischen Quellen zum Thema Geduld gibt es bereits?
• F 1.2 Welche aktuellen theoretischen Untersuchungen zum Thema Geduld lassen sich identifizieren?
• F 1.3 Welche aktuellen Studien zum Thema Geduld gibt es?
• F 1.4 Welche Forschungsfelder zum Thema Geduld lassen sich identifizieren?
1.3.2 Forschungsfrage 2: Einstellung junger Erwachsener zur Geduld
Um zu verstehen, welche Einstellung junge Erwachsene in einer beruflichen und privaten Übergangssituation zum Thema Geduld als Ressource der Gesundheitsförderung haben, werden folgende Forschungsfragen formuliert:
• F 2.1 Welche Kategorien von Geduld lassen sich bilden?
• F 2.2 Wie verstehen junge Erwachsene Geduld im Hinblick auf
• das Erleben der eigenen Geduld im beruflichen und privaten Kontext,
• die Eigenschaften geduldiger Menschen,
• die Merkmale bzw. Definitionen von Geduld,
• eigene Vorhaben, für die Geduld relevant ist,
• die Frage, ob Geduld in der heutigen Zeit leichtfällt,
• die Frage, ob Geduld erlernbar ist und ggf. wo,
• die Frage, welche Vorbilder für Geduld sie haben,
• die Frage, wie sie Situationen mit Geduld bzw. Ungeduld im eigenen gesundheitlichen Wohlbefinden erleben,
• die Frage, ob sie Geduld als Hilfe für ein gesundes Leben sehen.
1.3.3 Forschungsfrage 3: Empfehlungskriterien im Einzelcoaching
Um Empfehlungskriterien zu entwickeln, die dazu geeignet sind, die Geduld im (sozial-)pädagogischen Einzelcoaching junger Erwachsener zur Förderung des gesundheitlichen Wohlbefindens zu nutzen, werden folgende Forschungsfragen formuliert:
• F 3.1 Welche Empfehlungen für die Berücksichtigung von Geduld in Coachingprozessen junger Erwachsener können ausgesprochen werden?
• F 3.2 Welche fortführenden Forschungs- und Praxisfelder schließen sich sinnvoll an?
1.4 Zielsetzung und Abgrenzung
Angeregt durch den Impuls der Burnout-Forscherin Ina Rösing folgt die vorliegende Untersuchung Geduld als Ressource somit dem Ziel, über eine Explorationsforschung die Geduld als eine bisher vernachlässigte Ressource der Gesundheitsförderung junger Erwachsener im Einzelcoaching einzuordnen.
Ziel der Arbeit Geduld als Ressource ist es, geeignete Empfehlungskriterien zur Einbeziehung der Geduld als Ressource der Gesundheitsförderung in der Praxis des (sozial-)pädagogischen Coachings insbesondere im Kontext der Kirchlichen Jugendarbeit auszusprechen.
Als empirische Eingrenzung wird die Lebenssituation junger Erwachsener während des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) ausgewählt, da sie von vielschichtigen Lebensentscheidungsfragen geprägt ist. Der Fokus der qualitativen Befragung liegt auf den Einstellungen von jungen Erwachsenen zwischen 18 und 26 Jahren zur Geduld im Kontext der beruflichen und privaten Übergangssituation, wie sie sich in der Bildungs- und Orientierungszeit des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) abzeichnet. Als Untersuchungsfeld wird das FSJ in der Kirchlichen Jugendarbeit in der Erzdiözese München und Freising gewählt.
Aufgrund der aktuellen Situation zur ‚Corona-Krise‘ während der Erstellung des Fazits der vorliegenden Untersuchung im Frühjahr 2020 (und der abschließenden Korrektur für den Druck im Übergang von 2020/2021) wird in einem gesonderten Kapitel 6.9 auf die Anforderungen seitens der globalen Krisensituation an das Coaching junger Erwachsener eingegangen soweit die psychosozialen Einflüsse zum gegenwärtigen Zeitpunkt absehbar sind.
1.5 Methodisches Vorgehen
Der erste Schritt der Untersuchung sieht eine hermeneutisch-verstehende sowie eine systemisch-kontextorientierte Recherche5 historisch relevanter Textstellen, geeigneter Forschungsansätze sowie aktueller Studien und Forschungsfeldern zur Geduld als Ressource der sozialwissenschaftlichen Einordnung vor. In der Recherche historischer Quellen werden biographische Angaben zur textgebenden Person im Haupttext bzw. als Ergänzung in der Fußnote angefügt, sofern sie das Verständnis der Quelle in ihrem Kontext stützen. Im empirischen Teil der vorliegenden Untersuchung wird über eine Befragung mittels eines Fragebogens anhand teiloffener Fragen und einer qualitativen Inhaltsanalyse eine Einschätzung gewonnen, ob, wie und in welcher Form junge Erwachsene die Geduld als Ressource der Gesundheitsförderung verstehen. Anschließend werden Empfehlungen für die Praxis und die Forschung zur Einbeziehung der Geduld als Ressource im Einzelcoaching junger Erwachsener zur Förderung des gesundheitlichen Wohlbefindens formuliert. Insgesamt versteht sich das Forschungsprojekt als explorative Anwendungsforschung, um Erfahrungen des Coachings im Feld der Kirchlichen Jugendarbeit auf einer wissenschaftlichen Basis zu reflektieren sowie neue Erkenntnisse zu einer Begleitung junger Erwachsener in Coachingprozessen zu gewinnen.
1.6 Aufbau der Arbeit
Die Untersuchung ist folgendermaßen aufgebaut (vgl. Abbildung 1): Kapitel 2 enthält eine Recherche theoretischer Grundlagen. Dabei wird auf wesentliche Begriffe der Untersuchung, auf relevante historische Quellen, auf geeignete Forschungsansätze, Studien und Forschungsfeldern eingegangen. In Kapitel 3 wird die empirische Befragung zur Geduld als Ressource methodisch vorgestellt und in ihren Ergebnissen beschrieben. Das Kapitel 4 beinhaltet eine Diskussion der theoretischen und der empirischen Interpretationen. Die Untersuchung schließt in Kapitel 5 mit Handlungsempfehlungen zur Berücksichtigung der Geduld in der Praxis des (sozial-)pädagogischen Einzelcoachings junger Erwachsener sowie in Kapitel 6 mit einem Fazit und Ausblick ab.
Abbildung 1: Der Forschungsprozess, eigene Darstellung (Siebert-Blaesing 2020c)
2 Wird in der vorliegenden Arbeit ein einzelner Begriff/eine einzelne Aussage zitiert, so folgt die Quelle direkt nach dem Begriff bzw. der Aussage. Wird der ganze Satz mit einer Quellenangabe belegt, so steht diese am Ende des Satzes vor dem Punkt. Bezieht die Quelle sich auf den ganzen Absatz, so steht sie nach dem letzten Punkt des Absatzes.
3 Der Begriff ‚Burnout‘ wird alternativ auch als ‚Burn-out‘ in der Fachliteratur verwandt. Hierin handelt es sich nur um unterschiedliche Schreibweisen desselben Phänomens.