Die Sklavin des Mahdi. Isabel de Agony

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Die Sklavin des Mahdi - Isabel de Agony

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sollte mich entschuldigen.

      „Es tut mir leid. Das war dumm von mir.“

      „Ja Herrin.... Das war es. Aber Ihr solltet die Hoffnung nicht aufgeben. Denn Samira ist entkommen und hat sicherlich dem Captain schon längst Bescheid gegeben. Er wird uns hier herausholen.“

      „Dein Wort in Gottes Ohr.“

      Wieder bin ich still. Mindestens zehn Minuten lang. Dann stelle ich die Frage, vor deren Antwort ich Angst habe.

      „Was werden sie mit uns anstellen?“

      Jetzt muss ich einige Zeit auf Antwort warten. Dann antwortet Georgios leise:

      „Die Frage Lady Julie ist nicht, was sie mit mir machen. Mich haben die nur mitgenommen, weil ich Eure Begleitung war. Die Frage ist, was sie mit Euch machen werden. Denn Ihr habt den Großmufti beleidigt. Ich fürchte, dass er das nicht auf sich sitzen lassen wird. Und um Euch die Frage zu beantworten. Ich weiß nicht, was sie mit Euch vorhaben. Vielleicht ist das auch besser so. Es nicht zu wissen. Hoffentlich kommt der Captain rechtzeitig, um das schlimmste zu verhindern.“

      „Das schlimmste? Aber.....“

      Doch dann gibt er mir keine Antwort mehr. Ich bedränge ihn auch nicht länger. Ich weiß, dass er es auch nicht weiß, was geschehen wird. Ich weiß nur eines, nämlich dass ich ganz schön in der Patsche sitze. Bislang konnte ich mich immer auf meine große Klappe und auf die Waffen einer schönen Frau verlassen. Doch beide Schwerter scheinen stumpf zu sein. Verdammter Mist......

      Ich versuche zu schlafen..... Besser nicht daran denken, was geschehen könnte. Ich wälze mich unruhig auf der Strohpritsche hin und her. Plötzlich ist lauter Lärm vor der Zellentür. Ich höre das Klirren von Ketten. Und dann schwingt die Tür quietschend auf. Ich habe gar keine Zeit um Angst zu haben. Sie reißen mich aus dem Halbschlaf in die Höhe. Zwei halten mich fest, während mir andere Ketten anlegen. An den Füßen. Und auch an den Armen.

      „Alee Alamam!!“

      Ein Tritt in meinen Rücken verrät mir die Bedeutung des laut gerufenen Befehls. Ich bin total verwirrt und komme nicht einmal mehr dazu, Georgios etwas zum Abschied zuzurufen. Ob wir uns noch einmal wiedersehen? Sie schleifen mich durch dunkle Gänge. Nur der Schein der Fackel erhellt das Ganze. Wir müssen uns unterhalb des Straßenniveaus befinden, denn nirgends lässt ein Fenster ein wenig Tageslicht herein. Schließlich erreichen wir eine schwere massive Holztür. Einer meiner Bewacher zieht sein Krummschwert und stößt dreimal mit dem Knauf laut gegen die Tür. Ich höre, wie innen ein Riegel zur Seite geschoben wird. Dann stoßen sie mich in den Raum. Auch er ist nur schwach erleuchtet. An einer Wand befinden sich zwei Halterungen für Fackeln, in denen diese ihr flackerndes Licht abgeben. Ich schaue mich um. Der Raum, in dem ich mich jetzt befinde, ist recht spärlich möbliert. Ein kleiner Schrank an einer Schmalseite, sowie drei Stühle und ein etwas wackelig erscheinender Tisch an der mir gegenüber liegenden Längsseite. Für diese dürftige Ausstattung ist der Raum aber ziemlich groß. Ich schätze seine Abmessungen auf etwa fünfzehn auf sechs Meter. Er wird durch zwei massive Säulenpaare aus Stein etwa gedrittelt. Und dann sagt einer der Wächter, der mich hierhergebracht hat:

      „Hadschi Ibrahim, hier ist die Ungläubige.“

      Der Angesprochene nickt, sagt jedoch kein Wort. Er kommt langsam auf mich zu. Er ist großgewachsen, recht kräftig gebaut und sein Gesicht wird von einem langen schwarzen Vollbart dominiert. Ich mag seine Augen nicht. Zusammen mit seiner langen Nase verleihen sie ihm einen irgendwie bösartigen Ausdruck. Ein sorgfältig gebundener Turban mit einem glänzenden Schmuckstein vorne lässt ihn noch bedrohlicher erscheinen. Ich fühle mich unsicher. Von dem habe ich sicherlich nichts Gutes zu erwarten. Er begutachtet mich genau und es fällt mir schwer, seinem durchdringenden Blick Stand zu halten.

      „Kettet sie an. Und dann gebt dem Herrn Bescheid.“

      Das klingt nicht gut. Gar nicht gut. Ich fände, dass jetzt ein geeigneter Zeitpunkt wäre, dass David käme, um mich zu retten. Einer dieser Kerle will mein Handgelenk packen, um die Kette zu lösen. Ich lasse das noch geschehen, doch dies geschieht nur, um mir eine andere Fessel anzulegen. Zumindest ist das so geplant. Denn ich wehre mich und schreie den Wächter an.

      „Lass deine schmutzigen Finger von mir.“

      Doch er lacht nur, während ihm zwei weitere zu Hilfe eilen. Diese zwei halten mich nun fest und trotz meines Gezappels bin ich bald an beiden Händen wieder gefesselt. Von der Decke werden Ringe herabgelassen und in diese werden meine Ketten eingehängt. Dann ziehen sie die Ringe wieder hoch, bis ich schließlich mit beiden Armen gestreckt nach oben dastehe. Und mit meinen Füßen verfahren sie ähnlich, nur dass diese im Gegensatz zu den Armen breit gespreizt sind. Ich bin nun absolut hilflos. Sie gehen um mich herum, um mich genauer zu betrachten. Und dann warten wir. Dieser Hadschi Ibrahim hat nach seinem Herrn geschickt. Ich hoffe, dass das nicht bedeutet, dass wir nun auf den Großmufti von Jerusalem warten. Ich schließe die Augen. Als ich sie wieder öffne, da bin ich immer noch in diesem muffigen und stickigen Keller. Und ich bin mir sicher, dass da noch weiteres Unheil auf mich wartet. Ich soll mich nicht täuschen. Denn schließlich höre ich Geräusche. Schritte.... Schritte von mehreren Personen. Ich versuche meinen Kopf zur Tür zu drehen, doch es gelingt mir nicht. Doch ich werde nicht lange auf die Folter gespannt. Da steht er vor mir. Es ist tatsächlich Hadschi Mohammed Tahir al-Husseini, der Großmufti von Jerusalem. Und mir kommt es so vor, als habe er dieses Wiedersehen irgendwie herbeigesehnt. Ich dagegen hätte auf diese Begegnung sehr wohl verzichten können. Vor allem unter diesen Bedingungen.

      „Da bist du ja. Die Tochter des Sheitan. Endlich bist du in meinem Gewahrsam. Und heute wirst du lernen, mir die notwendige Ehrerbietung zu erweisen.“

      Ich starre ihn an. Versuche seinem Blick Stand zu halten. Es fällt mir schwer. Al-Husseini wendet sich an seinen Handlanger.

      „Hadschi Ibrahim.... Bereite die Ungläubige vor. Du weißt, was du zu tun hast.“

      „Ja, Herr.“

      Ich kann nicht glauben, was ich da höre. Was haben diese Teufel mit mir vor? Ibrahim tritt zu mir heran. Ich kann seinen heißen Atem spüren. Er scheint sich auf etwas zu freuen. Auf was hat der Großmufti angespielt? Dann beginnt Ibrahim langsam die Knöpfe meines Kleides auf zu knöpfen. Mir stehen alle Haare zu Berge. Wollen sie mich ausziehen? Nein........ Neeeein........ Ich beginne zu schreien.

      „Was machst du? Lass deine dreckigen Pfoten von mir!!“

      Doch er lacht nur. Und knöpft das Kleid weiter auf. Schließlich klafft es auf und präsentiert den anderen erste Einblicke auf meine entblößte Haut. Er schiebt den Stoff zur Seite. Zeigt ihnen meinen nackten Bauch und meine Oberschenkel. Er schiebt das Kleid und den Rock, soweit es meine gefesselte Stellung erlaubt, zur Seite. Tritt dann ein wenig zur Seite, quasi um mich allen anderen zu präsentieren. Dann packt er den dünnen Stoff und reißt ihn in Fetzen. Die Reste fallen zu Boden. Und ich habe nur noch meine Unterwäsche an, die mich vor den gierigen Blicken der Männer hier bewahrt. Er blickt sich zum Großmufti um. Doch der nickt nur. Ibrahim zieht einen Dolch aus dem Gürtel. Seine Klinge blitzt im flackernden Licht der Fackeln.

      „Halte still, Ungläubige! Nicht dass ich dich vor der Zeit verletze.“

      Ich beginne heftig zu atmen... Ich kann einfach nicht glauben, was hier geschieht. Was haben sie mit mir vor? Ibrahim legt den Dolch mit der flachen Seite auf meine rechte Brust. Er fühlt sich heiß an. Er scheint auf meiner Haut zu brennen. Oder kommt es mir nur so vor? Dann dreht er das Messer langsam, so dass sich die scharfe Seite der Klinge genau auf meinem Busen befindet. Ich halte dem Atem an, wage nicht Luft zu holen.

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