Sergia - Sklaven des 22. Jahrhunderts. Katja Brinkert

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Sergia - Sklaven des 22. Jahrhunderts - Katja Brinkert

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hatte sein Vater sogenannte Integrations-Center erbauen lassen, in welchen die betriebsfremden Sergia zuerst einmal ‚angepasst‘ wurden.

      Vor allem bei den Chuvai war es wichtig, dass sie gefügig gemacht wurden und die Autorität ihres Masters sowie die der Supervisoren, bedingungslos akzeptierten. Je nach Individuum konnte dies Tage, manchmal aber auch Wochen dauern. Aber bis jetzt hatten seine Supervisoren jeden noch so störrischen Neuzugang unterworfen.

      Und auch bei Luke würde dies nicht anders sein. Der Junge war in behüteten Verhältnissen aufgewachsen und hatte nie gelernt zu kämpfen. Es war davon auszugehen, dass er sich unter dem Druck recht schnell beugen würde.

      Als er sein Büro verließ, griff Charles nach seinem Mantel, der an einem Haken direkt neben der Tür hing. Er ging in die Tiefgarage unter seinem Haus, stieg in seinen Wagen und fuhr in Richtung Integrations-Center.

      Charles wollte bei Lukes Einweisung nicht etwa dabei sein, um den Jungen vor allzu harten Maßnahmen der Supervisoren zu schützen. Vielmehr wollte er sich selbst auf die Probe stellen, ob er sich tatsächlich wieder so unter Kontrolle hatte, wie er es annahm. Der Aussetzer von heute Morgen ließ ihm einfach keine Ruhe und er hatte beschlossen, sich selbst zu beweisen, dass Luke für ihn genauso ein Sergia war wie all die Anderen.

      Das Integrations-Center war nur wenige Kilometer von Charles Wohnhaus entfernt, und so dauerte es nur wenige Minuten, bis er den Parkplatz erreicht hatte. Er stellte seinen Wagen ab und ging zum Eingang. Er nickte den Wachen, die das große Eisentor bewachten, kurz zu und sie ließen ihn ein.

      Der Hof war noch leer, aber Charles musste nicht lange warten.

      Kaum hatte sich das Tor hinter ihm wieder geschlossen, öffnete sich die Tür des gegenüberliegenden Gebäudes.

      Heraus traten vier Personen: zwei Wachleute, der Supervisor Robert Jones, mit dem er zuvor telefoniert hatte, und Luke.

      Luke wurde von den beiden Wachen flankiert, Jones folgte ihnen in kurzem Abstand. Der Junge wirkte zwischen den beiden kräftigen Männern klein, und eher wie ein Kind, als wie ein junger Mann.

      Einen kurzen Moment fürchtete Charles, dass er Mitgefühl mit Luke haben könnte, aber als er seine Gefühle prüfte war da nur die Wut, die er heute Morgen schon empfunden hatte.

      Gut, so und nicht anders sollte es sein.

      Als Luke seinen Onkel erkannte, rannte er los.

      »Onkel Charly«, rief er.

      Doch noch bevor er seinen Onkel erreicht hatte, hatten die Wachen ihn eingeholt und zu Boden gestreckt. Einer der Beiden packte Lukes rechten Arm und drehte ihn auf den Rücken, so dass der Junge vor Schmerz aufstöhnte.

      »Onkel Charly, bitte«, keuchte er.

      Charles trat langsam an seinen Neffen heran und blickte auf ihn herab.

      »Für jedes ‚Onkel Charly‘ erhält er drei Hiebe mit der Peitsche«, sagte er kalt. »Das wären bis jetzt sechs.«

      »Onkel Charly, BITTE«, keuchte Luke erneut und blickte seinen Onkel flehend an.

      »Neun«, sagte Charles.

      In der Zwischenzeit war Jones um Luke und die beiden Wachen herum gegangen, und baute sich nun vor dem Jungen auf.

      »Stellt ihn auf«, befahl er den beiden Männern.

      Augenblicklich zerrten sie Luke auf die Füße, aber ihren Griff lockerten sie nicht.

      »Ab dem heutigen Tag wirst du den Namen ‚Luke 74‘ tragen. 74, weil du der vierundsiebzigste Sergia mit dem Namen Luke bist, der sich im Besitz deines Masters befindet. Du wirst deinen neuen Herrn ausschließlich mit ‚Master‘ anreden«, fuhr Jones fort. »Du wirst in seiner Gegenwart stets den Blick gesenkt halten. Nur wenn dein Master es dir gestattet darfst du ihn anblicken.«

      Wie um diese Worte noch zu verdeutlichen versetzte eine der Wachen Luke einen harten Schlag gegen den Hinterkopf, so dass sein Kopf nach vorne sackte.

      »Wenn du deinem Master entgegen trittst zeigst du ihm deine Demut, indem du vor ihm auf die Knie gehst.«

      Luke war nicht darauf gefasst und stöhnte erneut, als der andere Wachmann ihm kurz hintereinander zuerst einen harten Schlag in den Magen und dann in die Kniekehlen versetzte. Gleichzeitig entließ der erste ihn endlich aus seinem Klammergriff. Luke krümmte sich vor Schmerz und hielt sich den Magen, beim zweiten Schlag fiel er hart auf die Knie.

      »Onkel Char…«, stöhnte Luke, der Rest des Namens blieb ihm im Halse stecken, denn der Wachmann zu seiner Linken hatte ihm in den Magen getreten, so dass ihm die Luft weg blieb.

      »Zwölf«, sagte Charles und blickte weiterhin auf seinen ehemaligen Neffen und zukünftigen Sergia herab, ohne eine Miene zu verziehen.

      Während Luke noch immer stöhnend auf dem Boden kauerte, packte ihn der andere Wachmann an den Haaren und riss seinen Kopf so nach vorne, dass sein Kinn auf die Brust schlug. Fast im gleichen Moment spürte Luke einen schmerzhaften Stich im Nacken und schrie kurz auf.

      »Dies ist ein GPS-Sender mit integriertem Personalisierungs-Chip. Der Chip wird sich in den nächsten Minuten mit deinem Rückenmark verbinden, eine Entfernung ist danach unmöglich. Mit einem Lesegerät ist es nun immer möglich, dich zu identifizieren. Außerdem wird der GPS-Sender aktiv, sobald du dich der Gebietsgrenze deines Masters näherst. Ein Fluchtversuch ist also sinnlos.«

      Der erste Wachmann hielt Luke noch immer an den Haaren fest, während der andere ihm einen etwa zwei Zentimeter breiten, eng anliegenden Reif um den Hals legte. Es zischte kurz, der Reif wurde einen Moment fast unerträglich heiß, dann waren die beiden Enden miteinander verschmolzen.

      Nun endlich entließ der Wachmann Luke aus seinem Griff.

      »Dies ist ein Elektroschock-Halsband. Solltest du ungehorsam sein, ist dies eine weitere Möglichkeit deines Masters, dich zu maßregeln. Damit du seine Wirkung zukünftig richtig einschätzen kannst, werde ich es dir demonstrieren.«

      Jones streckte die Hand aus, und deutete mit einer kleinen Fernbedienung auf Luke.

      »Ich weiß, wie es wirkt«, keuchte Luke.

      Der Wachmann zu seiner Linken trat ihm erneut in den Magen. Luke stöhnte und krümmte sich vor Schmerz zusammen.

      »Ich weiß, wie es wirkt, SIR«, korrigierte Jones ihn scharf.

      Er ließ Luke jedoch keine Chance seinen Fehler zu berichtigen. Stattdessen drückte er den kleinen Knopf in seiner Hand.

      Fast augenblicklich fuhr ein heftiger Stromstoß durch Lukes Körper. Luke schrie vor Schmerz laut auf und griff mit beiden Händen panisch an den Ring um seinen Hals. Dies war jedoch ein Fehler. Sobald er ihn berührte, fuhr ein erneuter Stromstoß durch seinen Körper. Luke schrie erneut vor Schmerz. Nur unter höchster Selbstbeherrschung schaffte er es, seine Hände von dem Ring zu nehmen. Sofort hörte der Strom auf zu fließen.

      »Versuchst du das Halsband zu entfernen, bestrafst du dich selbst«, fuhr Jones ungerührt fort.

      Luke lag keuchend am Boden und rang nach Luft. Es dauerte einen langen Moment, bis der Schmerz seinen Körper endlich wieder verlassen hatte.

      »Ich

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