Shandra el Guerrero. Rudolf Jedele

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Shandra el Guerrero - Rudolf Jedele страница 8

Автор:
Серия:
Издательство:
Shandra el Guerrero - Rudolf Jedele

Скачать книгу

toten Anglialbions in ein befestigtes Kriegslager der Anglialbions zu reiten und nach dem Befehlshaber zu verlangen.

      Thomas Shifford hielt sein gegebenes Versprechen, Shaktar wurde als Gast und damit auch mit der gebotenen Höflichkeit behandelt. Man wies ihm ein Quartier zu, er wurde zur Abendtafel des Befehlshabers eingeladen und erhielt einen Ehrenplatz an dessen linker Seite. Zwar wurde er von allen Seiten scheel angestarrt und während einer kurzen Laudatio auf den toten Robert de Guilome fing Shaktar sich so manchen wütenden Blick der Anwesenden ein, doch der Abend und auch die anschließende Nacht verliefen ohne Probleme.

      Am nächsten Tag wurde Shaktar zu Thomas Shifford in dessen Kommandozentrale geführt und sie unterhielten sich lange über die Regionen, die Shaktar bereist hatte und er gab Shifford und seinen anwesenden Hauptleuten bereitwillig die Informationen, die diese haben wollten. Weshalb auch nicht? Er verriet niemand an dieser menschenleeren Küste.

      Da es Winter war und das Wetter entsprechend rau, blieb Shaktar länger in Almeria, als er vorgehabt hatte. Erst im nächsten Frühsommer machte er sich wieder auf die Reise und zwar nicht nach Südwesten sondern nach Westen, ins Landesinnere hinein, denn Thomas Shifford bat ihn, doch als Abgesandter Almerias zu Gräfin Sybila nach Granada zu reisen und ihr eine Botschaft zu überbringen.

      Amazonen

      Um von Ronda nach Antequera zu reisen gab es verschiedene Wege. Keiner von ihnen war bequem und alle waren mehr oder weniger gefährlich, denn der größte Teil des Landes bestand aus einer unwegsamen und schroffen Bergwildnis, in der sich ein Fremder ohne einen ortskundigen Führer in kürzester Zeit verlaufen würde. Die Vielzahl der großen und kleinen Täler bildete vermeintlich ein wahres Labyrinth von Möglichkeiten, von einer Himmelsrichtung in die andere zu ziehen und doch waren die Wege selten das, was sie zu sein schienen.

      Es gab Wild in rauen Mengen und auch Wasser genug, doch die Bäche und Flüsse hatten ihr Bett zumeist tief in das Gestein eingegraben und es war nicht selten, dass Wanderer in unmittelbarer Nähe eines Baches oder eines kleinen Flusses verdursteten, weil dessen Ufer völlig unzugänglich waren. Ähnlich verhielt es sich mit der Jagd. Ein Stück Wild zu erlegen war zumeist nicht besonders schwierig, denn alles Wild war erstaunlich wenig scheu. Aber was nütze es, eine Gämse zu erlegen, die nur fünfzig Schritte entfernt graste, wenn sich zwischen der Beute und dem Jäger ein Abgrund befand, der innerhalb eines halben Tagesmarsches in jeder Richtung nicht überquert werden konnte?

      Es war also alles andere als ein Honigschlecken, durch diese Wildnis zu ziehen. Es sei denn, man hatte einen Führer bei sich, der sich auskannte. Doch wie so oft im Leben, waren auch die verfügbaren Führer meist mit einem erheblichen Risiko behaftet. Verfügte man über nur wenig begehrenswerte Besitztümer, bekam man keinen oder nur einen schlechten Führer. War man aber besser gestellt und konnte einen der angesehenen Führer bezahlen, war man zugleich eine willkommene Beute für Räuber und Wegelagerer und es geschah nicht selten, dass ein Führer mit einer Bande Räuber zusammen arbeitete und eine fette Provision für seine Dienste erhielt. Dienste, die darin bestanden, die Reisenden zur richtigen Zeit an den richtigen Ort zu bringen und dann zu verschwinden.

      Diese Methode war bei den Geistern der Sierra – ein nennenswerter Teil dieser Menschen verdienten ihren Lebensunterhalt durch Raub, Mord und Totschlag - besonders beliebt, wenn der Reisende Chriano oder gar Anglialbion war.

      Die vier Escadrons blieben von solchen Praktiken natürlich verschont. Zum Einen konnten die Geister der Sierra an Shandras Truppen viel mehr verdienen, wenn sie zahlreiche Anglialbions und Chrianos erschlugen und zum andern – ein nicht weniger wichtiger Grund – genügte es, die Krieger der vier Escadrons anzuschauen oder, was noch beeindruckender war, ihnen bei den Übungen zusehen, dann wusste man, dass mit diesen Leuten nicht zu spaßen war. Selbst die abgebrühtesten Totschläger unter den Ausgestoßenen redeten nur voller Respekt von den Leistungen, die sie bei Shandras Kriegerinnen und Kriegern gesehen hatten. Und dann war da ja noch ein Grund, weshalb man seine Finger von Shandras kleinem Heer ließ:

      Man war ja auch noch befreundet. Sagten jedenfalls die Oberen der Geister der Sierra.

      Aus welchem Grund auch immer, Shandras Escadrons wurden schnell, sicher und mit der bestmöglichen Bequemlichkeit durch die Berge gelotst und erreichten nach neunzehn dennoch anstrengenden Reittagen die weite Ebene von Osuna, die sie durchqueren mussten, ehe sie erneut in eine – noch wildere . Bergwelt eintauchen würden, über deren Wege und Pfade sie zum Torqual de Antequera und zuletzt nach Antequera selbst gelangen sollten.

      In der kleinen Ansiedlung Osuna hatte Shandra noch einen längeren Aufenthalt geplant, denn Minaro und Celina waren schlicht und einfach damit überfordert, für die drei neuen Escadrons die notwendigen Waffen in einer vertretbaren Zeit herzustellen. Shandra hatte deshalb vor, die Schmiede von Osuna um ihre Hilfe zu bitten.

      Nach Rücksprache mit den Kundschaftern waren für die Überquerung des westlichen Teiles der Ebene mindestens fünf Tagesmärsche einzuplanen und Shandra war darüber nicht böse, denn damit gewann er fünf Tage, an denen die Escadrons relativ locker voran marschieren würden und seine Anwesenheit nicht ständig erforderlich war. Shaitan brauchte dringend Auslauf. Und nicht nur er. Auch Shandra war die ständige Kletterei, die vom Morgen bis zum Abend durch Berge und Felsen eingeschränkte Fernsicht und die permanente Unsicherheit, ob man nicht doch plötzlich in einen wie auch immer gearteten Hinterhalt geriet gründlich satt. Auch er wollte sich wieder einmal den Reitwind durch die Haare wehen lassen, den Geruch eines Graslandes atmen und die mächtigen Muskeln seines Hengstes unter sich spüren. Zu erleben, wie sie sich streckten und zusammen zogen, wie die Hinterbeine den Hengst mitsamt seinem Reiter in enormen Sprüngen nach vorne katapultierten und wie die Schwalben und die Falken neidisch auf ihn herab starrten, wenn Shaitan mit dem Sturmwind um die Wette lief.

      Seinen ersten Galopp trat Shandra allein an. Es gab ohnehin kein Pferd im Heer, der Shaitans Tempo hätte mithalten können und Shandra brauchte einfach eine bestimmte Zeit mit sich allein.

      Es war beileibe keine leichte Aufgabe, ein Heer wie das seine durch raues Land zu führen und es durch ständigen Drill, durch ununterbrochene Übungen in einen immer höheren Stand der körperlichen Überlegenheit über jeden normalen Menschen zu heben und dennoch niemals die Kontrolle zu verlieren.

      Es gab niemand in den vier Escadrons, der bei einem Wettlauf mir Shandra oder Rollo innerhalb eines Tages schlapp gemacht hätte. Fast alle konnten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang das Tempo der Wölfe laufen und erst Mitte der ersten Nacht begannen sich die ersten Krieger von einem langen Lauf zu verabschieden. Ihr Können mit den Waffen war längst auf eine Ebene entwickelt, die jedem Krieger aus einem anderen Heer das kalte Grauen eingeflößt hätte und auch als Reiter vollbrachten sie Leistungen, die Yodha stolz machte und ihn die Behauptung aufstellen ließ, dass selbst die beste Reiterbrigade Lanceros oder eine zehnfache Übermacht maurischer Reiterei gegen diese vier Escadrons nicht siegen könnte.

      Solche Kriegerinnen und Krieger immer und zu jedem Zeitpunkt soweit zu zügeln, dass sie nicht aus lauter Übermut und Stolz auf einander losgingen, war harte Arbeit und gelang den Hauptleuten zusammen mit Shandra nur, weil sie eben noch besser waren, als der beste ihrer Krieger.

      Shandra war längst zum Idol aller geworden und wenn er mit dem Finger schnippte war jeder bereit sein Leben für ihn zu geben. Rollo war der Held der Escadrons und ihm in einer Leistung nahe zu kommen, war gleichbedeutend mit dem Gewinn eines Fürstenthrons. Minaro, Dagge und Tigran, Celina und Akitha, Siegbart und Sanhild, sie alle wurden respektiert und geliebt und dennoch verging kaum ein Tag, an dem nicht einer von Ihnen mit einer Herausforderung konfrontiert wurde. Keine Kämpfe mit tödlichem Ausgang, das hätte Shandra niemals geduldet, dazu waren ihm seine Krieger zu wertvoll, aber es ging immer hart zur Sache.

      Aus all diesen Gründen heraus war Shandra froh,

Скачать книгу